Männer-Duell und Frauen-Solo

15.4.2018, 15:49 Uhr
Männer-Duell und Frauen-Solo

© Fotos: Giurdanella

Sein Hauptkonkurrent Stefan Böllet hatte schon zu Beginn der Saison zu verstehen gegeben, dass der Läufercup für ihn heuer hinter dem Berlin-Marathon zurückstehen muss. Nachdem er zum Auftakt am Rothsee den Start-Ziel-Sieg von Ehrhardt nichts entgegenzusetzen hatte, verlangte er ihm beim HiRo alles ab. Zunächst einmal durchkreuzte er nichtsahnend die Taktik des Memmert-Mannes, der den Halbmarathon eigentlich verhalten angehen wollte.

Böllet schlug aber ein hohes Tempo mit 1000-Meter-Durchgangszeiten von unter 3:20 an, Ehrhardt musste sich wohl oder übel hinten dran hängen und tat das konsequent 15 Kilometer lang, ehe er sich an die Spitze setzte und davon zog.

Völlig ausgepumpt

Mit dem Ehrgeiz, den HiRo erstmals zu gewinnen, war Ehrhardt schon an den Start gegangen: "Da war noch eine Rechnung offen und ich habe mich entsprechend vorbereitet – das war auch nötig", sagte er voller Respekt für den Konkurrenten. Sein Vorsprung betrug am Ende zwar über 40 Sekunden, doch so ausgepumpt hat man den Rother selten gesehen. Böllet war mit seiner Leistung zufrieden und war sich gar nicht bewusst, wie sehr er den Sieger gefordert hatte: "Ich hab mich gewundert, dass er nicht früher vorbei ist."

Männer-Duell und Frauen-Solo

Nicht unerwähnt ließ der Pavelsbacher, dass er vor zwei Jahren mit einer 1:11-er-Zeit gewonnen hatte, Ehrhardt war heuer nach 1:13:38 im Ziel. Um über zwei Minuten abgehängt haben die beiden den österreichischen Marathon-Vizemeister Mario Sturmlechner, der das Trikot dem "TeamRun4Fun" übergestreift hatte.

Vor zwei Jahren hätte sich Theresa Wild am liebsten verkrochen, nachdem sie sich im Endspurt von der Altenfurterin Astrid Werner hatte abkochen lassen. Heuer war sie als Siegerin genau eine Minute langsamer unterwegs und hatte ihre Interviews schon beendet, als die Zweitplatzierte, Sina Bauer vom Lauf-Team Fürth, fast sieben Minuten später den Zielstrich überquerte.

Ein Heimspiel

Nachdem sie die Schuhe, mit denen sie zum Saisonauftakt um den Rothsee geschlittert war, in den Schrank für böses Laufwerkzeug verräumt hatte, durfte sie das Rennen mit frischen Tretern richtig genießen: "Die Leute haben mich angefeuert wie eine Einheimische" — was die für das LaCarrera Tri-Team startende Schwäbin ja auch irgendwie ist. In zwei Wochen zum Duathlon Day ist sie wieder da.

Detail am Rande: Mit 1:27:36 Stunden war Theresa Wild drei Sekunden schneller als die Staffel der HiRo-Rekordsiegerin Christine Ramsauer, die mit ihrer Tochter Sophia und dem Triathleten Lasse Ibert als Ramsauer Racing Team die Mixed-Staffel gewann. Der neu eingeführte Staffel-Wettbewerb kam der Allersbergerin gerade recht, die vor Wochenfrist Deutsche Jahrgangs-Halbmarathon-Meisterin (W50) geworden war und in zwei Wochen den Düsseldorf-Marathon angreift. "Sieben Kilometer hab ich gekonnt", frotzelte die Langstrecklerin, "das war a mal a weng a Sprint."

Die Staffeln boten den Einzelläufern übrigens insgesamt nicht Paroli. Schneller als das Ramsauer Racing Team war das reine Männer-Trio "finest 1879ers". Die Auslese des TV Hilpoltstein mit Marco Muschaweck, Frank Drechsel und Florian Wittmann benötigte 1:24:58 und war damit über zehn Minuten langsamer als Gesamtsieger Sven Ehrhardt.

Wieder Siebentritt

Im Hobby-Lauf waren die Zeiten ebenfalls ein wenig langsamer als im Vorjahr. Bei den Frauen wiederholte Romina Siebentritt über 9,5 Kilometer ihren Vorjahressieg, diesmal nicht im Arndt- sondern im Trikot des Teams twenty.six.

Bei den Männern gewann Jürgen Lang von der LG Großalfalterbach, der 2017 Dritter geworden war, vor dem Lokalmatador Florian Macher vom TV Hilpoltstein.

Alle Ergebnisse unter http://www.davengo.com/event/result/ifb-hiro-run-211-2018/

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