Marcus Schattner kann auch Biathle und Triathle

31.7.2018, 14:35 Uhr
Marcus Schattner kann auch  Biathle und Triathle

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Biathle und Triathle hat in Großbritannien, auf der iberischen Halbinsel oder im Baltikum viele Fans, ist in Deutschland aber noch recht unbekannt. Entstanden ist das Ganze aus dem Modernen Fünfkampf, der wiederum aus Springreiten, Degenfechten, Pistolenschießen, Schwimmen und Laufen besteht. Da hier auch weniger populäre Sportarten gefordert sind, haben die Modernen Fünfkämpfer traditionell mit Nachwuchssorgen zu kämpfen.

Um Menschen an den abwechslungsreichen Mehrkampf heranzuführen, entstand die Idee, eine reduzierte Variante anzubieten, die ohne Springreiten und Fechten auskommt (Triathle) oder auch noch auf das Schießen verzichtet (Biathle).

Den eigentlichen Zweck der Nachwuchsförderung erfüllte diese Idee zwar nicht, jedoch stießen diese Wettkampfformate auf so großes Interesse, dass sich eine eigene Szene entwickelt hat. So wird in England Biathle und Triathle in der Schule angeboten, nun trafen sich verschiedene Nationen zu den offenen Europa-Meisterschaften in Weiden. Sogar eine Delegation aus Japan war angereist, um sich mit der europäischen Konkurrenz zu messen.

Viele Wechsel machens spannend

Beim Triathle müssen zuerst fünf Ziele mit einer Laserpistole getroffen werden, danach wird im See geschwommen und anschließend gelaufen, bevor es wieder zum Schießstand geht. Dieser Kreis muss viermal durchlaufen werden. Dadurch sind viele Führungswechsel vorprogrammiert, was den Sport für die Zuschauer zusätzlich interessant macht.

Für Schattner, der in der Altersklasse 50+ startete, bedeutete dies viermal fünf Ziele treffen, anschließend 50 Meter Schwimmen, dann 600 Meter laufen. Durch die kurzen, heftigen Sprintstrecken wird der Puls in die Höhe getrieben, was beim Schießen, das eine ruhige Hand erfordert, wieder hinderlich ist.

Der Rother begann mit einer Schießzeit von 23 Sekunden ganz stark, beim Schwimmen und Laufen kämpfte er sich sogar in die Spitzengruppe vor. Jedoch schoss er beim zweiten und dritten Mal nur Fahrkarten und vertrödelte so 50 Sekunden – die Lücken zuzulaufen, kostete jedes Mal wieder Kraft.

Beim letzten Schießen hatte Schattner aber wieder eine sichere Hand und ging nach 23 Sekunden zum Schwimmen. Bis dahin hatte sich schon ein Spitzentrio vorne abgesetzt, das er nicht mehr einholen konnte – da darin aber nur ein Sportler seiner Altersklasse war, freute sich der Rother Triathlet über den Titel des Vizeeuropameisters.

Im Wasser endgültig abgehängt

Ebenfalls in der Klasse 50+ starteten die ehemaligen Fünfkämpfer Bernd Czarnietzki und Hans-Jörg Kuck. Auch sie waren von Anfang an gut dabei und rannten, angespornt durch Schattner, auf Rang 6 und 7 vor. Das sicherte den Dreien als Mannschaft den Europameistertitel.

Marcus Schattner kann auch  Biathle und Triathle

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Tags darauf wurden die Biathle-Wettkämpfe ausgetragen. Für die Teilnehmer der Klasse 50+ hieß das: 1200 Meter Laufen, 100 Meter Schwimmen und noch einmal 1200 Meter laufen. Durch den engen Startbereich entstand zu Beginn des Rennens zwar ein Gedrängel und Geschubse, aber Schattner konnte sich durchsetzen und übernahm schon nach 200 Metern die Spitze.

Lediglich ein Brite konnte Schattners Tempo folgen, aber spätestens mit den schnellen Wechseln und einer sehr starken Schwimmleistung machte Schattner alles klar. Mit großem Vorsprung ging er auf die zweite Laufstrecke und lief den Sieg in seiner Altersklasse und den Europameistertitel sicher nach Hause. Im Ziel hatte er 42 Sekunden Vorsprung.

Das reichte dann auch haushoch für den Titel in der Mannschaft mit Bernd Carnietzki (7) und Markus Schu (9). Deutschland hatte mehr als über eine Minute Vorsprung auf die Konkurrenz aus Großbritannien und Spanien.

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