Hilpoltsteiner Stadtrat hat entschieden
Meckenhausener Umgehung auf Nimmerwiedersehen
14.10.2021, 23:19 UhrBereits in der vergangenen Sitzung Anfang Oktober hatte sich die mehrheitliche Ablehnung abgezeichnet. Trotz aller Einwände, die seit Jahren gerade aus den beiden betroffenen Ortsteilen kamen. Auch ein anfangs der jüngsten Sitzung gestellter Antrag der Freie Wähler-Fraktion half da nichts mehr.
„Das sind wir den Bürgern schuldig“
FW-Sprecher Markus Odorfer hatte dazu eine Stellungnahme vorbereitet, in der er darauf verwies, dass man doch zumindest mit der endgültigen Abstimmung noch warten solle, um zuvor noch auszuarbeiten, wie die so genannte Null-Variante im Detail aussehen könnte. „Das wären wir den Meckenhausener und Sindersdorfer Bürgern schuldig.“
Was es mit dieser Null-Variante auf sich hat, erläuterte Bürgermeister Markus Mahl in seinen kurzen Ausführungen vor den rund 50 Zuhörern und Zuhörerinnen – ein für eine Stadtratssitzung ungewöhnlich großes Publikum. Doch schließlich ging es laut Tagesordnung um nicht mehr und nicht weniger als um den Zieleinlauf nach einem rund sechsjährigen Diskussions- und Planungsmarathon mit dem Titel: „Entscheidung über die weitere Vorgehensweise in Sachen Ortsumgehung Meckenhausen/Sindersdorf“.
Bestehende Variante verbessern
Die Null-Variante bedeute, dass man verschiedene Maßnahmen auf der bestehenden Trasse realisiere mit dem Ziel, den Verkehrsfluss im Sinne der Anwohner zu verbessern. „Das Ganze hat aber nichts mit der Entscheidung pro oder kontra weitere Umgehungsplanung zu tun. Sondern ist ein davon unabhängiger Prozess“, stellte der Rathauschef klar. „Im besten Fall sollten wir das in Zusammenhang mit einer aufwändigen Dorferneuerung sehen.“
Klare Worte fand Mahl als er auf Kritik von Seiten des Sindersdorfer Ortssprechers Werner Brandl reagierte. Dieser meinte, die Bürger von Meckenhausen und Sindersdorf sowie die Anwohner des Hilpoltsteiner Altstadtrings seien offensichtlich keine „First-class Bürger, sondern nur Economy class“.
„Wir behandeln alle gleich“
„Dagegen spreche ich mich im Namen des Stadtrats und der Verwaltung aus“, entgegnete Mahl. „Wir kennen keine Bürger erster oder zweiter Klasse. Wir behandeln alle gleich. Aber wir sind nicht nur einem Teil der Bürger, sondern gleichermaßen allen Bürgern gegenüber verantwortlich.“
Was das bedeutet, hatte der Stadtrat bereits Anfang Oktober verdeutlicht. Schon damals hatte sich herauskristallisiert, dass CSU, SPD und Grüne gegen eine Umgehung – egal ob im Süden oder im Norden – sind. Die Hauptgründe: „Der enorme Flächenverbrauch und die explodierenden Kosten“. Das wiederholte Monika Stanzel (SPD) nun auch in der Sitzung am Donnerstag Abend.
Zwischen beiden Sitzungen hatten sich die Mehrheiten nicht verschoben: Mit 13 : 8 Stimmen – darunter die komplette FW-Fraktion – sprach sich der Stadtrat dagegen aus, weitere Planungen für eine Ortsumgehung zu verfolgen. Thema für die Zukunft werden damit Diskussionen und Planungen sein, wie eine mögliche „Null-Variante“ inklusive Dorferneuerung aussehen können.
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