MIt der "Draufgängerin" im Postbus auf ein Bierchen

24.7.2019, 06:00 Uhr
MIt der

© Foto: Jürgen Leykamm

Beim Ausschank des "Zombräu" aus der Nähe von Landshut irritierte ein Geräusch. Na, das war doch ein Weinkorken? Doch der Biergenießer befand sich weder im falschen Film noch am falschen See. Hier wurde tatsächlich Bier entkorkt.

Spalter hielten dagegen

Und das hat einen guten Grund: "Der Doppelbock ist vorher sechs Monate im Rotweinfass gereift", erklärt Braumeister Tobias Merches. Neun Prozent Alkohol hat dieser "Rote Baron". Im Geiste rechnete so mancher Autofahrer diesen Gehalt in Promille um, bevor er zu hören bekam: "Trinken Sie doch unsere Hopfen-Limo!" Die hat tatsächlich null Prozent!

Andere verfuhren nach der Devise: "Schütt‘ die Brüh‘ noo!" Rein zufällig heißt so ein Bier der Pappenheimer "Hechtbräu". Die Stadtbrauerei Spalt hält dagegen, mit dem "hellen Hans". Und der "wuchtigen Wilma" natürlich, die viele Gäste "lieber aus der Flasche als aus dem Glas trinken", so Robert Wechsler (Nicht-der-Sommernachtsspieler), bevor er eine weitere durstige Kehle versorgte.

)Ob die Vorliebe für die Wilma an dem Bild auf dem Etikett liegt, das eine dralle Hopfendame zeigt? Der Inhalt der Flasche sei zwar "nicht bombig", meinte ein Verkoster, "aber der Geschmack explodiert im Mund". Dann gab‘s da noch einen Bus. Einen alten Schweizer Postbus. Den das Team der Nürnberger "Ravenkraft" zu einer mobilen Cocktailbar umgebaut hat: "Ein halbes Jahre haben wir daran getüftelt", sagte die Chefin Ulrike Schäfer, während sie zwei Longdrinks mixte. Craft-Biere gab es hier natürlich auch: "Draufgängerin" und "Wanderer" versprachen vieles – und hielten es auch.

Hopfen, Brombeere und Honig

Neben der inneren Erfrischung sorgte äußerlich auch mal ein kurzer Platzregen für etwas Kühle bei heißen Temperaturen. Und schon ging es weiter. Kleiner Absacker gefällig? Warum nicht einen "Stobbe Gin", für den die Markenrechte übrigens in Neuendettelsau liegen. Aus dem Norden bei Hannover hingegen war die "Mashsee"-Brauerei angereist, in deren Bieren sich der Hopfen so richtig austoben darf. Dass er sich auch gut mit Brombeere und Honig kombinieren lässt, beweist die Brauerei Zwanzger aus Uehlfeld im Aischgrund: "Ich liefere noch schnell ein Bier aus", erklärte Chef Christian Zwanzger, bevor er über den Sand sprintete, um kurz darauf zu seinem Stand zurück zu kehren.

Live-Musik erklang, Gläser füllten und alte Bekannte trafen sich. "Trinken wir noch einen", war so manches Mal zu hören. Blieb nur noch eine Frage: Wenn man nur wüsste, zu welcher Sorte man als nächstes greifen soll ...

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