Werner Rupp geht in den Ruhestand
Nach 26 Jahren Abschied von der Rother Kreisklinik
29.9.2021, 20:53 UhrMitarbeiter, Weggefährten und Kollegen trugen dazu bei, dass die Abschiedsfeier eine Art Mosaik abgab, bei der die unterschiedlichen Facetten Werner Rupps öffentlich wurden. Dafür hatte seine langjährige Stellvertreterin und jetzige Nachfolgerin Nadine Ortner, zusammen mit einem kleinen Organisationsteam aus dem Umfeld des Noch-Klinikchefs, gesorgt. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, dass es keiner der Grußredner, die bei so einem Anlass „gesetzt“ sind, bei einem einfachen „Dankeschön für die gute Zusammenarbeit“ belassen konnte. Und wollte.
Viele Bauprojekte gestemmt
Vielmehr hatten alle kleine Anekdoten im Gepäck, die Schlaglichter auf den (Arbeits-)Alltag von und Werner Rupp warfen. Dieser war vordergründig bestimmt von den vielen Bauprojekten, die in der „Ära Rupp“ verwirklicht wurden.
Das Haus wandelte sich vom Kreiskrankenhaus für die Basisversorgung der überwiegend ländlichen Bevölkerung hin zur Kreisklinik, die unter anderem mit der Installation einer geriatrischen Rehabilitation (1998), dem Bau der beiden Gesundheitszentren (2004 und 2011) sowie der Einführung der ambulanten Palliativversorgung in der Region echte Leuchtturmprojekte realisierte (wir berichteten).
Auf einzelne berufliche Stationen ging Dr. Albert Götz, der ärztliche Leiter der Klinik, ein. Rupp sei es gelungen, „das Kreiskrankenhaus hin zu einem dienstleistungsorientierten Kommunalunternehmen“ zu lotsen. Und das „immer in einem Klima des Miteinanders.“ Er, Götz, habe immer die „kurzen Wege“ geschätzt. „Da gab es schon auch einmal kurzfristige Sitzungen auf der Couch im Arztzimmer.“
Sparsam und manchmal schlaflos
Rupps „ökonomisches Denken“ (auch Sparsamkeit genannt) nahm Pflegedienstleiter Dieter Debus humorvoll aufs Korn. Ebenso dessen „unglaubliche Fähigkeit, alles in Sekundenschnelle in Prozenten auszurechnen.“ Naturgemäß sei der Blickwinkel von Klinikleitung und Personal unterschiedlich. „Wir hatten durchaus kontroverse Gespräche. Dennoch hat man immer gemerkt, dass es Rupp immer auch um das Wohl der Patienten und der Mitarbeiter ging“, betonte Debus.
Ähnliches berichteten Guntram Rudolph und Susanne Graf im Namen des Personalrates. „Die Arbeit war wirklich nicht immer lustig und hat uns manche schlaflose Nacht bereitet“, so Rudolph. Doch spreche es eben auch für die fachlichen Qualitäten des „Klinikmotors“ Werner Rupp, dass dieser 26 Jahre als Vorstand im Amt gewesen sei. Eine alles andere als selbstverständliche Kontinuität im Gesundheitswesen, die sich im übrigen im gesamten Haus widerspiegle.
Ein Impulsgeber
Als „nachdenklichen Impulsgeber“ charakterisierte Dr. Werner Schrammel, Vorsitzender des Klinikverbundes „Klinik-Kompetenz Bayern“, seinen langjährigen Mitstreiter aus Roth. Während Rupps langjährige Sekretärin Ute Forster mit einem Schmunzeln über ihre „fast schon eheähnliche, wortlose Kommunikationsfähigkeit in Sachen leere Kugelschreiberminen“ ein bisschen aus dem Nähkästchen plauderte.
Parallel zu allen persönlichen Beschreibungen war Werner Rupps fachliche Kompetenz, gepaart mit einem respektvollen Umgang mit seinem Arbeitsumfeld, immer wieder ein wesentlicher Punkt in den Ansprachen. Bei Personalleiter Jürgen Streit genauso wie beim Kreisklinik-Förderkreis-Vorsitzenden Anton Nagel und bei Verwaltungsratsvorsitzenden Landrat Herbert Eckstein.
Wenn die Rother Kreisklinik heute, in einem ausgesprochen schwierigen gesundheitspolitischen Umfeld, gut gerüstet für die Zukunft da stehe, dann auch deshalb, „weil alle Beteiligten immer um gute Lösungen und den besten Weg gerungen haben; bei einem hohen Maß an Identifikation mit dem Haus“.
Dieses „gemeinsam Ringen“ nahm Werner Rupp, dem das letzte (offizielle) Wort des Abends gehörte, in seinem Schlussstatement auf. „Alleine hätte ich das alles nie geschafft.“ Er dankte vielen seiner Wegbegleiter für deren „Ratschläge und Kritik“ und gab allen, die im Gesundheitswesen mitarbeiten das mit, was für ihn das Wichtigste sei: „Am wichtigsten sind bei allen Bemühungen die Menschen, die hier arbeiten und für die wir sorgen.“
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