Nägel mit Köpfen: "Schandfleck" soll einer Idylle weichen

3.5.2019, 17:02 Uhr
Nägel mit Köpfen:

© Marco Frömter

Ziel sei es, dort einen ansprechenden und gemütlichen Platz für Außenbestuhlung zu schaffen. Einen Platz, wo "Dormero"-Gäste künftig mit Speisen und Getränken bewirtet werden könnten. Das Hotel habe bereits großes Interesse signalisiert und die Pläne für den Abriss würden Heyder schon seit langer Zeit beschäftigen.

Nun will der Rother Geschäftsmann endlich Nägel mit Köpfen machen, doch über die Planung hinaus würde er momentan nicht weiterkommen, klagt er. Sowohl Hotelmanagement als auch Heyder sind sich einig: "Wenn wir einen Außenbereich für Gastronomie schaffen wollen, dann muss sich in diesem Eck einiges ändern." Ein Problem, dass nur die Stadt Roth lösen kann.

Boller oder ein Tor könnten helfen

In erster Linie gehe es Heyder darum, dass der Zugangsweg vom Sieh-Dich-Für-Weg zum Marktplatz hin geschlossen werde. "Wer möchte schon was essen, wenn ständig Durchgangsverkehr herrscht und alles vollgeparkt ist", sagt Heyder. Nach ersten Gesprächen mit der Regierung von Mittelfranken bestünden keine großen Probleme, die Stadtmauer zu schließen. Dabei müsste laut Heyder an den Resten der Stadtmauer so gut wie gar nichts verändert werden.

Nägel mit Köpfen:

© Marco Frömter

So genannte Verkehrsboller oder ein abschließbares Tor würden seiner Meinung nach schon helfen. Um die Sicherheit habe er sich dabei auch Gedanken gemacht: "Die Feuerwehr könnte im Notfall weiterhin problemlos jedes Gebäude erreichen." Sein Mieter, der einen Balkon auf der Garage hat, würde ebenfalls keine Einwände haben: "Am Haus wird ein neuer und ansprechender Balkon gebaut." Auch die bestehenden Parkplätze würden nicht gefährdet: "Die Stellplatzverordnung wird nicht verletzt."

"Stadt Roth macht nichts"

Eigentlich möchte Heyder mit seinem Vorhaben so schnell wie möglich loslegen. Nur: "Die Stadt Roth macht nichts." Ohne grünes Licht seitens der Stadtverwaltung würde ein Abriss keinen Sinn machen: "Der Weg muss gesperrt werden", fordert er. Würde es nach ihm gehen, wäre die alte Garage bereits Geschichte und der Platz "aufgepeppt". "Das würde auch dem Bild der Innenstadt gut tun", ist er sicher. Warum sich die Stadtverwaltung seit Monaten in Schweigen hüllt und nur "vertröstet", sei für ihn ein Rätsel.

Auf Nachfrage der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung beim Rother Stadtbauamt erklärte Stadtbaumeister Wolfgang Baier, dass der – übrigens nicht schriftlich gestellte – "Antrag" im Februar aus einem Gespräch zwischen der Stadt Roth und Uwe Heyder heraus resultierte. "Wir nehmen das Gesuch ernst." Darüber hinaus sehe Baier eine solche Absprache als "Bringschuld" eines – insbesondere neuen – Stadtbaumeisters. Planung und Ideenfindung würden eben Zeit in Anspruch nehmen. Bei einem kurzerhand anberaumten Besichtigungstermin stellte Baier die Vorstellungen der Stadt Roth nun vor.

Umstrittener Platz soll idyllisch werden

Demnach könne durch eine Wand zwischen den Stadtmauerüberresten zumindest eine "optische Barrikade" geschaffen werden, die Fußgänger erkennen lassen soll: "Da geht’s nicht durch." Durch Bepflanzung dieser Wand und diverser Grünstreifen, könne der umstrittene Platz recht idyllisch werden. In einer Testphase wird das Hotel Dormero in absehbarer Zeit einen Teil der Fläche mit Stühlen und Tischen ausstatten – und zwar mit einer Sondergenehmigung auf städtischer Fläche. Für Stadtbaumeister Baier ist jedenfalls eines sicher: "Die Stadt Roth bleibt nicht stehen – wir müssen uns entwickeln."

Auch über das Verkehrsaufkommen, insbesondere "vor der Haustüre" des Hotels, mache man sich gerade Gedanken. Der komplette Willy-Supf-Platz stünde dabei im Fokus. Am Dienstag wird Baier das Vorhaben dem Umweltausschuss vorstellen. "Ich hoffe auf Zustimmung." "Klingt gut", so Hotelmanagerin Michelle Lichter. Auch Uwe Heyder zeigt sich zufrieden: "Endlich sind wir ein Stück weiter gekommen."

Keine Kommentare