Neue Rother Stadtmarke: Bartholl zeigt sich "überwältigt"

30.1.2020, 06:05 Uhr
Neue Rother Stadtmarke: Bartholl zeigt sich

© Foto: Oliver Heinl

Wie sehen die Bürgerinnen und Bürger ihre Stadt? Wo liegen ihre Stärken, wo ihre Schwächen? Was macht Roth besonders? Und was ist zu halten vom aktuellen Slogan "Voll auf Draht"? "Etwa 400 Antworten hätten wir für ein repräsentatives Ergebnis gebraucht", berichtete der Stadtmarketing-Beauftragte vor dem Rother Stadtrat, aber insgesamt seien 1478 Fragebögen beantwortet worden. Doch erst jetzt beginne der "hoch spannende Teil" des Prozesses um eine neue Stadtmarke.

"Es wird noch hoch emotional"

Das kündigt auch Dr. Peter Markert an. Der geschäftsführende Gesellschafter der Immakomm Akademie aus Aalen, die den Prozess um eine Erneuerung der Stadtmarke mit Bürgerworkshops, Befragungen, Steuerungsgruppen und Experteninterviews betreut und begleitet, prognostiziert: "Es wird noch hoch emotional." Denn bisher sei zwar mit Vollgas gearbeitet worden, aber lediglich am Zusammentragen von Daten: Als Ergebnisse liegen jetzt eine Substanzanalyse sowie die Umfragen zum Selbstbild (der Bürgerinnen und Bürger in Roth) und zum "Fremdbild" von Kommunen der näheren Umgebung vor.

Die Antworten aus den Umfragen wurden dann miteinander abgeglichen und verschränkt. Markert erläuterte vor dem Stadtrat, wie die Akademie Daten und Umfrageergebnisse miteinander kombiniert: So gehöre zum Beispiel das Schloss Ratibor oder die Historie der Stadt als Drahtzieherstadt mit leonischer Industrie, aber auch der Triathlon oder die Lage im Seenland zur Substanz, also zum tatsächlichen Ist-Bestand der Stadt. Aber wie präsent seien diese Attribute auch in den Umfragen – sowohl bei den Rothern als auch in den Umlandgemeinden (Schwabach, Weißenburg, Allersberg oder Hilpoltstein)? Welche Rolle spielt das kulturelle Angebot mit der Kulturfabrik, die medizinische Versorgung in der Kreisklinik oder das rege Vereinsleben und die Wohnstadt mit Freizeitwert?

Dass der Slogan "Voll auf Draht" bei drei Viertel der Befragten aus dem Umland nicht bekannt sei, findet Markert schon erwähnenswert. Dass von dem Viertel der "Kenner" wiederum nicht einmal die Hälfte etwas damit anzufangen wisse, nannte er auf Nachfrage aus dem Stadtrat schon noch als Besonderheit. Trotzdem betonte er: "Die Bedeutung des Slogans wird überbewertet."

Abschluss im Juni

Durch die Umfragen und Veranstaltungen seien jetzt schon rund 2000 Menschen in den Markenbildungsprozess eingebunden. Weiter geht es laut Markert mit der "Soll-Positionierung": Aus den vorliegenden Umfrage-Ergebnissen werde die Stadtmarke ausgearbeitet und im April dem Stadtrat zur Diskussion gestellt. Dann würden eventuelle Nachbesserungen ein- und ein Markenhandbuch ausgearbeitet, im Juni soll der Prozess um eine neue oder erneuerte Stadtmarke dann abgeschlossen sein.

Für die nächsten Schritte sei aber auch wieder die Teilnahme der Rother Bürgerinnen und Bürger gefragt, ergänzt Mark Bartholl: "Bei einem Kreativworkshop im Frühjahr können die Rother dazu beitragen, die neue Stadtmarke mit Leben zu füllen."

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