Neuer himmlischer Bote für Spalt: Viviane Kranzer

26.11.2019, 11:13 Uhr
Michaela Kranzers Vorsprechen bei Helga Klüh hat gefruchtet: Viviane Kranzer heißt der neue Himmlische Bote in Spalt, betreut von Robert Wechsler. Sie habe damit "eine ganz besondere Aufgabe", so Bürgermeister Udo Weingart (von links). Beim Weihnachtsmarkt am Wochenende ist die 15jährige im hoheitlichen Gewand zu erleben.

© Jürgen Leykamm Michaela Kranzers Vorsprechen bei Helga Klüh hat gefruchtet: Viviane Kranzer heißt der neue Himmlische Bote in Spalt, betreut von Robert Wechsler. Sie habe damit "eine ganz besondere Aufgabe", so Bürgermeister Udo Weingart (von links). Beim Weihnachtsmarkt am Wochenende ist die 15jährige im hoheitlichen Gewand zu erleben.

Über Bühnenerfahrung verfügt sie bereits. Sowohl schauspielerischer wie auch musikalischer Art. Aber singen will sie die berühmten Zeilen am zweiten Tag des Marktes trotzdem nicht.
Ob bereits im Kindergarten oder erst recht später in der Grundschule, Kranzer schlüpfte bei Aufführungen schon immer gerne in verschiedene Rollen. Mal als Bettler, vor allem aber als Engel war sie auf den Bühnen zu erleben. Vor allem letztere Wesen in ihren strahlenden Gewändern haben ihr es angetan.

Nichts soll ablenken

Nun geht es ganz nach oben auf der Spalter Himmelsleiter. Denn höher als zum himmlischen Boten kann man dort nicht aufsteigen. Er darf auf das Weihnachtsgeschehen und das Christkind hinweisen, dieses tritt in der Hopfen- und Bierstadt zumindest als Figur nicht in Erscheinung. Trotzdem wird auch Kranzer bei ihren Auftritten aus Kindermund so manches Mal die Frage zu hören bekommen: "Bist Du das Christkind?" Für diesen Fall hat sich Schülerin des Windsbacher Gymnasiums eine charmante Antwort überlegt: "In jedem von uns steckt ein Christkind!"

Psychologisch und pädagogisch recht geschickt. Aber die Neuntklässlerin hat ja vor, Deutsch zu studieren und strebt danach das Lehramt an. "Aber da will ich mich noch nicht festlegen." Ehrenamtlich ist sie sehr aktiv: als Feuerwehrkameradin oder Leiterin einer Ministrantengruppe. Und die Streichinstrumente haben es ihr angetan. Sie spielt Bratsche und Geige. Mit ihr hat sie schon einmal den Weihnachtsmarkt bereichert. Dieses Mal auch? "Kann ich mir nicht vorstellen", winkt Kranzer ab. Den Prolog singen will sie ebenso wenig, obwohl sie auch im Chorgesang zuhause ist.

Nichts soll von der eigentlichen Botschaft des Boten ablenken. Nicht einmal ihre eigenen, wunderschön naturblonden Haare. Sie werden zum Auftritt unter der obligatorischen Perücke verschwinden. "Aufgeregt bin ich schon etwas, aber ich fühle mich gut und freue mich auf meine Aufgabe", sagt die junge Dame wenige Tage vor dem großen Moment. Ihr Minimalziel: "Am besten nicht auf die Nase fallen!"

Mutter Michaela hat sie schon vor drei Jahren bei Weihnachtsmarktorganisatorin Helga Klüh als Bote ins Spiel gebracht. Damals aber war gerade einer gefunden worden. Nun aber ist es so weit. Für - mindestens - eine zweijährige Amtszeit hat Viviane nun den hoheitlichen Auftrag inne.

Maronen müssen warten

"Da kommen viele Termine auf dich zu", so Bürgermeister Udo Weingart. Vor Kindern oder Senioren wie bei kulturellen Veranstaltungen – der Himmelsbote sei überall gefragt. Am Weihnachtsmarkt aber gibt es wohl das größte Publikum. "Er ist so schön heimelig", würdigt die neue Botin. Um ihren Lieblingsstand mit den Maronen macht sie heuer aber einen Bogen – um Flecken auf dem Kleid zu vermeiden.

Wenn sie, von Fanfaren angekündigt, am Sonntag um 17 Uhr mit fünf Engelchen, Stadtkapelle und Vorschulkindern zum Podium zieht, leuchten nicht nur die Kinderaugen. Botenbetreuer Robert Wechsler sorgt dafür, dass alles klappt. In diesen Tagen bringt er Kranzer die richtige Atemtechnik bei, lehrt die passende Gestik und das feierliche Schreiten. Das gilt es auch beim Verteilen der Geschenke beizubehalten. Im Falle eines Falles steht Wechsler als Souffleur parat. Und weiße Stiefel braucht es auch noch. Es wird aber auch erst am Sonntag ernst.

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