Neuer Leiter beim Weißen Ring stammt aus Georgensgmünd

30.11.2019, 17:14 Uhr
Neuer Leiter beim Weißen Ring stammt aus Georgensgmünd

© Foto: Gunther Hess

"Kriminalitätsopfer brauchen eine starke Lobby", sagte Josef Wittmann, der Landesvorsitzende des Weißen Rings Bayern-Nord. Der Verein Weißer Ring sei vor 43 Jahren gegründet worden von 17 Personen um den "Fernsehkommissar" Eduard Zimmermann. Inzwischen zähle er bundesweit knapp 50 000 Mitglieder, 30 davon in der Stadt Schwabach, 55 im Landkreis Roth. Der Jahresbeitrag koste 30 Euro.

61 Prozent der Befragten würden den Weißen Ring kennen. Er finanziere sich aus Beiträgen, Spenden, Nachlässen und durch Zuweisungen von der Justiz. Vom Staat bekomme er kein Geld.

Lobby für die Opfer

Der Verein habe 400 Außenstellen, 35 Personen würden in Mittelfranken in der Opferbetreuung arbeiten. Im Vordergrund der Arbeit stehe menschliche Zuwendung für die Opfer von Kriminalität. Schwabachs Oberbürgermeister Matthias Thürauf fragte im Hinblick auf seinen Beruf als Richter, ob man die Opferperspektive immer im Blick habe. Eine Lobby für die Opfer von Kriminalität sei wichtig, man müsse ihnen ein Ohr geben. Es sei problematisch, wenn sich Opfer eines Einbruchs in ihrer Wohnung nicht mehr wohl fühlten. Den Mitarbeitern des Weißen Rings dankte er für deren ehrenamtliches Engagement und segensreiche Arbeit.

"Man hört nicht viel von den Opfern", sagte Landrat Herbert Eckstein, "die tauchen ab, sind traumatisiert und oft allein." Ihnen könne der Weiße Ring helfen, der im Verborgenen arbeitet. "Wünscht man ihnen viel oder wenig Tätigkeit?" fragte er Anton Krach. Es sei jedenfalls ein gutes Gefühl, wenn man jemandem helfen könne.

Ehrenamtliche unverzichtbar

Dr. Thomas Bauer, Regierungspräsident von Mittelfranken, nannte die "Ehrenamtlichen ein großes Geschenk für Deutschland." Sie würden das Land lebens- und liebenswert machen. Sie würden ihre Freizeit, Kraft und Energie opfern, ihre Arbeit sei wichtig und unverzichtbar. "Angst lähmt, macht traurig, einsam und hilflos", schlug Bauer den Bogen zu Menschen, die Opfer eines Verbrechens geworden sind. Allen Mitarbeitern des Weißen Rings dankte er für ihre Unterstützung. Ihre Arbeit erfordere große psychische Stärke.

Udo Wolf, der frühere Leiter der Außenstelle Roth Schwabach des Weißen Rings, war seit 1966 bei der Polizei, ab 1979 bei der Polizei in Schwabach. Von 1982 bis 2004 arbeitete er als kriminalpolizeilicher Fachberater. Die Außenstelle Roth/Schwabach des Weißen Rings leitete er von April 2006 bis 28. Dezember 2018. Sein Nachfolger Anton Krach wurde 1956 in Georgensgmünd geboren; er ist seit 40 Jahren verheiratet und lebt seit 1983 im eigenen Haus in Georgensgmünd. Inzwischen hat er zwei Enkel mit sechs und zwei Jahren. Seine Ausbildung machte er bei der Bahn, später war er Projektleiter bei der Sparda-Bank.

Zum Weißen Ring kam er über seine Ehefrau Gudrun, die dem Verein schon seit zehn Jahren angehört. Er schnupperte in die Arbeit hinein und wurde von den Mitgliedern herzlich aufgenommen. Der Landesvorsitzende, Polizeidirektor a. D. Josef Wittmann, übergab ihm den Dienstausweis. "Ich bitte um Unterstützung. Ich versuche das Amt nach bestem Wissen und Gewissen auszuüben", schloss Krach seine Antrittsrede.

Weißer Ring Roth/Schwabach, Telefon 0151-5516 4860, E-Mail weisserringrothschwabach@t-online.de

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