Nichts als Scherben: Ausstellung im "Fundreich" Thalmässing

20.6.2018, 15:49 Uhr
Nichts als Scherben: Ausstellung im

© Foto: Eva Schultheiß

Der Landrat erinnerte an die Ausgrabung der Bestattungen bei Landersdorf, die 1967 der kürzlich verstorbene Karl-Heinz Denzler entdeckte. In den Jahren 1983 bis 1986 gruben zuerst Mitglieder der NHG und dann das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege mehr als 30 Grabhügel aus. Viele zerscherbte Keramik-Gefäße hatte man gefunden und vieles andere mehr. Ziel vieler heimatkundlich Interessierter war, diese Funde in der Region zu behalten. In enger Zusammenarbeit des Landkreises Roth, der Marktgemeinde Thalmässing, des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege und der Abteilung für Vorgeschichte der NHG konnte am 16. Juli 1988 das Vor- und frühgeschichtliche Museum eröffnet werden.

Bereits 1989 sei die erste Sonderausstellung zum Thema "Als der Mensch kam" eröffnet worden, erinnerte der Landrat. Viele weitere folgten, um immer wieder Besucher anzuziehen. An inzwischen verstorbene Weggefährten erinnerte er und merkte an: "Diese Erfolgsgeschichte ist nur möglich gewesen, weil sich die handelnden Personen gut verstanden."

Nach 25 Jahren wurde für das Museum ein neues Konzept entwickelt, das Fundreich Thalmässing entstand, zu dem neben dem archäologischen Museum auch die thematischen Wanderwege und das Geschichtsdorf Landersdorf gehören. Nun, zum 30-jährigen Jubiläum, stellte der Landrat den neuen "Führer zum Fundreich Thalmässing" vor. Auf 144 Seiten werden das Museum, die Wanderwege und das Geschichtsdorf mit vielen Abbildungen vorgestellt. Zum Preis von sechs Euro wird er im Museum angeboten.

Kein Gold oder Silber

Bernd Mühldorfer teilte mit, dass die NHG gleich nach Abschluss der Grabungen vorhatte, die Funde zu restaurieren, vor allem die vielen Gefäße, die aufgrund des Gewichts der aufgehäuften Steinpackungen zerscherbt waren. Darauf weise der Titel "Am Anfang nichts als Steine und Scherben" hin. Gold oder Silber gab es hier in der Hallstattzeit nicht. Die NHG habe für die erste Präsentation 1988 das Konzept erstellt und restaurierte Keramik-Gefäße, die aus mehr als 30 Grabhügeln mit gut 130 Bestattungen geborgen worden waren. Für die Ausstellung konnte er beim Landesamt für Denkmalpflege auch die Ortsakten einsehen und dort gelagerte Dias zur Illustration der Tafeln verwenden.

Auf des Landrats Frage, wo er mit dem Betrachten der Sonderausstellung beginnen würde, scherzte Mühldorfer: "Am Buffet". Danach, gut gestärkt, nahm eine große Schar Interessierter sein Angebot für eine Führung gerne an. Die Reichersdorfer Saitenmusik, die die Eröffnung musikalisch umrahmt hatte, spielte noch eine ganze Weile weiter, während die Besucher Informationstafeln studierten und Exponate bestaunten.

Zu sehen ist die Sonderausstellung im archäologischen Museum des Fundreichs Thalmässing bis zum Herbst des nächsten Jahres von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr.

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