Altmühltal Classic Sprint

Oldtimer rollten ohne Halt durch Roth

20.6.2021, 15:29 Uhr
Zum 15. Mal führte der Altmühltal Classic Sprint durch den Landkreis Roth und Schwabach – und natürlich war auch Roth Station des Oldtimer-Showrennens.  

© Tobias Tschapka, NN Zum 15. Mal führte der Altmühltal Classic Sprint durch den Landkreis Roth und Schwabach – und natürlich war auch Roth Station des Oldtimer-Showrennens.  

Ausgangspunkt des „Altmühltal Classic Sprint“ war am Freitag der Norisring, dann ging es weiter nach Zirndorf und Markt Erlach, wo eine Durchgangskontrolle auf die Fahrer wartete. Am Samstag machten die blank polierten Schmuckstücke auf vier Rädern unter anderem in Schwabach und in Treuchtlingen mit Zielpunkt Weißenburg Station, und am Sonntag führte ihr Weg sie schließlich durch Roth.

Über 100 hochkarätige Oldies wurden in der Kreisstadt erwartet, wenngleich dieses Jahr coronabedingt so einiges anders war als bei früheren Besuchen. So führte die Strecke nicht durch die Innenstadt, wo üblicherweise ein Moderator die exklusiven Fahrzeuge kurz vorstellt, sondern sie bogen, von der Münchener Straße kommend, nach links ab in die Stieberstraße, und nach Passieren des halben Rings setzten sie ihren Weg auf der Nürnberger Straße Richtung Norden fort - nur gebremst von den Ampeln auf diesem Weg.

„Eigentlich war geplant, dass sie nur über die Bahnhofstraße kommend kurz durch Roth fahren“, so Bürgermeister Ralph Edelhäußer. „Aber nach Rücksprache mit den Veranstaltern und dem Landratsamt haben wir uns jetzt auf diese Strecke geeinigt, damit die Rother mehr davon haben“. Es sei übrigens bereits die zweite „Rallye“ innerhalb von 24 Stunden in Roth gewesen, berichtete der Rathaus-Chef.

„Gestern Abend fuhr am Rathaus ein laut hupender Autokorso vorbei, der den Sieg der Deutschen Mannschaft bei der Fußball-EM gefeiert hat“. Allerdings habe es sich dabei um gerade einmal zwei Fahrzeuge gehandelt, und nicht um deutlich über hundert, wie bei der Classic Sprint, fügte er lachend hinzu. Die meisten Zuschauer fanden sich an der Kreuzung direkt vor dem Ratiborer Schlossgarten ein. Dort befand sich der einzige „Hotspot“, wenngleich auch dieser mit rund 40 Personen überschaubar blieb. Tröpfchenweise trafen dort die Rallye-Teilnehmer ein, winkten den Oldtimerfreunden zu, und sobald die Ampel auf Grün schaltete, waren sie auch schon wieder weg.

Ein kleiner Junge winkte ausnahmslos allen Fahrzeugen zu, egal ob alter Porsche oder neuer SUV, denn für Oldtimer gab es keine Extraregeln, sie bewegten sich im ganz normalen Straßenverkehr. An der Kreuzung stand auch Claus Wieler aus Schwabach, der zum ersten Mal die Classic Sprint besucht. Ein bisschen schade fand er die Tatsache, dass die Rallye coronabedingt einfach nur „durchrollt“. Er sei ein großer Oldtimer-Fan, und habe zu Hause einen Ford Mustang mit Baujahr 1995 in der Garage stehen. „Leider ist der noch ein bisschen zu jung, aber vielleicht kann ich in ein paar Jahren hier auch mal mitfahren“, hofft er. Viele Zaungäste hatten ihre Kameras mitgebracht, um Erinnerungsbilder zu schießen.

Die Schlosskulisse war heuer die einzige Attraktion in Roth.

Die Schlosskulisse war heuer die einzige Attraktion in Roth. © Tobias Tschapka, NN

Die Rotherin Susanne Gürtler hatte sich unterhalb von Schloss Ratibor positioniert, weil sie das Wahrzeichen der Stadt als Kulisse nutzen wollte. Da nur alle paar Minuten ein Oldtimer vorbeifuhr, wurde ihre Geduld ganz schön auf die Probe gestellt. „Eigentlich ist mein Freund der große Oldtimer-Fan, aber ich nutze die Gelegenheit, ein paar schöne Fotos zu machen“, sagt das Mitglied des Weißenburger Fotostammtisches. Am Samstag habe sie bereits in Weißenburg fotografiert, „hier hätte es aber mehr Gelegenheiten für schöne Fotos gegeben“, fand sie.

Schloss als einzige Attraktion

In der Tat ist Schloss Ratibor die einzige Sehenswürdigkeit, an dem die Strecke durch Roth vorbeiführt. „Nächstes Jahr ist das hoffentlich wieder besser, und die Oldtimer machen bei uns einen kurzen Halt, so wie früher immer“, hofft der Bürgermeister, der sich unter die Zuschauer gemischt hatte und von der Oldtimer-Materie offenbar was versteht. „Guck mal, ein Spider! Oh, jetzt kommt ein Lotus! Das ist aber ein schöner Porsche!“, kam bei ihm immer wieder der ehemalige Sportmoderator durch.

Nachdem es am frühen Morgen kräftig geregnet hatte, fing es während der Durchfahrt noch einmal an zu tröpfeln. Die Leute harrten aber trotzdem aus und winkten den Oldtimerpiloten weiter unermüdlich zu. Man merkte ihnen an, das sie froh sind, dass ihnen nach der langen Coronazeit endlich mal wieder was geboten wurde.

Keine Kommentare