Prachtvoller Tanz um den Unterdorfer Kerwabaum in Thalmässing

20.8.2019, 11:30 Uhr
Prachtvoller Tanz um den Unterdorfer Kerwabaum in Thalmässing

© Jürgen Leykamm

"Wer das nicht kennt, gehört zum Oberdorf!", sagt Johannes Sieghardt, der letztjährige "Plotzknecht". Dabei gibt es sehr wohl Bewohner des Oberdorfes, die über Gianna Bescheid wissen und die den Klassiker Wolfgang Petrys, die Hymne der diesjährigen Kerwa, auch gleich anstimmen.

So wie Thomas Kummerer, Mitglied der Thalmässinger Blaskapelle. In ihrem Namen verspricht er: "Bei Eurer nächsten Kirchweih spielen wir Gianna". Und die Siegerin der Olympischen Spiele? Heißt im wirklichen Leben Katharina Medl.

Auf dem Marktplatz warten schon die Zuschauer auf die Unterdorfer Kirchweihgesellschaft und die Tänze. 21 Paare ziehen ein, dann kommt der große Moment für Ingbert Schwarz: Der UKB-Chef darf heuer den "Plotzknecht" geben.

Von der Lunge verlangt das alles ab. Laut und rhythmisch gilt es, sechs "Gstanzl" über den Platz zu schmettern und zwischendurch mit "Plotzmoid" Luisa Lederer ein Tänzchen um den Baum zu wagen. Dessen Aufstellen war heuer nicht ganz so glatt gegangen wie in den vergangenen Jahren.

Ganz klassisch geht es los: "Die Kerwa is kummer, die Kerwa is do, die Alten, die brummer und die Junger san froh". Beim anschließenden fränkischen Kraftschrei "Tschihu!" bekommt Schwarz lautstarke Unterstützung von den "Buam". Allein aber muss das Paar die Tempo- und Taktwechsel stemmen, mit denen die Kapelle den Tanz erschwert.

Wasser- und Bierkrüge machen die Runde, während Ingbert hofft, dass ihm heute Nacht viele "Fenster offen" stehen, was die Chance des Reinkommens erhöhe – "a no recht bsoffn." Eine Spitze gegen die Oberdorfer, die ihre Kirchweih erst noch feiern, darf natürlich nicht fehlen: "So guat wie miar werd’s ihr niemals mehr wern!"

Eine echte Augenweide ist der gemeinsame Tanz aller Paare um den Baum. Mit Ida und Benno findet sich auch ein Kinderpaar, das spontanen Beifall erhält. Beim spiralförmigen Auszug feiert die UKB intern weiter. Zusammen mit der Kapelle zieht die "Kerwagesellschaft" ans Anwesen der Familie Renner, wo ein Rasensprenger von einigen für eine willkommene Dusche zweckentfremdet wird. Dazu gibt es noch etliche innere Abkühlungen, bevor der Kerwasonntag ausklingt.

 

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