Projekt berühmter Musiker und Dichter am Totensonntag

23.10.2019, 05:59 Uhr
Gegen den Wahnsinn des Krieges: "Herr – Es ist Zeit!", hat Werner Hoffmann sein neues Menschenrechts-Projekt überschrieben, das er am 17. November im Augustinum im Gedenken an seine im Mai verstorbene Frau Elisabeth Hoffmann aufführt.

© Foto: Hans Pühn Gegen den Wahnsinn des Krieges: "Herr – Es ist Zeit!", hat Werner Hoffmann sein neues Menschenrechts-Projekt überschrieben, das er am 17. November im Augustinum im Gedenken an seine im Mai verstorbene Frau Elisabeth Hoffmann aufführt.

Seit 30 Jahren ist die Bühne eine feste Größe in der fränkischen Kulturlandschaft. Eine Bühne, die sich unter anderem den Kampf gegen Verbrechen an der Menschlichkeit zum Ziel gesetzt hat. Der einstige jugendliche Liebhaber am Nürnberger Stadttheater bringt seine Auffassung von einem aussagekräftigen Theater nicht nur zu Papier, sondern organisiert, inszeniert und vermarktet seine Stücke auch selbst. Weit über 200 Aufführungen mit rund 120.000 Besuchern verzeichnet die Statistik für drei Jahrzehnte Theater "Die Bühne".

Hommage an die verstorbene Ehefrau

Inzwischen sind die aufwändigen Produktionen weniger geworden, was mitunter auf die private Situation des Theaterdirektors zurückzuführen ist. Im Mai dieses Jahres ist Werner Hoffmanns Frau verstorben, die mit ihm ein Leben lang die Leidenschaft fürs Theater geteilt hatte. Das Regiepult, das seit fast zwei Jahrzehnten nun schon im Rother Wohnstift "Augustinum" steht, gibt dem 94-Jährigen nach dem schmerzlichen Verlust wieder etwas Halt.

Werner Hoffmann will sein Publikum weiter niveauvoll unterhalten. Nur der Rahmen hat sich verändert: Die Premiere im Wohnstift verdeutlichte, dass "Die Bühne" durch den Ortswechsel nichts von ihrer Strahlkraft verloren hat. Personell beschränkt sich dieses Theater auf den kleinstmöglichen Nenner.

Die Bühne ist das Werk einer einzelnen Person: Werner Hoffmann. Seit drei Jahrzehnten betätigt er sich als Allrounder. Erfindet das Opernschauspiel respektive die Schauspieloper, macht sich für die Menschenrechte stark und legt die Finger in die Wunden, die die Nazizeit gerissen hat. Zwischendurch gönnt er sich und seinem Publikum aber auch einen Strauß bekannter Operettenmelodien beziehungsweise lässt seinen Sinn für feinen Humor sprechen.

Wahnsinn anprangern

Wenn sich am Totensonntag, 17. November, um 16.30 Uhr, zum zweiten Male im Augustinum der Vorhang hebt, wartet "Die Bühne" mit dem Stück "Herr – Es ist Zeit!" mit einem Projekt auf, in dem Hoffmann die Werke berühmter Musiker (Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms, Ludwig von Beethoven) und Dichter verbindet, um ein weiteres Mal den Wahnsinn von Vertreibung und Krieg anzuprangern. Weiterer Schwerpunkt: Bertolt Brechts anklagende Texte, die sich mit dem Schicksal von Kindern befassen, die der Krieg zur Flucht gezwungen hat. Gestaltet werden die Szenen von Musikern und Schauspielern, die überwiegend am Staatstheater Nürnberg auftreten. Für die musikalische Bearbeitung des Projektes ist Pianist Paul Sturm verantwortlich.

Werner Hoffmann, verantwortlich für Konzept und Wortregie, hat das Projekt "Herr – Es ist Zeit!" mit den Worten "im Gedenken an meine Frau Elisabeth Hoffmann" überschrieben.

Eintrittspreis 20 Euro. Vorverkauf über Ticket Corner sowie in Roth: Buchhandlung Feuerlein, Buchhandlung Genniges, RHV-Geschäftsstelle

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