Proppenvolle Arbeitstage im und am Becken

22.4.2019, 16:33 Uhr
Proppenvolle Arbeitstage im und am Becken

© Harry Rödel

Der (Winter-)Urlaub ist vorbei. Seit Ende Februar ist Schwimmmeister Friedrich Taschner zwar nicht in seinem Metier, aber zumindest im Freibad, wo er zusammen mit dem Fachangestellten für Bäderbetriebe Stefan Treiber erstmal auf dem Gelände für Ordnung sorgte.

"Zu unserer eigentlichen Arbeit", so Taschner, "kamen wir erst Ende März." Bevor sie sich um die Becken und die Technik kümmern konnten, waren gärtnerische Qualitäten gefordert: Es galt, die Wiese von Laub und Ästen zu befreien. Ein Wintersturm erschwerte die Arbeit. Doch mittlerweile präsentieren sich Liegewiesen und Volleyballfeld wie geschleckt. Aus dieser Sicht könnte die Badesaison beginnen.

Geht aber nicht, denn zumindest das Schwimmerbecken war bis vor Kurzem noch leer. So stand für Taschner und Treiber erstmal Schrubben auf dem Programm, bis auch der Beckenboden blitzeblank war. Danach hieß es: Wasser marsch! Chlor komme erst später ins Wasser, erklärte Taschner.

Am 28. April erfolge die "Inbetriebnahme", was aber nicht bedeute, dass die Öffentlichkeit schon Zugang habe. Es ist ein Check, ob alles so laufe wie es laufen soll. Die offizielle Öffnung ist am Samstag, 11. Mai.

Voraussichtlich zur nächsten Badesaison 2020 präsentieren sich die Gebäude auf dem Freibad-Gelände in neuem Kleid. Wenn der Stadtrat mitspielt. Die Planung sieht eine Neugestaltung des Umkleidetrakts sowie einen Sanitärbau am Betriebsgebäude in der Nähe des Planschbeckens vor. Wenn der Stadtrat das Vorhaben befürwortet, könnte sich Bürgermeister Markus Mahl gut vorstellen, das Sanitärgebäude bereits im Herbst in Angriff zu nehmen. Die Entscheidung dürfte in acht Wochen fallen.

Dort, wo noch geduscht wird und die Schwimmer sich umziehen, sollen Wasserwacht und Badpersonal untergebracht werden und sind Personalduschen geplant. Der Kiosk wird in den unteren Teil des Traktes verlegt.

Der Anbau soll künftig den Badegästen zur Verfügung stehen. Hier entstehen Duschen und Umkleidekabinen, auch Toiletten. Einen Baby-Wickelraun gebe es hier schon seit geraumer Zeit, erklärte Taschner. "Wir sind dabei nicht schlechter gestellt als jetzt", betonte er. Froh ist er, dass dann endlich adäquate Personalräume zur Verfügung stehen.

Auch beim Rother Badbetriebsleiter Matthias Schubert brummt´s gerade – arbeitstechnisch gesehen. Denn am 28. April sollen die Bürger der Kreisstadt ihren Erfrischungstempel ab 7.30 Uhr wieder betreten dürfen und somit die neue Saison im Freizeitbad Roth einläuten. Als Schmankerl gibt’s dazu den ganzen Tag über freien Eintritt. Bis es jedoch soweit ist, heißt es für Schubert und sein fünfköpfiges Team weiterhin: "Ärmel hochkrempeln!"

Zwar sind Schwimmer-, Springer- und Erlebnisbecken nebst Breit-/Wellen- und Langrutsche nicht nur längst gründlich gereinigt ("Da schrubben wir uns immer einen Wolf"), sondern auch mit 3500 Kubikmetern gechlortem Wasser gefüllt. Doch das ist nur die halbe Miete.

Denn drumherum gibt’s ebenfalls alle Hände voll zu tun. So stand just vor dem Osterwochenende die Grundreinigung der Sanitäranlagen auf der Saubermach-Agenda. Aber auch "Kleinigkeiten" à la Klopapierrollenhalterbefüllung, Abfalleimer- und Bänkeverteilung, Unkraut jäten, Beckenabsaugung oder das Entstauben der eingelagerten Palmen läppern sich zu proppenvollen Arbeitstagen.

Apropos Pflanzen: Dass der Aufenthalt im Rother Freizeitbad neuerdings noch mehr botanische Qualitäten aufweist, ist den stürmischen Wetterkapriolen der jüngsten Vergangenheit zu verdanken. Nachdem auf den Liegewiesen zwölf Bäume kippten oder barsten, hat der Badbetriebsleiter für acht Neupflanzungen gesorgt – vom Ahorn bis zur Platane.

Zwischen all den vegetabilen Neuzugängen lässt sich´s gut aushalten, sodass am 2. Juni gleich mal ein Familienerlebnisfest mit vielen Aktionen im Kalender steht. Am 27. und 28. Juli braucht’s schließlich nur eine Eins im Zeugnis, um den Eingangsbereich gratis zu passieren, und am 1. August lautet die Devise schließlich: "Besuch mit Buch". Nicht zu vergessen: das beliebte Nachtschwimmen.

Schluss mit dem spritzigen Lustig ist am 16. September, vor dem traditionellen Weinfest am 21. des Monats. "Wenn das Wetter passt, können wir freilich verlängern", meint Matthias Schubert eingedenk des gigantischen Sommers 2018. Damals hätten 153 000 Menschen Einlass ins Freizeitbad Roth begehrt — "die beste Saison, seit ich hier Bademeister bin", bilanziert Schubert. Diese Marke knacken? "Schwierig!", gibt er zu. Drum gäbe er sich auch mit 125 000 zufrieden.

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