Prothese ebnet den Weg ins Leben

19.5.2019, 06:00 Uhr
Prothese ebnet den Weg ins Leben

© Foto: Privat

Siebenmal ist die Rentnerin seit 2013 nach Tansania gereist, um sich mit eigenen Augen ein Bild von der Entwicklung der Vanessa Secondary School zu machen. Seit 2010 hält sie gemeinsam mit dem ebenfalls in der Kreisstadt wohnenden Gerd Weikelmann eine enge Verbindung zu der von einer Stiftung getragenen Privatschule.

Diese war 2008 von dem deutschen Entwicklungshelfer Wolfgang Machowetz sowie der heutigen Schulleiterin Shukrain Gideon gegründet worden. Wolfgang Machowetz, der mit Irmgard Hautum eng befreundet war, verstarb im Jahr 2010. "Genau genommen habe ich diese Aufgabe also geerbt und werde sie weiterführen, solange ich das kann," sagt die knapp 70-Jährige.

In ihrer Wohnung stapeln sich Unterlagen, Listen, Quittungen und Verwendungsnachweise. "Die Ausgabe jedes einzelnen Euros, den ich von den Spendern erhalte, überprüfe ich akribisch", betont Hautum. "Ich sorge persönlich dafür, dass jede Spende ankommt."

Ende März sind Hautum und Weikelmann von ihrer jüngsten Reise nach Tansania zurückgekehrt. Der Schule gehe es gut, betonen sie. Auch wenn Unterstützung aus Deutschland vieles immer noch verbessern könne. Etwa 400 Mädchen und Jungen bekommen derzeit eine höhere Schulausbildung, wie sie die staatlichen Schulen vor Ort nicht leisten können.

Schulgeld für Bedürftige

Seit vielen Jahren ermöglichen die Rother mit regelmäßigen Spenden, dass auch mittellose Waisenkinder, von denen viele ihre Eltern durch HIV verloren haben, eine gute Schulbildung bekommen. Hautum: Wir können derzeit 31 Waisenkindern Schulgeld, die Unterbringung und Verpflegung im schuleigenen Hostel, Schuluniform und Unterrichtsmaterialien finanzieren."

Die Geschichte von Omben Kibona ist eine andere. Das Mädchen geht Irmgard Hautum seit der ersten Begegnung im zurückliegenden Jahr nicht mehr aus dem Kopf. Sie ist keine Waise, sondern hat Eltern, die ihr weniges Geld zusammenkratzen, um der Tochter den Schulbesuch zu ermöglichen. Das Mädchen ist Irmgard Hautum bei ihrem Besuch im zurückliegenden Jahr aufgefallen. "Wir waren zu einem Schul-Fußballturnier eingeladen. Am Rande saß ein trauriges Mädchen in auffallend zerschlissener Schulkleidung."

Irmgard Hautum setzte sich zu ihr und erfuhr, dass die damals 15-Jährige bei einem Autounfall ein Bein verloren hatte und nur mit einer abgenutzten Unterarmstütze mühsam laufen konnte. Mit diesem Handycap bewältigte das Mädchen den täglichen Schulweg, weil sie es unbedingt so wollte.

Spontan beschlossen damals die Gäste, dem Mädchen wenigstens für ein Jahr einen Platz im Hostel zu bezahlen, damit der beschwerliche Weg wegfällt. Auch Ersatz für den Schulpullover, der von der Krücke komplett durchgescheuert war, bekam Omben. Sie freute sich unheimlich und steht mit Irmgard Hautum in E-Mail-Kontakt.

Beim Wiedersehen vor wenigen Wochen erfuhr Hautum, dass Omben nun Klassenbeste ist und große Pläne hat: Abitur machen und Ärztin werden. Damit es die talentierte und fleißige Schülerin etwas leichter hat, kämpft Irmgard Hautum nun dafür, der 16-Jährigen eine Beinprothese anpassen zu lassen. "Das wird einiges an Aufwand bedeuten und viel Geld kosten", weiß die Pflegefachfrau. Sie hofft sehr, dass sich Menschen finden, die zweckgebunden dafür spenden möchten. "Vielleicht," so hofft sie "hat ja jemand auch Geburtstag und weiß nicht, was er oder sie sich wünschen soll..."

InfoMehr unter: www.vanessa-school-mbeya.org. Die Spenden gehen ohne Abzüge von Verwaltungskosten über den kirchlichen GMS-Verein auf das Stiftungskonto der schultragenden Tehila Stiftung in Mbeya.

Spenden an: GMS Verein für Gemeindewesen Mission und Sozialwesen e.V.; Vereinigte Sparkassen Ansbach.

IBAN: DE95 76550 0000 0302 41731

BIC: BYLADEM1ANS; Stichwort Vanessa Schule Mbeja unter "Verwendungszweck" eintragen, wenn die Spende speziell für das Mädchen gedacht ist.

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