Realschule Roth: Schnelltest vor dem Lernstoff

25.3.2021, 06:00 Uhr
Realschule Roth: Schnelltest vor dem Lernstoff

Rund eine Schulstunde musste "geopfert" werden, bis die Klassenleiter mit ihrem Unterricht beginnen konnten. In den ersten Tagen gebe es noch Unterstützung vom Gesundheitsamt: "Das vermittelt ein gewisses Gefühl an Sicherheit", sagte Steiner.

Für Verena Wagner vom Gesundheitsamt ist der Ablauf von Schnelltests zur Routine geworden. Seit Monaten steht die gelernte Krankenschwester mit allerhand Rat und Tat zur Seite und habe bei Testungen in Schulen, Einrichtungen und Firmen bereits "erklärt, wie’s geht".

Zu Beginn steht Hände- und Naseputzen auf dem Programm. Nach Desinfektion der Hände dürfen die Schüler schrittweise ihre persönlichen "Test-Kits" öffnen und sich selbst testen. Unter Anleitung versteht sich. Darüber hinaus wird das korrekte Vorgehen mittels Projektor an der Wand dargestellt. Bis ein Ergebnis auf dem Teststreifen erscheint, vergehen weitere 15 Minuten.

Sowohl Lehrkräfte als auch die Mitarbeiter vom Gesundheitsamt sind in dieser Zeit weiterhin gefordert und unterstützen aktiv. Der Klassenverband selbst reagiert besonnen und gewissenhaft. "Eine coole Aktion, und es ist nicht schlimm", bilanziert Zehntklässler Marlon Paszinger. In die gleiche Kerbe schlägt Justin Leipold: "Ich finde es gut, dass der Test freiwillig ist. Je mehr mitmachen, desto sicherer wird es werden". Für Gabriela Curnic steht fest: "Wir können vorbeugen, das ist gut für Schüler und Lehrer".

Vieles nicht zu Ende gedacht

Die Umsetzung der "Vorgaben von ganz oben" sind für Sabine Matheisl an der Rother Realschule "sinnvoll umgesetzt worden". Kritik übte die Klassenleiterin allerdings an der aktuellen Politik: "Vieles wird nicht zu Ende gedacht". Die benötigte Zeit für die Tests sei jedenfalls eingeplant worden. Matheisl sehe kaum Probleme ihren Stoff zu vermitteln: "Was nicht geschafft wird, muss über das Internet aufgeholt werden."

Dass an der Realschule nun ein "guter Weg" gefunden wurde, attestierte nicht zuletzt die "Chefin" selbst – trotz einiger Stolpersteine: Zunächst habe der administrative Aufwand, die Erstellung eines entsprechenden Konzeptes und die Verteilung der Testkomponenten zu Kopfzerbrechen geführt. Es sei eine Herausforderung gewesen, bis die Praxis erreicht wurde. Eines der Probleme sei, dass die "Test-Kits" nicht einzeln verpackt sind. Es gebe deshalb Anlass zur Kritik, was insbesondere die Hygiene betrifft. Der Rücklauf sämtlicher Einwilligungserklärungen und die damit verbundene Auswertung habe das "Organisationsteam" ebenfalls vor eine Hürde gestellt. Nicht alle Erziehungsberechtigten hätten "grünes Licht" für den Test ihrer Kinder erteilt.

Immerhin dürften gut 75 Prozent getestet werden, informierte Hygienebeauftrage Ann-Kristin Mattusch-Krick. "Das ist besser, als nichts – könnte aber verbessert werden."

Lehrkräfte und Verwaltungspersonal müssen sich übrigens ebenfalls regelmäßig testen – und zwar zu Hause. Sobald die restlichen Jahrgänge wieder am Präsenzunterricht teilnehmen dürfen, werden auch diese getestet. "Wir haben bereits Zusagen für Unterstützung erhalten", informierte Susanne Steiner erfreut. Das Bayerische Rote Kreuz habe beispielsweise signalisiert, dabei zu helfen.

Keine Kommentare