Rednitz-Brücke in Roth wird repariert

18.1.2020, 14:56 Uhr
Rednitz-Brücke in Roth wird repariert

© Foto: Elke Bodendörfer

Es war längst beschlossene Sache: Der Geh- und Radweg an der Gredl-Bahnlinie über das Rednitztal in Roth sollte saniert werden. Mehrheitlich, wenn auch nicht einstimmig, hatte der Stadtrat vor drei Jahren die Sanierung für 2,8 Millionen Euro beschlossen. Auch deshalb, weil ein sonst notwendiger Rückbau des Brückenweges ebenfalls teuer würde.

Passiert ist seitdem zumindest nichts, was nach Bauarbeiten aussieht. Jetzt hat Stadtbaumeister Wolfgang Baier die Angelegenheit wieder hervorgeholt. Vor dem Bauausschuss führte er neue (beziehungsweise ungeklärte) Rahmenbedingungen an, um eine geänderte Strategie vorzuschlagen.

Seit 2003 wird geredet

Der Fuß- und Radweg an der Gredl ist den Rothern ein liebgewordener Übergang vom Bahnhof zur Innenstadt. Aber die Sanierung war infolge morscher Brückenbalken dringend, laut Baier ist sie schon seit 2003 in der Diskussion. Derzeit ist der Weg wegen des unsicheren Belags sogar gesperrt – trotzdem würden Sperren einfach zur Seite geschoben, sagte Baier vor dem Bauausschuss.

Ob 700 Meter Weg aber 2,8 Millionen Euro – inzwischen vielleicht noch mehr – wert sind? Diese Frage stellte der Stadtbaumeister, dazu einige andere. Da ist zum Beispiel die Machbarkeitsstudie zur S-Bahn-Erweiterung bis nach Hilpoltstein – bisher ohne Ergebnisse, aber irgendwann vielleicht mit so umfangreicher Umbaunotwendigkeit, "dass der dann frisch sanierte Radweg im Weg ist".

Was kommt?

Und möglicherweise gebe es ja nach dem Leoni-Auszug noch eine andere Verbindungsvariante über den Talgrund, deutete Baier an – auf Nachfrage wurde die aber noch nicht konkretisiert, weil Privatgrund tangiert werde. Er schlug vor, die Kostenschätzung zu aktualisieren und die Zuschussmöglichkeiten noch einmal zu überprüfen. Bis dahin solle der Belag des Weges aber zumindest repariert, also wieder begeh- und befahrbar gemacht werden. Die Kosten dafür: 80 000 Euro.

Für Falko Fabianek (Freie Wähler) ein Unding: "Wir waren sieben Jahre lang nicht in der Lage, den Weg zu sanieren", schimpfte er. "Wir können doch nicht 80 000 Euro für den Weg ausgeben, und nächstes Jahr reißen wir ihn wieder weg." Sein Vorschlag: Die Brücke bleibt bis zu einem (möglichen) Neubau gesperrt.

Dem widersprach Dr. Edgar Michel (SPD), der die Verbindung vor allem als Fahrradfahrer für wichtig hält. Schließlich werde auch für Autostraßen viel Geld für notdürftige Reparaturen ausgegeben.

Ist der Westring eine Alternative?

Elisabeth Bieber (Freie Wähler) sieht ebenfalls "keine Alternative" zu dem historischen Weg. Auch nicht den viel befahrenen Westring, obwohl er "in Rufnähe" ist, wie Siegfried Schwab von der Wählergemeinschaft damals wie heute argumentiert. Schwab stichelte außerdem: "Der Weg ist aktuell gesperrt, aber die Welt geht nicht unter." Seine Frage: "Mit wie viel Millionen erkaufen wir uns diese kleine Spanne?"

Martin Biller (CSU) gab zu bedenken, "dass wohl noch ein paar Jahre ins Land gehen, bis die Machbarkeitsstudie zur S-Bahn-Zukunft umgesetzt wird". Und Jutta Scheffler (Die Grünen) forderte, dass der Stadtrat bis Sommer mehr über die angedeutete "Alternativ-Verbindung" erfahre.

Laut Bürgermeister Ralph Edelhäußer könne über die Notreparatur erst entschieden werden, wenn die aktualisierten Sanierungskosten bekannt seien. Er erinnerte aber auch daran, dass die Rückbaukosten mit in die Rechnung einfließen müssten.

Nach erneut langer Diskussion über das kurze Stück Weg machte schließlich Andreas Buckreus (SPD) den Vorschlag zur Güte: Genau wie im Beschlussvorschlag von Baier vorgesehen solle vorgegangen werden: Kosten aktualisieren, Zuschussmöglichkeiten abklären, Varianten prüfen und den Brückenbelag heuer reparieren. Genau so beschloss man es denn auch – gegen die Stimmen von Falko Fabianek und Siegfried Schwab.

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