Reggae in bayerischer Mundart am Hilpoltsteiner KWK-Keller

2.6.2019, 16:20 Uhr
Reggae in bayerischer Mundart am Hilpoltsteiner KWK-Keller

© Tobias Tschapka

Die Rother Funk-Formation "Funkberater", die Robert Engl vom KWK-Team als "unsere Lieblings-Vorband" bezeichnete, da diese schon das dritte Mal hintereinander den Anheizer spielte, und "The Gauwailers" aus der Oberpfalz, die mit melodiösem Reggae und bayerischer Mundart Rastafari-Feeling verbreiteten.

Engl berichtete auch kurz vom Spendenergebnis des vergangenen Jubiläumsjahrs, in dem stolze 6500 Euro für die LAG Mali gesammelt werden konnten. "Für Hilpoltstein ein großer Haufen Geld, für Mali leider nur ein Tropfen auf dem heißen Wüstensand", so Engl. Stefan Schuster (SPD), Mitglied des Landtages und Vorsitzender der LAG Mali, freute sich trotzdem über das tolle Ergebnis, mit dem bestehende Projekte fortgesetzt wurden.

Dazu zählt unter anderem den Menschen vor Ort beizubringen, wie man Gemüsegärten anlegt, um die Essensversorgung zu verbessern. Auch habe man die Kampagne, die gegen die Beschneidung von Mädchen kämpft, auf zehn weitere Dörfer ausgedehnt. Dank der beiden Schulen, die die Mali-Hilfe inzwischen realisieren konnte, werde auch die Alphabetisierung der Bevölkerung vorangetrieben.

Dank an Team

"Insgesamt können wir jedes Jahr rund 50 000 Euro in unsere Projekte in Mali fließen lassen, und das Mali-Fest leistet dazu einen großen Beitrag", betonte Schuster, der sowohl den Besuchern als auch dem gesamten Organisationsteam des Kreuzwirtskellers seinen Dank aussprach.

Danach hieß es aber "Bühne frei" für die Funkberater. Vergangenes Jahr hatte Engl nach den Auftritt der Rother in die Menge gefragt, ob die Band denn beim nächsten Mal wieder dabei sein soll, und er bekam eine lautstarke und unmissverständlich Antwort: Ja! Lautstark war dann auch die Musik, die Thomas Schönweiss (Gesang, Synthie, Trompete), Peter Ermer (Gitarre, Gesang), Olivier Leroux (Bass, Gesang) und Patrick Wirschnitzer (Schlagzeug) zu bieten hatten.

Dieses Mal hatten die Funkberater eine Saxophonspielerin mit dabei, mit der die jazzigen und funkigen Bläserparts noch knackiger klangen als in den Vorjahren. Zu hören gab es jede Menge Classic-Rock der vergangenen Jahrzehnte, denen allerdings ein sehr individueller Stempel aufgedrückt wurde. "I shot the sheriff", "Papa was a rolling stone", "Sex Machine", allesamt Songs, die jeder kennt, und die sich auch als wunderbar tanzbar erwiesen. So dauerte es nicht lange, bis der Platz vor der Bühne voll war und Jung und Alt das Tanzbein schwangen.

Das sollte bei den "Gauwailers" nicht anders werden, nur dass sich bei deren Auftritt langsam, aber sicher die Dunkelheit über den Kreuzwirtskeller legte, was der ganzen Atmosphäre einen ausgesprochen stimmungsvollen Charakter verlieh. Da passte die "bayerisch-jamaikanische Tanzmusik", wie die Band ihre Musik selber bezeichnet, wie die Faust aufs Auge. Nur die Texte fallen bei den "Gauwailers" dann doch ein bisschen kritischer aus. So kommt zum Beispiel die CSU und deren Weltbild nicht besonders gut weg in den Songs, aber daran störte sich das Publikum im traditionell eher zum linken Spektrum zählenden Kreuzwirtskeller niemand.

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