Rekord in Büchenbach: Noch nie so stark gefordert wie 2019

8.1.2020, 15:02 Uhr
Rekord in Büchenbach: Noch nie so stark gefordert wie 2019

© Foto: Robert Schmitt

Als solcher hat er im abgelaufenen Jahr 134 Einsätze erlebt. Ein gigantisches Pensum, "mit dem die Grenze der Belastbarkeit erreicht ist", stellte Dörfler fest. Schon 2018 war die Zahl hoch gewesen, lag mit 94 Einsätzen aber noch weit unter dem Aufwand des Jahres 2019. Dabei sind vier Personen gerettet worden. Für einen Menschen kam jede Hilfe zu spät.

Noch nie dreistellig

"Ich habe in 40 Jahren Feuerwehr hier noch nie erlebt, dass die Einsatzzahl dreistellig war", so Dörfler. Dennoch ist niemand aus den Reihen der Büchenbacher Feuerwehrleute im Einsatz verletzt worden. Hauptgrund für die hohe Auslastung war der Minitornado am 18. August. Drei Minuten lang fegte die Windhose durch den nördlichen Landkreis und riss eine Schneise der Verwüstung, sodass die Feuerwehr Büchenbach an zwei Tagen 70 Einsätze zu absolvieren hatte.

Unter anderem musste ein beschädigter Wintergarten aus der zweiten Etage eines Wohnhauses geborgen werden. Dazu rückte ein Kran des THW an. Die Feuerwehr Büchenbach ist im Laufe des Jahres 2019 zu 101 technischen Hilfeleistungen und neun Bränden gerufen worden. Alles in allem haben die Feuerwehrfrauen und -männer Büchenbachs bei den 134 Einsätzen 1698 Arbeitsstunden erbracht. Hinzu kamen 35 Übungen, die mit 967 Stunden zu Buche schlugen.

Eine gewisse Häufung an Unfällen war bei der Kühedorfer Kreuzung festzustellen. Dort hat es 2019 drei Mal gekracht. "Deshalb wünscht sich die Gemeinde einen Kreisverkehr", so Bürgermeister Helmut Bauz. Denn diese Maßnahme habe schon in Neumühle und Aurau gute Ergebnisse erbracht. Weil es sich aber Richtung Kühedorf um eine Kreuzung zwischen Kreis- und Staatsstraße handelt, ist auch das staatliche Straßenbauamt zuständig. Die Behörde ordnet die Kreuzung im Westen der Gemeinde aber laut eigener Zahlen gegenwärtig nicht als Unfallschwerpunkt ein und sieht keinen Handlungsbedarf.

Zweitlängste Dienstzeit

Landrat Herbert Eckstein war gemeinsam mit Kreisbrandrat Werner Löchl nach Büchenbach gekommen, um eine Feuerwehrfrau und zwei Feuerwehrmänner für ihren langjährigen Dienst mit offiziellen Ehrungen des Freistaats zu versehen. Für 40 Jahre als jeweils aktiver Feuerwehrmann sind der stellvertretende Kommandant Bernd Meyer sowie der langjährige ehemalige Feuerwehrvereinschef Alfred Schmidt mit dem Feuerwehrabzeichen in Gold ausgezeichnet worden.

Das Abzeichen in Silber für 25 Jahre Dienst hat Tina Butschek erhalten. Sie ist seit 2004 Jugendwartin und kümmert sich als solche um die Nachwuchsarbeit, die in Büchenbach Tradition hat. 2019 hat die Jugendgruppe 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Gegenwärtig umfasst sie zwei junge Frauen und fünf junge Männer.

In seinem Grußwort dankte Herbert Eckstein den Feuerwehrleuten für ihre hohe Ausbildungsbereitschaft, die bei dem schrecklichen Verkehrsunfall tags zuvor auf der B 2 bei Wernsbach zum Tragen gekommen sei. Immerhin hätten dort Feuerwehrleute mehrere Menschen wiederbelebt. Zugleich hob Eckstein die hohe psychische Belastung der Einsatzkräfte bei solchen Erlebnissen hervor.

Helmut Bauz kam schließlich auf die Zeit Dörflers als Kommandant zu sprechen. Er sei schon heute der Chef mit der zweitlängsten Dienstzeit. Läuft alles gut, könnte der 57-Jährige sogar die Marke von 30 Jahren erreichen. Schließlich ist er erst 2019 als Kommandant bestätigt worden und wird daher noch fünf weitere Jahre im Dienst sein. Auf Rekordkurs ist er dennoch nicht, denn Michael Barths Dienstzeit als Kommandant ist nicht einzuholen. Er war 54 Jahre an der Spitze der Büchenbacher Feuerwehr gestanden: Von ihrer Gründung im Jahre 1874 bis 1928. Dörfler ist sein achter Nachfolger.

Weitere Ehrungen durch die Büchenbacher Feuerwehr: Für 20 Jahre Mitgliedschaft sind Michaela Fürsich, Peter Nachtrab und Michael Kraus ausgezeichnet worden. Seit zehn Jahren Feuerwehrleute sind Rik Denne und Jonas Dörfler.


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