"Resi-Resi-Rufe machen mich so richtig heiß"

5.7.2019, 08:00 Uhr

© Foto: Salvatore Giurdanella

Theresa Wild ist in vielen Wochen des Jahres in Sachen Triathlon unterwegs – und da führt der Weg bekanntlich bis mindestens nach Hawaii, wo sie anno 2015 ihre erste Langdistanz in Angriff genommen hat, qualifiziert als Deutsche Alterklassenmeisterin 18 - 24 beim Ironman Kraichgau.

Weniger im Fokus der Öffentlichkeit finishte die "Resi" vor zwei Jahren ihren ersten Challenge als Einzelstarterin in 10:13 Stunden. Das wird ihr heuer nicht passieren, denn sie hat sich schon vorgenommen, ihre Vereinskameradin Jelena Rölz vom La Carrera TriTeam Rothsee als beste Landkreisstarterin zu beerben.

Noch was drauflegen

Um schneller zu sein, muss sie was drauflegen, denn Rölz holte sich den lokalen Titel voriges Jahr mit einer Zeit von 10:09. Im Jahr 2017 benötigte die Landkreisschnellste Marina Sauer (sie ist auch heuer wieder auf der Meldeliste) vom Team Memmert 10:59, davor war der Landkreis-Titel ebenfalls an eine La Carrera-Athletin gegangen: Julia Ramsauer finishte in 10:33.

Theresa Wilds Begehren ist also gar nicht so unrealistisch. Seit September arbeitet die Industriekauffrau bei Leoni, im Juni meldete sie sich bei der Adresse ihres Freundes in Roth an. Das sind die formalen Gründe, warum Theresa Wild heuer in die Landkreis-Wertung kommt. Eine sportliche Heimat hat sie hier schon länger, obwohl sie bis dato im Donau-Ries, auf dem elterlichen Bauernhof in Wittesheim bei Monheim gemeldet war.

Der liegt schon äußerst abgeschieden, was dafür sorgt, dass die Resi nicht zur Generation der Wischfinger gehört: "Dort gibt es kein Funknetz. Mein erster Smartphone habe ich voriges Jahr angeschafft." Dafür kann die Sportlerin mit ungewöhnlichen Wettkampfvorbereitungen aufwarten wie "Weidezaun aufstellen wegen Almauftrieb" oder "die Sauerei aufräumen, nachdem der Fuchs über das Geflügel gekommen war".

Hauptwettkampf des Jahres

Aus dieser Perspektive ist es kein Wunder, dass Theresa Wild Roth gleich mehrfach als "Großstadt" bezeichnet, was einmal im Jahr vielleicht sogar zutrifft. Wegen großstädtischer Einsamkeit braucht sie sich jedenfalls keine Sorgen zu machen: "Die Franken sind nett, hier kennt mich jeder als Resi." Deshalb freut sie sich trotz der zu erwartenden Strapazen auf ihren Challenge-Tag: "Die Resi-Resi-Rufe machen einen so richtig heiß." Zum Einstand beim neuen Arbeitgeber und im neuen Domizil, hat sie den Rother Triathlon zum Hauptwettkampf dieses Jahres ausgerufen. Und das, obwohl die Langdistanz nicht ihr Revier ist: "Ich bin eher der Dieselmotor, die Mitteldistanz gefällt mir am besten."

Verwandte Themen


Keine Kommentare