Risse im Dach: Hilpoltsteiner Stadthalle gesperrt

23.2.2021, 14:49 Uhr
Risse im Dach: Hilpoltsteiner Stadthalle gesperrt

© Tobias Tschapka

Von vier großen Balken, die die Halle überspannen, sogenannte Leimbinder, sei einer schadhaft, erklärte Bürgermeister Markus Mahl die sofortige Sperrung der Sport- und Veranstaltungsstätte. Dasselbe Schadensbild habe sich übrigens 2005 beim Einsturz des Daches einer Eishalle gezeigt, bei dem 15 Menschen ums Leben kamen. In diesem Kontext sei vor 15 Jahren auch die Stadthalle in puncto Statik untersucht worden. Bei dieser Untersuchung seien keinerlei Probleme mit der Statik entdeckt worden. Unabhängig davon sei vorsichtshalber auch der ganze Bereich nebst Gehsteig in der Badstraße großräumig gesperrt worden.

Mittlerweile hätten sowohl ein Statiker als auch ein Zimmerer den Schadensfall in Augenschein genommen, erklärte gestern Stadtbaumeister Thomas Stark. Bis zum Abschluss der Untersuchungen seien mögliche Motive für den Riss reine Spekulation. "Vielleicht ist es Ermüdung des Holzes, aber an was es wirklich liegt, wissen wir nicht", betont er.

Zwischenzeitlich sei der "Träger mit einem Schwerlastregal entsprechend abgesichert" worden. "Falls der Balken durchbrechen sollte", meinte der Stadtbaumeister.

Steht eine Sanierung an?

Wenn geklärt ist, ob zusätzliche Sicherungsvorkommen getroffen werden müssen, müsse man sich Gedanken über eine Sanierung des 40 Jahre alten Gebäudes machen. Wenn feststeht, wie es mit der Stadthalle weitergehe, könne man über die Kosten einer Sanierung und den Zeitraum der Sperrung sprechen. Bürgermeister Markus Mahl geht davon aus, dass die Halle zumindest im ersten Halbjahr geschlossen bleibt.

Organisatorische Probleme entstünden der Stadtverwaltung derzeit nicht. Denn: Wegen der Corona-Pandemie werde die Halle kaum genutzt. Ausnahme: Der Krisenausschuss des Stadtrates, der in regelmäßigen Abständen zwölf Mann (Frau) stark tagt. Die Zusammenkunft des Krisenausschusses wurde in die Meckenhausener Mehrzweckhalle verlegt.

Sportverein und Schulen vorerst nicht betroffen

Wie Gymnasium, Realschule und Mittelschule werde auch der TV Hilpoltstein von der Sperrung betroffen sein. Sofern man Corona in absehbarer Zeit in den Griff bekomme. Deswegen macht sich die TV-Vorsitzende Elke Stöhr keine allzu großen Gedanken über eine Alternativplanung. "Wir haben vergangenes Jahr so viel ins Blaue geplant", erklärte sie mit Blick auf die ständigen Änderungen hinsichtlich der Corona-Bestimmungen.

Den vergangenen Sommer hätten die Sportler des TV Hilpoltstein fast ausschließlich im Freien verbracht. Wirklich angewiesen auf eine Hallennutzung seien die Tischtennis-Teams, die für Wettkämpfe (Saison ist derzeit abgebrochen) plus Training die Stadthalle komplette zwei Tage in Anspruch nehmen würden.

"Das Stadthallenrestaurant ist übrigens von der Sperrung – quasi als Anbau – an die Halle nicht betroffen", wie Stadtbaumeister Stark gestern betonte.

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