Roth, Schwabach und Thalmässing: Das Alternativ-Programm zur Kirchweih

6.8.2020, 06:29 Uhr
Alles anders im Jahr 2020 - auch die Kirchweihen in der Region. 

Alles anders im Jahr 2020 - auch die Kirchweihen in der Region. 

Nürnberg feiert das Herbst-Volksfest schon jetzt auf dem Hauptmarkt. Achterbahn, Riesenrad, Karussell, Autoscooter und Essbuden stehen dort und in der ganzen Innenstadt verteilt und haben ihre Kunden. Großveranstaltungen bleiben Pandemie-bedingt offiziell bis mindestens Ende Oktober verboten, heißt es. Doch wie sieht es aus in den kleineren Orten? Ein Überblick über die Gemeinden im Verbreitungsgebiet des Schwabacher Tagblatts und der Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung.:

Roth: Eigentlich würde die Kirchweih in Roth am 7. August beginnen. Eigentlich. Zelt und Fahrgeschäfte auf dem Festplatz gibt es nicht, aber auf traditionelles Kirchweih-Essen muss niemand verzichten. Außerdem darf geshoppt werden: Beim ersten "Kirchweih-Shopping" laden Händler und Gastronomen am 7. und 8. August in die Innenstadt ein.

Viele Aktionen, Angebote und Überraschungen sind geplant – vor allem Tracht zu tragen könnte sich lohnen:Händler und Gastronomen kündigen eine Überraschung an. Im Museum Schloss Ratibor gibt es eine Sonderausstellung, die die schönsten Eindrücke vergangener Kirchweihen ausstellt. Am 11. August findet auf dem ehemaligen Gelände der TSV-Turnhalle ein Kindernachmittag statt.

Schwabach: "Eine Kirchweih machen wir nicht. Wir streichen das Wort", sagt Oberbürgermeister Peter Reiß. Es wird also nur einen "Schwabacher Herbst" geben in den neun Tagen vom 18. bis 27. September. "Es wird keine Massenveranstaltung sein, lediglich etwas, wo man einen Spaziergang machen kann." Der Grundgedanke sei, einiges zu platzieren und alles möglichst auseinanderzuziehen, und zwar von unterhalb des Martin-Luther-Platzes bis in die Königstraße hinein.

"Auf alles, was Menschenmengen anzieht, müssen wir verzichten," erklärt Oberbürgermeister Peter Reiß das neue Konzept. Es werde nur einen Teil der üblichen Attraktionen geben wie Wellenflieger, Break Dance, Autoscooter, Trampolin, Kinderkarussell, Stände mit Langos, Crepes und Süßwaren, aber kein Riesenrad, keinen Festzug und kein Baumaufstellen, keinen Kirchweihmarkt, keine Unterhaltungsmusik, keinen Familientag und kein Bühnenprogramm. Es gehe darum, Schausteller in die Innenstadt zu bringen und den Besuchern Attraktivität für einen kurzen Spaziergang zu bieten. Einen Biergarten soll es allerdings geben.

Schon immer in der Innenstadt

"Die Schwabacher Kirchweih war schon immer in der Innenstadt", sagt Peter Reiß, "wir hoffen auf Akzeptanz für unser Vorgehen. Wir werden unser Konzept mit Weitläufigkeit umsetzen, alles ist herunterdimensioniert. Man wird auch Lücken und Löcher sehen. Und man wird einen deutlichen Unterschied erkennen." Es werde ein Hygienekonzept geben und die Besucher müssten Mund- und Nasenschutz tragen. Wenn die Infektionszahl nach oben gehe, müsse man allerdings neu überlegen, so Peter Reiß.

Abenberg: Das für 20. Juni geplante Stadtfest wurde abgesagt. Doch wie sieht es mit der Kirchweih aus? "Wir überlegen noch. Entscheiden werden wir nach den Sommerferien", lässt Bürgermeisterin Susanne König wissen. Abenberg kann sich in der Tat noch Zeit lassen, die Kirchweih in dem Burgstädtchen ist erst Mitte/Ende Oktober.

Thalmässing: Die Marktgemeinde ist die einzige Kommune im südlichen Landkreis, bei der über den 10. August hinaus - Im Regelfall – noch Kirchweihen stattfinden. Doch weder die Unterdorfer noch die Oberdorfer Kerwa werde es dieses Mal geben, .erklärt Bürgermeister Georg Kütttinger. Soll heißen: kein Kirchweihbaum, kein Tanz um den Kerwabaum und kein Bärentreiben. Die Unterdorfer werden lediglich intern feiern. Das Gashaus "Zur Krone" am Marktplatz wird viertägigen Biergartenbetrieb anbieten – mit den entsprechenden Auflagen.

So wie es bei den Kirchweihen in den kleineren Ortsteilen Eckmannshofen, Landersdorf, Schwimbach und Ruppmannsburg der Fall gewesen sei. Und die Mädels und Jungs aus dem Oberdorf? Die, so Küttinger, hätten bis zuletzt gehofft, ihre Kerwa doch feiern zu können. Dann sei die Kirchweih abgesagt worden. Ohne größeres Alternativangebot.

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