Roth: Tipps für Frauen beim "Infotag Beruf und Familie"

7.11.2019, 12:00 Uhr
Roth: Tipps für Frauen beim

© Foto: Marco Frömter

Der Wiedereinstieg in das Berufsleben kann sich insbesondere für Frauen als sehr schwierig erweisen. Der stetige Wandel von Berufsbildern oder aber auch die Anforderungen an ordentliche Bewerbungsunterlagen können dabei zu Problemen werden. "Muss es aber nicht", ermunterte Christine Baez Delgado von der Bundesagentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg beim "5. Infotag Beruf und Familie".

Einen kompletten Tag lang drehte sich in der Kulturfabrik alles um die Themen "Orientierung und Berufsplanung", "Familienmanagement und Kinderbetreuung", "Aus- und Weiterbildungen", "Existenzgründung" und "Jobsuche". Auch ein "Wegweiser für Frauen mit Migrationshintergrund" wurde angeboten.

300 offene Stellen

Bei der Informationsveranstaltung warteten nicht nur Behörden und Institutionen mit allerhand nützlichen Tipps auf. Auch Geschäftsleute aus dem Landkreis Roth zeigten den Berufswiedereinsteigerinnen, worauf es ankommt: Sei es der richtige Ton beim Schminken oder dem Anfertigen von Bewerbungsbildern. Schlussendlich durchliefen die Teilnehmerinnen auch einen "Check" für ihre persönlichen Bewerbungsunterlagen. Als besonderes Angebot wurden zudem knapp 300 offene Stellen in der Region angeboten – zum Teil auch halbtags.

"Frauen wollen beides: Familie und Beruf", erklärte die Geschäftsführerin der Bundesagentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg, Claudia Wolfinger. Der Arbeitsmarkt brauche Frauen, schließlich seien diese gut ausgebildet und motiviert. Aber auch Väter würden heutzutage mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen. Dennoch: "Familienangelegenheiten werden überwiegend immer noch von Frauen übernommen." Die berufliche Wiedereinstellung sei deshalb ein Prozess, bei dem hauptsächlich weibliche Kräfte viele Hindernisse überwinden müssten. "In unserer Region ist der Arbeitsmarkt günstig, um wieder in den Beruf einsteigen zu können." Eine Umorientierung sei ebenfalls möglich: "Auf das weibliche Potential können Unternehmen in Zukunft nicht mehr verzichten."

Diese Meinung vertrat auch Landrat Herbert Eckstein: "Der berufliche Wiedereinstieg war und ist eine echte Herausforderung." Es gelte so manche Hürde – insbesondere bei Alleinerziehenden – zu meistern. Eckstein motivierte: "Eine Ausbildung ist auch in Teilzeit möglich." Einfach sei dies zwar nicht, aber aus eigener Erfahrung absolut machbar: "Wir haben viele Teilzeitkräfte, die bei uns im Landratsamt lernen." Nach einem "harten Einstieg" seien die "Teilzeit-Azubis" allerdings glücklich und motiviert. Allerdings seien die Zeiten vorbei, dass Arbeitsplätze jahrelang für eine Person freigehalten werden würden. "Es gibt extrem viele Bewerber." Diese müssen ebenfalls unterbracht werden.

Auch die voranschreitende Entwicklung im Bereich der EDV fordere viel. "Wiedereinsteiger brauchen Motivation." Dies gelinge nur mit Erfolgserlebnissen. "Es muss erreicht werden, dass noch mehr Unternehmen für ein familienfreundliches Klima sorgen. Davon profitieren alle Beteiligten."

Keiner sei perfekt: "Jeder hat andere Fähigkeiten." Deshalb gelte: "Seien Sie offen für Neues und lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn nicht gleich der erste Versuch klappt."

Unkomplizierte Hilfsangebote

Für Eckstein sei der "Infotag Beruf und Familie" eine nützliche Hilfe, um den eigenen Weg für die Zukunft zu finden. Dabei werden die Wiedereinsteiger nicht alleine gelassen: "Die Behörden und Einrichtungen arbeiten in diesem Bereich hervorragend und unkompliziert zusammen." Erfreut zeigte sich Eckstein auch über die niedrige Arbeitslosenquote – von gerade einmal 1,8 Prozent – in seinem Landkreis.

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