Rother Kreistag mit vielen neuen Gesichern

19.3.2014, 07:00 Uhr
Rother Kreistag mit vielen neuen Gesichern

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Stärkste Kraft bleibt, wie berichtet, die CSU, die allerdings zwei Mandate abgeben muss und mit 36,55 Prozent der Stimmen nur noch auf 22 Sitze kommt. 18 davon sind schon jetzt Kreisräte. Neu hinzu kommen CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Volker Bauer, die gescheiterte Hilpoltsteiner Bürgermeisterkandidatin Ulla Dietzel, die Wendelsteinerin Cornelia Griesback und der stellvertretende Rednitzhembacher Bürgermeister Joschi Leisinger.

Viele Vorrücker bei CSU

Stark die Ergebnisse der weit hinten auf der Liste platzierten Helmut Neuweg (37), Oswald Brigl (34), Maximilian Schneider (31) und BBV-Kreisobmann Thomas Schmidt (29), die allesamt nach vorne und damit wieder in den Kreistag gewählt wurden. Um ein Haar hätte dieses Kunststück auch der abgewählte Heidecker Bürgermeister Ottmar Brunner geschafft, der von Platz 46 noch auf Platz 23 vorrückte. Er ist jetzt erster Nachrücker.

Enttäuschend fiel dagegen das Resultat von Robert Frank, dem CSU-Landratskandidaten des Jahres 2011, aus. Obwohl auf Platz elf gelistet, rutschte er auf Rang 30 zurück. Die Frage, ob er 2017 noch einmal in den Ring steigt, dürfte sich erledigt haben.

Stimmenkönig der CSU war der Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer, der zwar „nur“ von Platz zehn aus ins Rennen ging, dort aber über 34000 Stimmen sammelte – so viel wie kein anderer Kandidat.

Noch mehr neue Gesichter als bei der quantitativ leicht geschwächten CSU gibt es bei den Sozialdemokraten. Immerhin ein Sextett der 16-köpfigen Fraktion betritt Neuland: Von Listenführer Ben Schwarz, dem Georgensgmünder Bürgermeister, seinem Schwanstettener Kollegen Robert Pfann und SPD-Kreisvorsitzendem Sven Ehrhardt hatte man das auch erwarten können. Daneben wurden auch die frühere Triathlon-Weltmeisterin Christine Waitz, etwas überraschend der Spalter Unternehmer Bernd Krebs und die Kreisjugendring-Vorsitzende Elke Lades-Eckstein neu in das Gremium gewählt. Eine spannende Konstellation. Schließlich trifft Lades-Eckstein im Kreistag auf ihren Mann Herbert Eckstein, den Landrat.

Wenn es viele Neue in den Kreistag schaffen, müssen einige arrivierte Kräfte passen. Die Georgensgmünder Kulturbotschafterin Irene Heckel ist nur noch erste Nachrückerin, der Schwanstettener Kreisbrandinspektor Erhard Schneider muss sich mit einem Platz im Schwanstettener Gemeinderat trösten und die Wendelsteiner Kreisrätin Gertrud Reuter hatte auf Platz 46 erwartungsgemäß keine Chance auf eine Wiederwahl.

Nur ein Neuer

Anders als bei CSU und SPD haben die Wähler bei den Freien Wählern auf ganz große Kontinuität gesetzt. Schon vor sechs Jahren hatten die Unabhängigen zwölf Sitze geholt (im Laufe der Amtsperiode kam mit dem CSU-Aussteiger Anton Nagel noch ein 13. dazu). Nagel und der Wassermungenauer „Kartoffelkönig“ Hans Henglein kandidierten nicht mehr, die übrigen elf Kreisräte erhielten wieder das Vertrauen, ergänzt durch den gescheiterten Hilpoltsteiner Bürgermeisterkandidaten Michael Greiner.

Große Sieger der Kreistagswahl am Sonntag waren, wie berichtet, die Grünen, die ein zweistelliges Ergebnis einfuhren (10,12 Prozent) und sechs statt bisher vier Kreisräte stellen. Mit dem Hilpoltsteiner Felix Erbe, mit der Abenbergerin Birgit Helbig (die im übrigen bei den Stadtratswahlen für die SPD angetreten war) und der Thalmässingerin Eva Hemmeter kommen die drei Neulinge aus Orten, in denen es gar keine Ortsgruppe der Bündnisgrünen gibt. Nicht mehr dabei ist der Rednitzhembacher Norbert Schlitz, der allerdings ganz bewusst einen Platz weit hinten auf der Liste gewählt hatte.

Ausschließlich bekannte Gesichter gibt es bei der nach wie vor drei Köpfe zählenden FDP-Fraktion. Alle drei kommen aus Greding, wo die Liberalen fast 20 Prozent der Stimmen erhielten. Stellvertretender Landrat Max Netter schaffte den Wiedereinzug ebenso wie die frühere Bundestagsabgeordnete Marina Schuster und Gert Sorgatz. Und auch die Christliche Wählergemeinschaft, wie bisher mit einem Kreisrat vertreten, schickt einen bewährten Mann in den Kreistag: den früheren 2. Rother Bürgermeister Peter Grimm.

Von den 98826 Wahlberechtigten im Landkreis Roth hatten 60,97 Prozent ihre Kreuze gemacht. Kein besonders guter Wert, aber angesichts einer fehlenden Landratswahl auch nicht besonders überraschend.

CSU 22 Sitze (2008:24 Sitze):  Ralph Edelhäußer (Roth),  Dr. Manfred Weiß (Roth),  Volker Bauer (Kammerstein),  Udo Weingart (Spalt),  Michael Kreichauf (Thalmässing),  Margareta Bösl (Greding),  Ernst Schuster (Thalmässing),  Werner Langhans (Wendelstein),  Edeltraud Stadler (Hilpoltstein), Lissy Wild-Heyder (Büchenbach), Bernhard Böckeler (Allersberg), Helga Peter (Heideck), Thomas Schmidt (Greding), Ulla Dietzel (Hilpoltstein), Helmut Neuweg (Hilpoltstein), Georg Schiffermüller (Georgensgmünd), Maximilian Schneider (Thalmmässing), Oswald Brigl (Greding), Anton Schmidpeter (Spalt), Johannes Wunram (Georgensgmünd), Cornelia Griesbeck (Wendelstein), Joschi Leisinger (Rednitzhembach), Ersatzkandidaten: Ottmar Brunner (Heideck), Dr. Daniela v. Schlenk (Roth).

SPD 16 Sitze (2008: 16 Sitze): Ben Schwarz (Georgensgmünd),  Dr. Hannedore Nowotny (Roth),  Sven Ehrhardt (Roth),  Markus Mahl (Hilpoltstein),  Peter Hufe (Hilpoltstein),  Elke Lades-Eckstein (Wendelstein),  Werner Bäuerlein (Abenberg),  Ursula Klobe (Thalmässing),  Robert Pfann (Schwanstetten), Christine Rodarius (Hilpoltstein), Richard Erdmann (Roth), Ute Mahl (Hilpoltstein), Klaus Vogel (Wendelstein), Mathias Herler (Greding), Christine Waitz (Roth), Bernd Krebs (Spalt), Ersatzkandidaten: Irene Heckel (Georgensgmünd), Dr. Danielle Bartes (Abenberg).

Freie Wähler 12 Sitze (2008: 12 Sitze): Walter Schnell (Kammerstein),  Hermann Kratzer (Greding),  Helmut Bauz (Büchenbach),  Thomas Schneider (Röttenbach),  Manfred Preischl (Greding),  Michael Pfeiffer (Hilpoltstein),  Elisabeth Bieber (Roth),  Richard Götz (Kammerstein),  Michael Greiner (Hilpoltstein), Fritz Loy (Thalmässing), Alfred Zottmann (Spalt), Dr. Reinhard Spörl (Heideck), Ersatzkandidaten: Gerhard Schwing (Hilpoltstein), Sonja Möller (Roth).

Bündnis 90/Die Grünen 6 Sitze (2008: 4 Sitze): Felix Erbe (Hilpoltstein),  Wolfgang Scharpff (Schwanstetten),  Dr. Ursula Burkhardt (Spalt),  Birgit Helbig (Abenberg),  Renate Grädler (Roth),  Eva Hemmetter (Thalmässing), Ersatzkandidat:  Christoph Leikam (Hilpoltstein).

FDP 3 Sitze (2008: 3 Sitze):  Max Netter (Greding),  Marina Schuster (Greding),  Gert Sorgatz (Greding), Ersatzkandidatin:  Dr. Walburga Kumar (Roth).

CWG 1 Sitz (2008: 1 Sitz): Peter Grimm (Roth), Ersatzkandidat:  Reinhard Siegert (Heideck). 

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