Rother Stadtmarke: Was kommt nach "Voll auf Draht"?

14.11.2019, 18:07 Uhr
Ist Roth noch "Voll auf Draht"? Die Stadt überlegt, sich einen neuen Slogan zuzulegen und will dabei die Bürger einbeziehen. Noch Ende des Monats soll ein erster Workshop folgen.

© Foto: Günther Mühlöder Ist Roth noch "Voll auf Draht"? Die Stadt überlegt, sich einen neuen Slogan zuzulegen und will dabei die Bürger einbeziehen. Noch Ende des Monats soll ein erster Workshop folgen.

"Voll auf Draht", damit wirbt Roth bislang. So heißt auch die monatlich erscheinende Bürgerinformation der Stadt. Doch reicht das, um positiv besetzte Bilder in den Köpfen von Einheimischen und Fremden zu erzeugen? Für Bürgermeister Ralph Edelhäußer ist klar: Die neue Stadtmarke soll zu Roth passen und sowohl die reiche Geschichte der Kreisstadt, als auch die gegenwärtigen Gegebenheiten und eine positive Ausrichtung für die Zukunft vereinen.

Sie soll Roths Alleinstellungsmerkmale hervorheben und zu deren erfolgreicher Vermarktung beitragen. "Dieser spannende Prozess erfordert die Kreativität und Zusammenarbeit aller Bürger und Beteiligten. Wir brauchen Sie als Markenbotschafter", betonte Edelhäußer anlässlich der Auftaktveranstaltung.

Watch-Party live

Marketingbeauftragter Mark Bartholl machte unter den rund 80 Anwesenden "bekannte und neue Gesichter" aus und begrüßte auch die Zuschauer im Internet, die den Abend von zu Hause aus live via "Watch-Party" verfolgen konnten.

Bartholl war eingangs der Meinung, dass Roth "viel zu bieten hat". Soviel, dass "die Bürger stolz und selbstbewusst über ihre Stadt sprechen könnten. Doch sie tun es nicht." Und: "Wir brauchen eine Positionierung, die positive Bilder im Kopf entstehen lässt, wenn von Roth die Rede ist". Dieser Meinung waren auch Heike Büttner und Dr. Peter Markert als professionelle Projektbegleiter von der imakomm AKADEMIE (Institut für Marketing und Kommunalentwicklung) aus Aalen.

Eine Marke, so Büttner, entstehe im Kopf, erzeuge Botschaften, Emotionen oder Bilderwelten. Als Beispiel nannte sie Schokolade. Ein aufgezeichnetes Quadrat werde sofort einem bestimmten Produkt zugeordnet, sagte sie. Im besten Falle bekomme Roth ebenfalls so eine Marke, die Vertrauen schaffe, Treue, Stolz und ein Wir-Gefühl erzeuge.

Der Abend wurde dann genutzt, die prägenden Charaktermerkmale und die Stärken der Stadt herausgearbeitet. Antworten kamen zahlreich von den anwesenden Bürger und den Zuschauern im Netz. Eine Bürgerin hielt auch ein leidenschaftliches Plädoyer für den bisherigen Slogan "Voll auf Draht": Der Draht habe Roth reich gemacht. Und die Rother seien ohnehin stets "auf Draht".

Positionierung von Innen

"Eine Markenpositionierung muss von Innen kommen", meinte Peter Markert zusammenfassend. Deshalb müsse eine Marke am Ende auch gelebt und akzeptiert werden. "Nun liegt es an Ihnen. Seien Sie Multiplikatoren. Tragen Sie dazu bei, dass sich etwas in den Köpfen verändert", appellierten am Ende des Abends Mark Bartholl und Bürgermeister Ralph Edelhäußer.

Noch in diesem Monat soll ein Bürgerworkshop folgen (28. November, 18 Uhr, Markgrafensaal, Anmeldung mit Kontaktdaten an mark.bartholl@stadt-roth.de). Eine Bürgerbefragung und Experteninterviews sollen im Januar folgen. Wie die Stadt Roth von außen gesehen und beurteilt wird, soll mit einer Kurz-Umfrage im Umland herausgefunden werden. Um sich in Zukunft bewusst von anderen Städten abzuheben, wird zudem eine Konkurrenzanalyse erstellt. Von dieser Datengrundlage ausgehend sollen dann in einem zweiten Schritt die zentralen Themen abgeleitet werden, mit denen sich die Stadt Roth in Zukunft positionieren und vermarkten will.

Eine Steuerungsgruppe (die sich aus dem Abbild der Stadtgesellschaft zusammensetzen soll), soll der Marke den Feinschliff geben. Liegt die Expertise von imakomm vor, soll in einem weiteren Bürgerworkshop im Frühjahr oder Sommer 2020 die Marke "erlebbar" gemacht werden.

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