Röttenbach duldet keinen Vandalismus: Kommt Videoüberwachung?

6.8.2019, 16:02 Uhr
Der Gemeinderat diskutierte offen über mögliche Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen.

© dpa Der Gemeinderat diskutierte offen über mögliche Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen.

Der Gemeinderat befasste sich in jüngster Sitzung mit den in letzter Zeit gehäuft vorgekommenen Zerstörungen in Röttenbach und seinen Ortsteilen.

Karl-Erwin Freudenberger hatte bei der Verwaltung nachgefragt und eine Liste von zirka 20 vandalismusartigen Vorfällen vorgelegt bekommen, die er den Räten vortrug. Darunter mutwillige Beschädigungen in der Frankenstraße, auf dem Schulgelände, entlang des Grünzugs, in der Sudetenstraße, bei der Turnhalle, auf den Spielplätzen in der Nordspange und in Mühlstetten sowie entlang der Mühlstettener Straße.

Bürgermeister betroffen - und ratlos

Um welche Vorfälle handelt es sich? Es wurden Dachziegel herausgebrochen, Bänke beschädigt, Straßenschilder umgeknickt, Zäune zerstört, Löcher in Fassaden getreten, Netze auf dem Bolzplatz und dem Beachvolleyballfeld zerrissen sowie Holzskulpturen demoliert und verschleppt.

Bürgermeister Thomas Schneider betonte, dass ihn diese Auflistung "sehr betroffen macht". Dennoch sei es sehr schwierig, den Schuldigen zu finden. Man verfüge nämlich nicht über entsprechende Möglichkeiten, diese Untaten nachzuweisen. Es gebe keine Videoüberwachung, und es lägen auch keine konkreten Zeugenaussagen vor.

Videoüberwachung im Gespräch

Dem Vandalismus müsse man vorbeugen, meinte Michael Kauschka (CSU), der für eine Videoüberwachung zumindest der drei öffentlichen Plätze am Rathaus, bei der Schule und beim Kindergarten in Mühlstetten plädierte. Schneider versprach, dazu ein entsprechendes Angebot bei einer Fachfirma anzufragen. Freudenberger sprach sich demgegenüber vehement gegen eine Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen in Röttenbach aus.

Es könne nicht angehen, dass wegen einiger "durchgeknallter" Jugendlicher ein ganzes Dorf in seinen Grundrechten eingeschränkt werden solle. Auch halte er die Kosten dafür im Verhältnis gesehen als zu hoch. Besser wäre es, so Freudenberger weiter, wenn von diesem grassierenden Vandalismus in der Öffentlichkeit berichtet werden würde. Nur so könne man zum Ausdruck bringen, dass man dies hier in Röttenbach nicht haben wolle.

Der Rathauschef hielt dem entgegen, dass die Kosten für eine Videoüberwachung "überschaubar" seien. Freudenberger und Riedl bezifferten den Kostenaufwand auf zirka 7000 Euro zuzüglich des Arbeitsaufwandes. Die weitere Diskussion darüber wurde auf eine der folgenden Gemeinderatssitzungen vertagt.

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