Röttenbacher Kartoffelmarkt zieht Tausende an

8.10.2019, 10:29 Uhr
Röttenbacher Kartoffelmarkt zieht Tausende an

© Johann Schrenk

Knapp 70 Aussteller hatten sich beim 20. Röttenbacher Kartoffelmarkt im Festzelt von Festwirt Gruber und auf dem von Jahr zu Jahr wachsenden Freigelände eingefunden, um ihre Produkte rund um die Kartoffel und anderes mehr anzubieten. Dazu kamen noch ein halbes Dutzend an Ausstellern mit "Bio-Waren", die anlässlich des Abschlusses der Rother Biowoche nach Röttenbach eingeladen worden waren.

Stände fast leer gekauft

Das Hauptaugenmerk der Besucher galt wie stets den Kartoffelbauern, die ihre verschiedenen Kartoffelsorten – mehlig kochende, vorwiegend festkochende und festkochende – zum Verkauf anboten, darunter der Röttenbacher Kartoffelbauer Johann Gilch, der mit seiner Frau am Eingang zum Festplatz einen großen Stand mit den Sorten "Ditta", "Melody" und "Krone" aufgebaut hatte.

Ebenfalls aus Röttenbach kamen die Kartoffelbauern Eduard sen. und jun. Horndasch, welche die Sorten "Ditta" und "Krone" verkauften sowie Willibald Stadler, der Wert darauf legte, dass seine "Marabel"-Kartoffeln ohne Kunstdünger angebaut werden. Aus der Region kamen Kartoffelbauer Heiko Bernreuther von Dürrenmungenau, der seine "Bamberger Hörnchen", "Blaue St. Galler" und "Red Emmalie" für vier bis sechs Euro pro 2,5 kg verkaufte, und der Biohof Weiherhaus mit alten Kartoffelsorten. Manche der Stände waren am späten Nachmittag fast leer gekauft, so groß war die Nachfrage an diesem Jubiläumskartoffelmarkt.

Auch dieses Jahr waren der Kreativität im Umgang mit dem Ausgangsprodukt Kartoffel keine Grenzen gesetzt: Neben den Klassikern Baggers (Rotes Kreuz), Schupfnudeln (Haus für Kinder), Kartoffelsuppe (HGV) oder bunten Kartoffelchips (Landfrauen) wurden Kartoffelwaffeln (Else Bauer), Kartoffelpralinen (Metzgerei Wechsler) und Kartoffelpizzen (Förderverein für das Gemeinwesen) zum Verzehr angeboten.

Markt entwickelt sich zu wichtigem Ausstellungsort

Dass sich der Röttenbacher Kartoffelmarkt inzwischen zu einer Art Agrar- und Handwerksmesse gemausert hat, zeigt sich daran, dass zahlreiche Direktvermarkter aus anderen Sonderkulturen teilnehmen, beispielsweise die Kraut- und Kartoffelbauern vom Harrerhof Liebenstadt, die Kürbisbauern Hussendorfer aus Aurau und die Kürbiskernvermarkter Schnell aus Neppersreuth bei Kammerstein.

In diesem Jahr waren zum ersten Mal die Obstvermarkter aus Kalbensteinberg mit ihrer Produktlinie "Echt Brombachseer" in Röttenbach mit einem großen Stand vertreten. Andere Direktvermarkter boten Weine, kulinarischen Spezialitäten, Fleisch und Wurstwaren, Brot und Küchle oder Sojaprodukte an.

Mit einer breiten Warenpalette aus eigener Produktion erschien der Bärenhof aus Spalt, der Röttenbacher Hans Weiß, einer der Mitbegründer des Kartoffelmarktes, der Biohof Scheuerlein aus Hagsbronn, die Hofkäserei aus Rohr, der "Wald- und Wiesenimker" aus Thalmässing oder die "Kräuterfrau" Margit Albrecht aus Georgensgmünd, die sogar Hopfensirup und Bierseife im Angebot hatte. Auch das Kunsthandwerk war mit Tanja Ziegler aus Georgensgmünd (Schmuck), Angela Schwarz aus Mischelbach (Hopfenkränze), "Magdalenas Handarbeiten" aus Roth oder Hanna Gabler mit Keramik vertreten.

Wer macht die schnellsten Baggers?

Röttenbacher Kartoffelmarkt zieht Tausende an

© Johann Schrenk

Als einer der Höhepunkte gilt jedes Jahr der Kartoffel-Back-Brat-Koch-Wettbewerb. Dieses Jahr hatten vier Kandidaten die Aufgabe, die schmackhaftesten Baggers in möglichst kurzer Zeit auf den Teller zu zaubern. Auf dem Siegertreppchen landete Lissy Wild-Heyder aus Aurau vor Gemeinderat Franz-Josef Mühling (2. Platz), Schulrektorin Sabine Reuter (3. Platz) und Roths 2. Bürgermeister Hans Raithel (4. Platz). Moderiert wurde der Wettbewerb auf der Bühne im Festzelt wieder von Landrat Herbert Eckstein und Bürgermeister Thomas Schneider.

Hans Weiß, einer der Mitbegründer des Kartoffelmarktes, erinnert sich im Gespräch mit unserer Zeitung an die bescheidenen Anfänge 1999: "Damals waren wir nur wenige. Und auf dem Platz gab es einen kleinen Bach, durch den wir die Stromkabel zum Rathaus legen mussten, was jedes Mal zu einem oder mehreren Stromausfällen führte." Dass es im 20. Jubiläumsjahr fast zu einem Verkehrschaos gekommen ist, belegt den großen Zuspruch vonseiten der Bevölkerung – und das Wachstum dieses anfänglich noch sehr überschaubaren Marktes.

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