Rutschen, schaukeln, klettern - ohne Barriere

17.2.2021, 13:56 Uhr
Rutschen, schaukeln, klettern - ohne Barriere

© Archiv-Foto: Jürgen Leykamm

Die Spielplätze in Roth und den zugehörigen Ortsteilen sind der Stadt lieb und teuer: In den vergangenen Jahren wurden jeweils sechsstellige Summen dafür bezahlt. Nicht nur unterhalten, sondern auch immer wieder saniert oder komplett erneuert werden die Plätze – jeweils im Wechsel, in einem Jahr kommt ein Platz im Stadtgebiet mit der Runderneuerung dran, im Jahr darauf ein Platz in einem Ortsteil.

Heuer wäre mit der großen Umgestaltung wieder ein Platz in der Stadt dran. Und da hat die SPD-Stadtratsfraktion eine Idee – und einen Antrag: für einen inklusiven, barrierefreien Spielplatz.


Zweckverband Brombachsee baut Infrastruktur weiter aus


Gerade rechnet der Kämmerer die Summen für den städtischen Haushalt zusammen, aber der Antrag der SPD-Stadtratsfraktion kommt noch rechtzeitig vor den Beratungen zum Jahresetat an: 50 000 Euro möge die Stadt zusätzlich bereitstellen, um im Stadtgebiet einen Spielplatz so zu gestalten, dass darauf auch Kinder mit Behinderungen spielen können.

Zusätzliche Fördermöglichkeiten nennt Fraktionssprecher Sven Ehrhardt gleich mit: Die "Aktion Mensch" zum Beispiel fördere diese Plätze mit 50 Prozent.

Spezielle Schaukeln

Als Vorbild für die neue Anlage bezeichnet er den neuen Spielplatz in Enderndorf: Zweckverband Brombachsee und Bezirk Mittelfranken haben dort "einen wunderschönen Platz mit Rampen für Rollstuhlfahrer und mit speziellen Schaukeln für Rollstuhlfahrer" gebaut, berichtet Ehrhardt. Das Rother Inklusionsnetzwerk (RHINK) hat beim Bau beraten.

Wo der Spielplatz in Roth entstehen soll, will Ehrhardt nicht festlegen. Gut vorstellen kann er sich aber den sanierungsbedürftigen Abenteuerspielplatz im Rothgrund, der sei ideal dafür.

Eine ausführliche Begründung für ihren Antrag haben die Sozialdemokraten ebenfalls mitgeliefert: "Die Stadt Roth hat sich parteiübergreifend mit finanzieller und ideeller Unterstützung des Rother Inklusionsnetzwerkes sowie diversen Projekten der Barrierefreiheit (unter anderem Rollstuhlaufzug in den Sitzungssaal des Stadtrats) auf den Weg gemacht, das Stadtbild inklusiver und barriereärmer zu gestalten." In diesen Prozess sollte man "auch unsere Kinder und Jugendlichen einbeziehen". Für das Thema Inklusion wolle man sie verstärkt sensibilisieren.

Barrieren abbauen

Vor allem aber, so schreibt Ehrhardt in der Antragsbegründung, müsste man "echte Barrieren und Einschränkungen für Kinder abbauen".

Eine barrierefreie Gestaltung eines Spielplatzes im Rother Stadtgebiet könne "einen wesentlichen Beitrag für ein spielerisches Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderung leisten". Damit könnte die Stadt Roth eine Vorbildfunktion auch für andere Kommunen in der Region einnehmen.

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