Seit 1. Januar gemeinnützig: "LernFelder" sind jetzt ein e. V.

1.2.2021, 06:00 Uhr
Seit 1. Januar gemeinnützig:

© Foto: Tobias Tschapka

"Ohne Bauernhof keine Bauernhofpädagogik", macht Sieglinde Faber deutlich, aber die rund 30 Mitglieder im Alter von sechs bis 70 Jahren, darunter hauptsächlich ganze Familien, engagierten sich unter anderem bereits auf dem Mittelalterfest, dem Weihnachtsmarkt. Heuer ist in Kooperation mit der Stadt Hilpoltstein auch ein Film über eine Stallweihnacht entstanden.

Auch Institute wie der Waldkindergarten Allersberg oder die Montessori-Schule Büchenbach sind bei "LernFelder" mit dabei. Weitere Einrichtungen haben ihr Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet.

Alle Aktivitäten ruhen derzeit zwar coronabedingt, aber der Verein war dennoch nicht untätig, und hat sich um die Anerkennung als gemeinnütziger Verein beworben. Diese wurde ihm nun offiziell bescheinigt. Sieglinde Faber, die zusammen mit ihrem Mann Wilfried seit 2003 den Faberhof bewirtschaftet, freut sich gemeinsam mit Christoph Leikam, dem zweiten Vorstand von LernFelder, über die Bescheinigung, die dem Verein nicht etwa als Urkunde, sondern ganz schmucklos als Bescheid zugestellt wurde, denn die Bewilligung erfolgt über das Zentralfinanzamt Nürnberg.

"Wir sehen das nicht zuletzt als Wertschätzung unserer Arbeit, aber ein großer Vorteil dieser Anerkennung ist es, dass wir jetzt Spendenquittungen ausstellen können", begründet Leikam die Antragstellung, bei dem das Finanzamt angesichts der Satzung des Vereins die Gemeinnützigkeit festgestellt hat. "Natürlich haben wir uns gefragt, brauchen wir dieses Prädikat überhaupt, aber gerade, wenn wir mit Schulen und Kindergarten zusammenarbeiten, kam immer wieder die Frage nach der Gemeinnützigkeit auf", so Faber.

"Unser Hauptziel ist es, die Verknüpfung von denjenigen, die die Lebensmittel erzeugen, und denen, die sie verbrauchen, zu verbessern und das gegenseitige Verständnis zu fördern", so der grüne Stadtrat Leikam. Dazu gehöre auch die Vermittlung der Bedeutung einer Kreislaufwirtschaft sowie einer tiergerechten Arbeit auf dem Bauernhof im Einklang mit der Natur.

"Wir kooperieren bereits mit verschiedenen Schulen und Kindergärten, und wollen, sobald die Corona-Krise vorbei ist, diese Zusammenarbeit noch intensivieren." Wichtig ist dabei, dass die Schüler dann auch wirklich vorbeikommen und das Leben auf dem Faberhof kennen lernen. "Viele Schulen haben zwar einen Schulgarten, aber dessen Bewirtschaftung ist dann doch nicht mit der eines wirklichen Bauernhofs vergleichbar", macht Faber deutlich, und betont auch, dass es sich bei ihrem Hof nicht etwa um einen Projekt-Bauernhof handelt, "sondern um einen echten, gewachsenen, kleinen Bauernhof".

Darüber hinaus sind auch alle anderen Interessierten eingeladen. "Wir sind als Verein offen für alle, die Interesse an ökologischer Landwirtschaft im Verbindung mit Pädagogik haben, oder die uns auch nur unterstützen möchten", so Leikam. Das kann in Form von Spenden erfolgen, aktuell wird jemand gesucht, der sein Knowhow im Erstellen einer Homepage einbringt, denn bis jetzt gibt es nur eine Facebook-Seite.

Die Anerkennung zum gemeinnützigen Verein, die seit dem 1. Januar 2021 gelte, werde mit Sicherheit ein Vorteil sein, noch mehr Kinder, Erwachsene oder Bildungseinrichtungen aus der Region für die Arbeit von "LernFelder" zu interessieren, sind sich Faber und Leikam einig.

 

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