Sporttrikots und 1000 Schutzmasken

FÜNFBRONN - Maschinenbauingenieur mit beachtlicher Karriere als Radrennsportler und erfolgreicher "Mikrofabrikant": all das ist René Weissinger. Verheiratet ist er mit Tina Rosa Buchholz-Weissinger, der Mutter ihrer drei Kinder im Alter von einundeinhalb, vier und acht Jahren. Sie ist Betriebwirtschafterin mit Schwerpunkt Marketing und war von 2001 bis 2009 in der elterlichen Lithoanstalt Buchholz (Herpersdorf) für die Druckvorstufe verantwortlich. Gemeinsam haben die beiden 2009 die Fünfbronner "Trikotmanufaktur RenéRosa" gegründet und sich zum Ziel gesetzt, für Sportbegeisterte Fahrräder und Trikots aus einem Guss zu schaffen. Das mit den Fahrrädern hat sich nicht gerechnet, so blieb die Sportbekleidung, auf die sie sich spezialisiert haben – Rosa als leidenschaftliche Kreativgestalterin, René als Bindeglied zur Sportwelt und als Multitalent in der Prozessoptimierung.

Vorwiegend für Firmen und Vereine werden in der Trikotmanufaktur Sportbekleidungsartikel für Rad- und Laufsport, für Ski-Langlauf, Biathlon und Freizeit gefertigt.

Die Stoffe bezieht RenéRosa aus Italien, nachdem man in Deutschland keinen für den anspruchsvollen Sportbetrieb tauglichen Textillieferanten ausfindig machen konnte. Es handelt sich um High-Tech-Funktionsstoffe mit besonderen Qualitäten: So müssen die Stoffe atmungsaktiv und wasserundurchlässig sein, sie müssen kühlend und schweißmindernd wirken. Die Stoffe werden nicht mehr gewebt, sondern feinstens gestrickt.

Darüber hinaus wünschen die Kunden grafisch anspruchsvoll und für den individuell Bedarf gestaltete Textilien, sodass aus dem High-Tech-Material High-End-Textilien gefertigt werden, die in ihrer Vielfalt einen 90-seitigen Musterkatalog füllen.

Im 110-Einwohner-Dorf Fünfbronn haben René und Rosa auf die grüne Wiese ein Wohnhaus und ein Manufakturgebäude gestellt, wobei man zu Beginn nur die Gestaltung und den Vertrieb der Sportbekleidungsartikel im Visier hatte. Nachdem später zum Design auch die Herstellung, also das Bedrucken der Stoffe und das Nähen der Trikots hinzukamen, stößt der Betrieb heute an seine räumlichen Grenzen.

Doch wegen der Bedenken infolge der Corona-Pandemie – zahlreiche Aufträge von Sport-Veranstaltern sind weggebrochen – will man den geplanten Anbau für den Moment zurückstellen.

 

Lücke gefüllt

 

Mit Wehmut denkt man an das erfolgreiche letzte Jahr zurück, als man Sportgrößen wie die Triathleten Anne Haug oder Andreas Dreitz (Sieger beim Challenge Roth 2019) ausstattete. Zur Erfolgsstory von RenèRosa gehört auch, dass Felix Walchshöfer, der Geschäftsführer vom Team Challenge Roth, inzwischen seinen Trikotbedarf der Merchandising-Kollektion nicht mehr in China, sondern in Fünfbronn deckt.

Mit der Herstellung von Alltagsmasken kann man jetzt spontan eine der durch Corona entstandenen Lücken füllen. Rosa hat dazu gefällige Farbmotive entworfen, sodass sich die Kundschaft aus einem Fächer bunter Masken das jeweilige Lieblingsmuster aussuchen kann.

Die Stoffe stammen aus der Trikotproduktion, sind also mit einer wasserabweisenden Schicht ausgestattet und können auch individuell mit eigenem Firmenlogo gestaltet werden.

Man ist technisch dazu in der Lage, bis zu 1000 Masken am Tag zu produzieren. Insgesamt umfasst das Lieferprogramm der Fünfbronner Manufaktur 120 Artikel aus dem Bereich Sportbekleidung.

Das RenèRosa-Team besteht aus zehn Mitarbeitern. Erst jüngst wurde ein Auszubildender übernommen. Rosa Buchholz-Weissinger würde sich über weiteren Ausbildungsnachwuchs freuen.

Renè Weissinger hat trotz Corona nicht die Hoffnung verloren. Was der mehrfache Deutsche und Bayerische Meister im Radrennsport selbst erfahren hat, wendet er auch für sein berufliches Engagement an: Nur positives Denken und gute Gedanken führen zum Ziel.

InfoErhältlich sind die "Facemasks" über den Web-Shop von RenèRosa (www.renerosa.de) zum Stückpreis von 14,90 Euro.