Sportzentrum Thalmässing: "Wir können angreifen!"

14.11.2019, 16:24 Uhr
An dieser Stelle soll das Sportzentrum entstehen. Das Archivbild zeigt einen Ortstermin des Bauauschusses am zukünftigen Standort.

© Archivbild: Robert Unterburger An dieser Stelle soll das Sportzentrum entstehen. Das Archivbild zeigt einen Ortstermin des Bauauschusses am zukünftigen Standort.

Ein Andrang, dem der Sitzungssaal im Rathaus nicht hätte standhalten können, weswegen die Sitzung auch in die Schulaula verlegt wurde. Recht passend, soll das neue Zentrum doch in direkter Nähe entstehen. An dessen Plänen feilten die Beteiligten mehrere Jahre lang, in einer Sondersitzung im Oktober gab es das Ergebnis präsentiert (wir berichteten). Mit einer Summe, die herausforderte. Im Gegenzug aber hatte sich die Zuschuss-Situation deutlich verbessert.

Diskussion zur Heizung

Trotzdem aber versuchte der Wendelsteiner Architekt Tobias Wieland die achtstellige Zahl noch etwas zu mindern und suchte nach Einsparpotenzialen. Es fanden sich jedoch nur minimale und die wiederum zulasten des Gesamtprojekts. Das wollte niemand und so bildet nun weiterhin die 11,5-Millionen-Variante die Ausgangslage für das weitere Vorgehen. Der Gemeindeanteil inklusive Folgekosten werde sich dabei auf bis zu 6,9 Millionen Euro aufsummieren, rechnete Bürgermeister Georg Küttinger vor.

Hinzu aber kommen noch Kosten für Folgeprojekte etwa für die Oberflächenentwässerung oder die Schulheizungsanlage, die künftig auch das Sportzentrum mit Wärme versorgen soll. Nun aber gelte: "Die Zeit ist reif – wir können angreifen!", so der Rathaus–Chef in der Sitzung.

Hinsichtlich der Heizung entspann sich eine kleine Diskussion Disakunes Mailinger (CSU) schlug vor zu überlegen, künftig nicht mehr auf Pellets, sondern auf Hackschnitzel zu setzen. Auch wenn dies mit den vorhandenen Räumlichkeiten schwierig sei. Thomas Kummerer (TL) erwiderte deshalb deutlich: "Das macht keinen Sinn!"

Vielleicht sei eine Containerlösung möglich, warf im Gegenzug wiederum Matthias Köbler (CSU) ein. Langfristig sei zwar das Setzen auf Hackschnitzel billiger, gestand man von Architektenseite zu, ließ aber durchblicken, dass die Umsetzung einer solchen Anlage für eine neuerliche Kostenexplosion sorgen könnte.

Das wiederum war das Stichwort für den Fraktionsvorsitzenden der Christsozialen, denn "die Kosten machen uns Sorgen", so Michael Kreichauf. Deswegen solle man das Projekt auch "mit der notwendigen Demut angehen." Es bleibe aber eine Herkulesaufgabe, hinter der seine Fraktion jedoch geschlossen stehe.

Auch für den TV ein Kraftakt

Ein Kraftakt werde es auch für den beteiligten Turnverein, dessen Vorsitzender Torsten Hahn (FW), der zugleich Mitglied im Marktrat ist, von einer Eigenbeteiligung in Höhe von 600.000 Euro ausgeht. "Aber wir nehmen die Herausforderung an", bekräftigte er.

Nach dem einstimmigen Beschluss für das Projekt in seiner aktuellen Variante folgte gleich noch ein weiterer in derselben Sache. Denn das Gremium folgte dem Vorschlag des Architekten, statt Rüttelstopfsäulen lieber Großbohrpfähle bei der Bodengründung zum Einsatz kommen zu lassen. Bis zu 80 Exemplare hiervon würden in etwa benötigt. Auf die Frage, wie man sich diese denn vorstellen könne, antwortete Wieland: Wie die Pfähle "in Venedig – nur aus Beton".

Nach den Beschlüssen zum Sportzentrum wurde deutlich, dass die Besucher genau wegen jener Thematik gekommen waren, da sie nun die Sitzung in Scharen verließen. "Wir hätten noch ein paar Punkte!" rief ihnen der Bürgermeister indes noch hinterher. Zum Beispiel wurden einstimmig die Planungen für die Sanierung der Oberflächenwasser-Kanäle sowie einzelner Schmutzwasser-Anschlüsse in der Schulgasse bewilligt, so dass der gesamte Bereich dann über ein Trennsystem verfügt. Auch hieß es über die Errichtung einer Abwasseranlage in Reichersdorf mit Ableitung zur Thalmässinger Kläranlage zu beschließen. Dem Vorhaben wurde zwar zugestimmt, allerdings gilt es noch eine Finanzierungslücke von 420.000 Euro zu stemmen.

Um noch mehr Geld ging es dann bei einer Formalie, nämlich der Festsetzung des Rahmens eines Kassenkredits in Höhe von 750.000 Euro. "Aber nur für den Fall eines Falles", so Küttinger. In den vergangenen Jahren habe kein solcher Kredit aufgenommen werden müssen.

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