Stadt Spalt: Geld für mehr Grün

21.8.2020, 05:50 Uhr
Stadt Spalt: Geld für mehr Grün

© Foto: Yevhenia Frömter

Der Seenort Enderndorf wird immer beliebter, sowohl was die Nachfrage an Bau- wie auch an Parkplätzen anbetrifft. Beides stellt die Stadt Spalt vor immer größere Herausforderungen, die sich nun auch in der Tagesordnung der letzten Stadtratssitzung widerspiegelten. Zweites großes Thema war die Neugestaltung des Freigeländes an der Spalatin-Schule, wo zudem ein Jugendplatz entstehen soll. Hier winkt eine hohe Förderquote.

Sie beträgt stolze 80 Prozent. Die eigentlich gute Nachricht aber ist die Neubewertung der förderfähigen Kosten. Deren Summe ist aufgrund einer "Umschichtung" (so Bürgermeister Udo Weingart) um eine satte halbe Million nach oben geklettert und liegt nun bei 734 000 Euro. Wird der Rahmen ausgeschöpft, läge der Eigenanteil der Stadt bei umfangreichen Maßnahmen unter 150 000 Euro.

Dafür bekäme die Kommune dann die Umgestaltung des Schulhofes samt die Erweiterung zum Jugendplatz. Mit Steigerung der Aufenthaltsqualität, der Installation von ein bis zwei grünen Klassenzimmern sowie eine Verbesserung der Bushaltestellensituation. Eine Lösung gleich mehrerer Probleme für wenig Geld. "Die Gelegenheit sollten wir beim Schopf packen", plädierte Bürgermeister Udo Weingart, denn später die Einzelprojekte umzusetzen, "wird sehr viel teurer."

So sahen das aber nicht alle Stadtratsmitglieder. Bernhard Zottmann (FW/G) betonte, dass eine solche Investition "nur" für einen Schulhof schwer zu vermitteln wäre. Fraktionskollege Michael Breit erinnerte an die Haushaltssperre, die sich das Gremium auferlegt habe. "Wir sollten uns nicht von der Förderung treiben lassen!" brachte darauf Barbara Sterner (SPD) die Haltung der Skeptiker auf den Punkt.

Gelegenheit nützen

Ob er denn dem Stadtrat ins Stammbuch schreiben solle, dass hier "eine große Chance vertan wurde", wollte Weingart darauf wissen. Worauf sich die Befürworter zu Wort meldeten. Es gelte, sich die Förderung erst einmal zu sichern, so Patrick Seubelt (CSU). Abstriche könne man immer noch machen. Die empfahl auch Thorsten Schöttner (Landliste), der vom "Zusammendampfen der Planungen" sprach.

Angesichts der Tatsache, dass am Schulhausgebäude selbst große Veränderungen anstehen, hatte daraufhin Gabriele Seubelt (CSU) eine griffige Metapher bereit: "Wir machen den Garten schön, bevor wir das Haus bauen!"

Auf die neuerliche Nachfrage von Breit, ob man denn von dem Vorhaben noch zurücktreten könne, reagierte der Bürgermeister süffisant: 500 000 Euro mehr für den Nürnberger Bahnhof würden in der Presse bejubelt, "bei einer halben Million mehr für Spalt bekommt der Stadtrat Angst." Am Ende aber begrüßte der Stadtrat einstimmig die neue Marschroute.

Sorgen bereitete dem Gremium die Entwicklung in Enderndorf. Hier wurde von einem Investor der Bau von vier Eigentumswohnungen beantragt. "Mit einer ganzen Litanei von Abweichungen zum dortigen Bebauungsplan", wie Weingart verwundert feststellte. Außerdem seien etliche baurechtliche Vorgaben nicht erfüllt und so der Antrag selbst "nicht nachvollziehbar".

"Auf nichts Rücksicht genommen"

Die Planer hätten einfach "auf nichts Rücksicht genommen". Allerdings habe der Stadtrat bezüglich eines anderen Antrags, der von den Vorgaben abweiche, schon einmal anders entschieden, gab Andreas Zottmann (UWG/FW) zu bedenken. Das sei aber auch begründet gewesen, entgegnete Selz.

Der Ansturm auf Enderndorfer Bauplätze ist dabei nur das eine Problem, der Mangel an Parkplätzen das andere. Es gäbe viele "gestresste Straßen", formulierte Zottmanns Fraktionskollege Jörg Stroh. So wurde nun die Bachgasse umgewidmet und damit dem Fahrzeugverkehr weitgehend entzogen.

Für den kommenden Sommer sei eine Neuregelung des Verkehrs angedacht, so Bürgermeister Weingart. Wichtig sei es auch, das Parken mit Berechtigungsausweisen wieder einzuführen, wie Selz forderte. Eine Überarbeitung der Vorgaben folge noch, so die Antwort des Rathauschef.

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