Stadtrat: Noch nichts entschieden bei der Rother Eisbahn

26.9.2019, 16:28 Uhr
Kommt eine winterliche Eislaufbahn nach Roth? Und wenn ja wohin? Im Gespräch sind neben dem Marktplatz auch der Festplatz und die Valentin-Passage für eine Indoor-Variante.

© dpa Kommt eine winterliche Eislaufbahn nach Roth? Und wenn ja wohin? Im Gespräch sind neben dem Marktplatz auch der Festplatz und die Valentin-Passage für eine Indoor-Variante.

Es ist also weiterhin alles offen. Rund 120.000 Euro Kosten hat die Stadtverwaltung als "Worst Case" angesetzt, um von Mitte Januar bis Mitte Februar auf dem Marktplatz Schlittschuhlaufen anzubieten, den Wunsch hatte immer wieder der Handelsverband geäußert. 

Viel zu viel Geld, hieß es nun von vielen Seiten aus dem Stadtrat. "Für 30 Tage Bespaßung kann man doch nicht so viel Geld ausgeben", schimpfte Siegfried Schwab (Wählergemeinschaft) und nannte die Forderung des Einzelhandels "dreist, der seinen Umsatz erhöhen will, ohne sich einzubringen". Als "kein so tolles Zeichen im Zuge des Klimawandels" bezeichnete Falko Fabianek (Freie Wähler) das Projekt, und "ökologischen Irrsinn" nannten die Eislaufbahn die Grünen-Stadträtinnen Andrea Schindler und Jutta Scheffler: "Wenn‘s kalt ist, kann man auf dem See Schlittschuhlaufen, und wenn‘s nicht kalt ist, dann halt nicht."

Kaum Sponsoren?

Andere Redner sprachen sich durchaus für das winterliche Vergnügen aus. Kritik äußerte aber zum Beispiel Daniel Matulla (CSU), dass das Thema "nicht richtig gut vorbereitet ist": Wie bringe sich der Handelsverband in Bezug auf Sponsoren ein, welche Einnahmen seien zu erwarten? Bürgermeister Ralph Edelhäußer verwies auf rund 15.000 bis 30.000 Euro, die in der Sitzungsvorlage genannt seien, "aber das sind 100 Prozent Unterschied", konterte Matulla.

Mark Bartholl, der Stadtmarketingbeauftragte der Kreisstadt, erklärte jedoch, dass er nicht "über ungelegte Eier" sprechen wolle, denn in Roth sei es "wirklich schwierig, Spendengeld zu akquirieren". Der ebenfalls angefragte Verein Kreismetropole Roth habe auch nur einen niedrigen vierstelligen Betrag avisiert – "ein kleiner Tropfen auf dem kalten Stein", bemerkte der Bürgermeister.

Auch SPD-Sprecher Andreas Buckreus kritisierte die "merkwürdige Vorgehensweise" des kurzfristig angesetzten Themas mit negativem Beschlussvorschlag und drehte den Spieß um: Wie hoch dürften denn die Kosten sein, fragte er den Bürgermeister und erfuhr: 50.000 bis 70.000 Euro seien tragbar für die Stadt.

Noch viele Frage offen

Buckreus hielt es "grundsätzlich für gut", für ein "Winterhighlight" auf dem Marktplatz zu sorgen. In anderen Städten würden Eisbahnen nach ersten Mietversuchen inzwischen sogar gekauft. Vor einer Entscheidung sei aber viel abzuklären, auch in Bezug auf Sponsoren, einen Verein als Betreiber oder die Notwendigkeit eines Sicherheitsdienstes. Deshalb plädiere er für Sammeln aller Möglichkeiten.

In der Debatte warben Walburga Kumar (FDP), Claudia Lux und Christian Modi (beide CSU) für den Festplatz als Standort, Modi brachte außerdem die Valentin-Passage für eine Indoor-Bahn ins Gespräch, Richard Radle (Grüne) erinnerte an ein Altwasser im Rothgrund, das früher zur Eisbahn umfunktioniert worden sei.

Für Elisabeth Bieber (FW) sind jedoch Marktplatz oder Valentin-Passage der ideale Standort, "weil die Eltern und die Oma zum Kaffeetrinken oder Einkaufen gehen", solange die Kinder auf dem Eis (oder Kunsteis) ihre Runden drehen. Sonja Möller (FW) fiel mit ihrem Antrag, das Thema ganz zu vertagen, durch. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit erhielt dann der SPD-Antrag, nochmals alle Möglichkeiten zu untersuchen, um eine wie auch immer geartete Schlittschuhbahn in Roth aufzustellen.

Seine erste Version, dies bis Ende Oktober zu schaffen, strich Andreas Buckreus dann, nachdem Mark Bartholl versicherte: "Dafür reicht unsere Kapazität nicht aus." Für Januar 2020 wird’s also eher nix mit dem Schlittschuhlaufen, später ist noch alles offen.

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