Standortfrage wieder völlig offen

12.10.2020, 06:00 Uhr
Standortfrage wieder völlig offen

© Foto: Jürgen Leykamm

Standortfrage wieder völlig offen

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Bislang verteilen sich die Hallenaktivitäten des Vereins auf verschiedene Gebäude. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Turnhalle an der Realschule. Hierfür soll eine neue Halle eine Alternative für die Zukunft bieten.

Als Breitensportverein wolle man sich gezielt dem Ausbau des Freizeit- und Gesundheitssport widmen, so die Vorsitzende Elke Stöhr. Ziel sei es unter anderem, die Lebensqualität einer zunehmenden Zahl von "fitten Älteren" zu erhalten und für eine "motorische Grundausbildung" bei den Kindern zu sorgen. Immer wichtiger werde auch das Ambiente. Wirbelsäulengymnastik mit Entspannungselementen in einem Hallen-Drittel neben einer Basketball-Trainingsgruppe anzubieten, könne kaum für die gewünschte Atmosphäre sorgen.

Die neue Halle solle so ausgestattet sein, dass sie für viele verschiedene Sportarten genutzt werden könne. Vom Kinderturnen über Kampf- sowie Reha-Sport bis hin zu Tischtennis und der Option, dort Feriencamps abhalten zu können. Ein Neubau könnte darüber hinaus Platz für "Premiumangebote mit Aufpreis", Seminare oder qualifizierte Kinderkurse wie "bewegtes Lernen" bieten.

Kooperation ausbauen

Die Kooperation mit der Grundschule gelte es auszubauen, dies auch vor dem Hintergrund der Ganztagsplatzgarantie für Grundschüler ab dem Jahr 2025. "Deshalb bietet es sich an, die Halle an der Grundschule zu bauen, um mit unserem Sportangebot da zu sein, wo die Kinder sind", so Stöhr. Der Stadt habe man deswegen die Bereitschaft des Vereins signalisiert, sich am Neubau der Grundschulhalle in Kombination mit einer auf den Vereinsbedürfnissen ausgerichteten Multifunktionshalle zu beteiligen. Jede Halle soll über 225 Quadratmeter verfügen.

Es gäbe bereits eine Machbarkeitsstudie, mit den neuen Fraktionen des Stadtrats habe schon ein Treffen stattgefunden. Derzeit berate dieser über einen CSU-Antrag auf Alternativplanung. Wenn diese vorliege, werde der Stadtrat entscheiden, ob und wie und wann gebaut wird. Nach den derzeitigen Planungen rechnet man mit knapp zweieinhalb Millionen Baukosten. 120 000 Euro will der Verein an Eigenmitteln einbringen, für 770 000 Euro sollen Darlehen aufgenommen werden. Der Rest sei durch Förderzusagen abgedeckt.

Derzeit gäbe es mit dem Turnverein eine "hervorragende Zusammenarbeit", so Bürgermeister Markus Mahl, hisichtlich des Baus aber noch "viele Fragezeichen." Nun ist sogar noch eins dazugekommen. Es sei fraglich, ob das Bauvorhaben überhaupt am Grundschulgelände verwirklicht wird. Dagegen erhob nämlich zunächst Bernd Beringer seine Stimme. Sinnvoller sei es, eine eigene Halle in der Nähe der Stadthalle zu bauen, wo auch bei Bedarf eine Erweiterung möglich sei. Stöhr hielt die Synergieeffekte dagegen, die es bei einem Bau an der Grundschule gäbe. Die sei auch für die Senioren besser zu erreichen, so Ulla Dietzel, 2. Bürgermeisterin und Gleichstellungsbeauftragte im Verein. Die bisherige Standortwahl sei "eine über Jahre gewachsene Entscheidung", befanden beide Damen. Auch wenn die Parkplatzsituation selbst den Befürwortern Bauchschmerzen bereite.

Gymnastik online

In ihrem Bericht ging sie unter anderem auf die schwierige Phase des Lockdowns ein, die etwa durch Gymnastik online geprägt gewesen sei. Nach Pfingsten hätten zwar fast alle Sparten ihren Betrieb wieder aufnehmen nehmen können, die ständig aktualisierten Hygienevorschriften hätten es aber erschwert "gesetzlich erlaubte Sportangebote" zu unterbreiten. Es sei gelungen, ein umfangreiches Ferienprogramm anzubieten. Die Tischtennisabteilung habe sich über "das grüne Band" als Auszeichnung für langjährige Talentförderung freuen dürfen. Derzeit verfügt der Verein über 14 Abteilungen und 3000 Mitglieder – Tendenz steigend! Was die Zahl der Kinder anbelange, "haben wir noch Aufholpotenzial", so Stöhr. Bei den mittlerweile über 150 Übungsleitern und Trainern sei die Anzahl derer mit Lizenz deutlich gestiegen, zeigte sich die Vorsitzende erfreut.

Finanziell steht der Verein laut Schatzmeister Ralph Schmidkunz recht gut da und zeigt sich in dieser Hinsicht gut gerüstet für den Hallenbau. Trotzdem wird die Aufnahmegebühr von drei auf zehn Euro erhöht. "Damit wollen wir dem Vereins-Hopping entgegentreten", begründete Elke Stöhr. Im Gegenzug aber wurde die Gruppe derer ausgeweitet, die eine Ermäßigung erhalten. Sie umfasst nun Schüler und Studenten, aber ebenso Auszubildende und jene, die ein Freiwilliges Soziales Jahr ableisten.

Als Veranstaltungen für die nächste Zeit stehen eine geführte Pilgerwanderung am 24. Oktober an, ein Sport-Camp in den Herbstferien, ein Sporttag am Buß- und Bettag sowie ein Kinderturntag in den Weihnachtsferien.

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