Staunen und entdecken auf dem Spalter Weihnachtsmarkt

1.12.2019, 15:53 Uhr
Staunen und entdecken auf dem Spalter Weihnachtsmarkt

© Foto: Jürgen Leykamm

Selbst an zwei Tagen war es eigentlich unmöglich, alle 120 Aussteller zu beehren. So lag die Versuchung nahe, schon vor dem offiziellen Beginn auf Tour durch das Weihnachtsstädtchen zu gehen, was viele auch taten. Einen ersten Höhepunkt erlebt der Andrang zur Eröffnung, als Groß und Klein aus nah und fern zur Bühne an der Hauptstraße strömen. Die Weitgereisten haben früh gebucht – oft findet sich fürs Weihnachtsmarktwochenende schon im April keine Unterkunft mehr. Die Gäste kommen bis aus Frankfurt, Hof, Ludwigsburg oder Cham.

Ihr Zug zur Bühne wird begleitet von den unterschiedlichsten Düften, die von einer Vielfalt kulinarischer Genüsse zeugen. Ganze Ketten von Kerzen in Einmachgläsern weisen den Weg – ein ungewöhnliches Leitsystem, das zu allen beteiligten Anwesen und Einrichtungen führt.

"In den Krippenkeller will ich auf jeden Fall wieder", ruft eine Besucherin, erst aber heißt es, sich "eine Bratwurst zu organisieren". Dazu ertönen stimmungsvolle Klänge der Gruppe "BrassXperiment".

"Bist Du der echte Bürgermeister?", will ein Kind von Udo Weingart wissen, der das natürlich bejaht und zur Begrüßung auf das besondere Flair des Marktes verweist: "Eine Atmosphäre des Entdeckens und Staunens!" In die Organisation sei "viel Liebe und Sorgsamkeit" gesteckt worden.

Der Markt aber "gestaltet sich jedes Jahr neu". Die Weitläufigkeit der Altstadt verhindert dabei, dass die Besucher sich zu sehr drängen. So gibt es keine Hektik, sondern es findet sich "Zeit, die Seele baumeln zu lassen". Ganz nach dem Geschmack des "echten Nikolaus", der von der Bühne aus dazu auffordert, "von der Jagd des Lebens einmal zu ruhen". Sein Appell geht noch weiter: "Achtet einander, seid hilfreich, vermeidet Streit – und schließt das Christkind in Eure Herzen!"

25 Meter langer Christstollen

Nachdem der Bischof die Kinder reichlich beschenkt hat, machen sich die mit ihren Eltern auf Entdeckertour, bei der sie beispielsweise an einer 25-Meter-Theke vorbeikommen – so lange ist nämlich der Christstollen, der dort scheibchenweise verkauft wird.

Weihnachtsdeko, Handwerkskunst und vieles mehr begegnet den Besuchern auf Schritt und Tritt. Musik, Besinnliches und Heiteres ist an den vielen Stellen zu hören. Auch ein Abstecher in den Bürgergarten lockt, wo für die Buben und Mädchen eine Märchenzelt aufgebaut ist. Auf dem Weg dorthin führt Christiane Tränkler aus Falkenfels im Bayerischen Wald das Anfertigen von Holzschuhen vor, und der Rother Herbert Lehmeyer zeigt die Kunst des Bronzegießens.

Vorbei am rot illuminierten Kornhaus lässt sich schließlich eine Feuerzangenbowhle in der Cafeteria des Caritas-Seniorenheims genießen. Dazu gibt es Bilder von Susanne Staubitzer aus Georgensgmünd zu bestaunen. Der Nachtwächter und der Turmbläser beschließen dann Tag eins des Weihnachtsmarktes. Dann auf zu einer seligen Nacht – bevor am nächsten Tag ein weiterer Besuch lockt und der himmlische Bote auf das Christfest einstimmt.

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