Stelen für "Sternenkinder" in Hilpoltstein

14.4.2019, 16:41 Uhr
Stelen für

© Tobias Tschapka

Dabei geht es um Kinder, die vor, während oder bald nach der Geburt gestorben sind. Oft fehlt für diese Kinder ein würdiger Platz, denn in Bayern gilt erst ab einem Körpergewicht von 500 Gramm eine Bestattungspflicht.

Seit 2012 gibt es jedoch ein neues Gesetz, dank dem die Eltern eines Sternenkindes die Möglichkeit haben, ihre tot geborenen Kinder zu registrieren und zu bestatten, auch wenn diese weniger als 500 Gramm wiegen.

Persönliche Uhr bleibt stehen

Am Samstag wurde diese neue Stele im Rahmen einer Andacht vom Hilpoltsteiner Stadtpfarrer Franz-Josef Gerner gesegnet. "Es gibt Situationen im Leben, bei denen die persönliche Uhr stehen zu bleiben scheint", so der Pfarrer.

"Wenn junges oder ungeborenes Leben erlischt, gräbt sich das tief in die Seele der Angehörigen ein, darum soll Leben, Liebe und Licht an diesen Ort sichtbar werden".

Aus Kalksandstein

Für die Umsetzung dieser Idee konnte der aus Eichstätt stammende Steinmetz und Bildhauer Rupert Fieger gewonnen werden, von dem es bereits Arbeiten in der Mindorfer und der Hilpoltsteiner Kirche gibt. Er gestaltete eine Stele aus einheimischen Jura-Kalksandstein, in die er verschieden farbige Glas- und Steinplatten eingearbeitet hat.

"Diese sollen mit ihren Farbtönen das Leben in seiner ganzen Vielfalt symbolisieren, und an die Zerbrechlichkeit der Kostbarkeit Leben erinnern, denn jeder Mensch ist ein Individuum vor Gott, auch schon vor seiner Geburt", erklärte der Künstler seine Intension bei der Gestaltung der Stele, in der das verwendete Glas für "das dünne Eis, auf dem sich unser Leben abspielt", stehen soll.

Auf der Seite der Stele ist zu lesen: "Gestorben auf dem Weg ins Leben, geborgen in unserer Liebe, vollendet im Licht".

Musikalisch begleitet wurde die würdige Segnungsfeier vom Hilpoltsteiner Kirchenchor.

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