Stipendium für den Unicorns-Quarterback Alexander Honig

22.5.2019, 16:39 Uhr
Stipendium für den Unicorns-Quarterback Alexander Honig

In gut zwei Jahren wird Alexander Honig seine Koffer packen und vier Jahre in Amerika studieren. Dabei spielt seine große Leidenschaft – American Football – eine große Rolle. Der 17-jährige Rother wird schon seit einiger Zeit als eines der größten Talente in der deutschen Footballszene gehandelt, ist aktuell Quarterback bei den Unicorns in Hall, dem Deutschen Meister. Bis zum Umzug heißt es aber noch hart trainieren und das Abitur abschließen.

Im vergangenen Jahr hat der 1,93 Meter große und 98 Kilo schwere "Quarterback" an der "DreamChasers-Tour" in den USA teilgenommen. Dabei besuchte Honig zusammen mit 20 weiteren jungen Sportlern aus Europa sieben Universitäten an der amerikanischen Ostküste und stellte vor Talentsuchern sein Können unter Beweis. Mit Erfolg: Die Universität von Massachusetts zeigte sich völlig begeistert und bot dem Rother ein Stipendium an.

"Das ist eine einmalige Gelegenheit, von der ich immer träumte", gibt Vater James Honig zu, der seit 1981 ein richtiger "Football-Insider" ist. Mit diesen Aussichten wollen sich die beiden aber noch nicht richtig zufrieden geben. "Wir fliegen bald wieder in die USA und besuchen weitere Universitäten." Alexander zeigt sich ehrgeizig: "Ich habe großes Potenzial und bringe Idealmaße mit. Am liebsten würde ich bei den Colorado Buffalos oder Michigan Wolferines spielen." Die Chancen auf weitere Angebote von Stipendien seien hoch, schließlich werde er schon seit längerer Zeit von sogenannten "Scouts" aus Amerika beobachtet.

"Blut geleckt" habe Honig bereits im frühen Kindesalter am "amerikanischen Nationalsport". Seine ersten Erfolge erzielte er bei den Nürnberg Rams. Vor einigen Jahren waren sich die dortigen Trainer und die "Honig-Family" sicher: "Alexander kann mehr." Die Möglichkeiten der Entwicklung beim Nürnberger Team wurden komplett ausgereizt und der Wille, sich in der Leistungsspitze des deutschen Jugendfootballs zu behaupten, wurde immer größer. Vor rund drei Jahren wechselte er deshalb zu den "Schwäbisch Hall Unicorns" – ein leistungsorientiertes Team mit Rang und Namen im deutschen Football und aktueller deutscher Meister.

Über eines ist sich Honig allerdings heute schon sicher: Der Studiengang wird kein Zuckerschlecken. "Bereits um 5 Uhr morgens trifft man sich dort in der Sporthalle, nach dem Frühstück muss die Schulbank gedrückt werden und am Nachmittag steht Football mit dem Team auf dem Stundenplan." Hausaufgaben erledigen und sich auf Prüfungen vorzubereiten, fallen auf die späten Abendstunden.

Und: Alleine mit Football spielen ist es nicht getan: "Ich habe noch keine Ahnung, was ich dort studieren möchte." Sicher ist für ihn jedenfalls, dass er sich sowohl sportlich als auch akademisch "voll reinhängen" möchte.

Bei den entsprechenden Einstellungstests habe er überdurchschnittlich gut abgeschlossen, erklärte Mutter Susanne Honig besonders stolz. Dass sie ihren Sohn regelmäßig zum Training nach Schwäbisch Hall fahren müsse – immerhin eine Fahrstrecke von 130 Kilometern – störe nicht: "Ich unterstütze, wo es geht. Ich freue mich für ihn – glückliches Kind, glückliche Mama." Sehr erfolgreich zeigt sich auch ihr zweiter Sohn, Christian, mit dem eierförmigen Ball.

Was Alexander Honig nach den vier Jahren einmal macht, steht noch in den Sternen. Nur die wenigsten würden den Sprung in die "National Football League" als Profispieler schaffen, weiß er. Deshalb wolle er auch "etwas Ordentliches" studieren, um später einmal den Anschluss in Deutschland nicht zu verpassen. Bis dahin verginge aber noch viel Zeit: "Jetzt möchte ich mit den Unicorns die Südmeisterschaft der German Football League und den Junior Bowl 2019 gewinnen."

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