Thalmässing: "Kerwa is!" im Unterdorf

19.8.2018, 15:16 Uhr
Thalmässing:

© Foto: Jürgen Leykamm

Als hätten sie es schon geahnt: Schon in der Stunde vor dem eigentlichen in die Höhe hieven der 37 Meter hohen Fichte machen sich die feierfreudigen Jugendlichen aus dem unteren Dorf gut gelaunt auf den Weg, um den Baum mit dem Traktor abzuholen. Kurz nach 8 Uhr haben die Buam mit Hilfe eines Gemeindemitarbeiters und eines Landwirts den Baum aus einem Oberdorfer Waldstück entnommen – so will es der Brauch. In wenigen Wochen wird beim dortigen Kirchweihfest dann der Spieß umgedreht.

Fuhrunternehmer Thomas Kummerer  soll mit dem Greifer dafür sorgen, dass die Fichte in die Senkrechte kommt. Und sorgt kurz für ungläubiges Staunen. "Dass der Baumaufsteller vor dem Baum da ist – das gab es bisher noch nie!", sagt Kerwabua Christoph Kayr entzückt.

In großem Bogen fährt der Baum auf dem Marktplatz ein, die Spitze scheint dabei heftige Schleifspuren auf der Straße zu hinterlassen – zum Glück nur eine optische Täuschung. Zeit für die auf einem Wagen mitgefahrenen "kEschers" und ihre Musikkumpel, eine "Merry Kirmes" zur Melodie von "Feliz Navidad" zu wünschen.

Mit der Wasserrohrzange zelebrieren die Buam das Montieren der Kränze mit den rot-weiß-blauen Bändern. Als der Baum steht, gibt es Jubelrufe für Kummerer und die Helfer. Doch für die Buam wird es jetzt so richtig schweißtreibend. Sie müssen den Baum durch Hölzer so fixieren, dass er stabil stehen bleibt. Dann können auch die Moidla in Ruhe Maß an den Köpfen der Buam nehmen, um für sie den passenden Hut zu finden, der sogleich im Saal des Gasthauses "Zur Krone" mit Federn und mehr geschmückt wird.

In luftiger Höhe bringen Johannes Sieghardt und sein Helfer Tobias Schiller nun noch das UKB-Schild an, bevor der Plotzknecht sich mit einem lauten Gstanzl bei allen bedankt und ausrufen kann: "Kerwa is!" Bald darauf geht es für die Unterdorfer Kerwamoidla und -buam zur Plotzmoid zur Brotzeit, die sich so für den Baum bedankt. Am Tag drauf wird übrigens dann beim Plotzknecht zur Vesper geladen, der damit seinen Dank für den Kirchweihtanz ausdrückt.

 

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