Tödlicher Stoß aus dem Fenster bei Roth: Vorwürfe eingeräumt

11.11.2015, 11:33 Uhr
In diesem Haus soll es passiert sein. Ab Mittwoch muss sich der Mann vor Gericht verantworten.

© Carola Scherbel In diesem Haus soll es passiert sein. Ab Mittwoch muss sich der Mann vor Gericht verantworten.

Stimmen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft, müssen sich in der Nacht zum 11. Januar 2015 dramatische Szenen im kleinen Ort Rittersbach bei Georgensgmünd (Landkreis Roth) abgespielt haben. Laut Anklage lud ein 50-jähriger Mann seine 47 Jahre alte Ex-Frau am Abend in sein Haus ein. Der Mann war offenbar eifersüchtig und es kam zu einem Streit. In dessen Folge soll der gelernte Metzger die Frau mit einem Messer bedroht, sie gefesselt und geknebelt haben.

Direkt zu Prozessbeginn räumte der Angeklagte die Vorwürfe ein. Er habe mit seiner geschiedenen Frau getrunken - dann kam es zum Streit. Worüber, das will der 50-Jährige nicht verraten. Eine Blutprobe des 50-Jährigen ergab, dass der Mann zur Tatzeit bis zu 2,6 Promille hatte.

Im Laufe der Auseinandersetzung habe er sich gedemütigt gefühlt, sagte der Anwalt des Mannes. Daraufhin verlor er die Fassung.

Er soll die Frau über Treppen und Leitern ins Dachgeschoss des ehemaligen Bauernhofs geschleppt und dann aus dem Fenster gestoßen haben. Die Frau überlebte den Sturz aus 9,40 Metern Höhe nicht. Die Polizei, die gegen vier Uhr morgens eintraf, konnte gerade noch verhindern, dass auch der Mann aus dem Fenster sprang.

Der 50-Jährige muss sich nun wegen Totschlags, Nötigung und Freiheitsberaubung vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth verantworten. Bislang sind vier Verhandlungstage für den Prozess anberaumt. Ein Urteil soll Ende November fallen.