Trauer um Hans Weiß: Ein bescheidener Brückenbauer

30.3.2009, 00:00 Uhr
Trauer um Hans Weiß: Ein bescheidener Brückenbauer

© Pühn

«Was er lebte, lebte er aus Überzeugung«, sagte sein Bruder, Pfarrer Matthias Weiß in seinem Nachruf. Zuvor hatte Pfarrer Manfred Hohnhaus davon gesprochen, dass die wahre Größe des Menschen Hans Weiß in seiner Bescheidenheit gelegen habe. «Deshalb hat sein Tod auch so viele Menschen bewegt«.

Geboren wurde Hans Weiß 1940 in Nürnberg. 20 Jahre später erfolgte mit den Eltern und den Geschwistern der Umzug nach Roth. Während seines Lehramtsstudiums lernte er seine spätere Frau Monika kennen. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor. Fünf Jahre lang war er Rektor an der Grundschule Gartenstraße, dann wurde er mit deutlicher Mehrheit zum Bürgermeister von Roth gewählt. «In diesem Amt ist er aufgegangen«, erinnerte Matthias Weiß. Deshalb sei es für ihn bitter gewesen, nach 14 Jahren wegen einer schweren Krankheit aufgeben zu müssen.

Bürgermeister Richard Erdmann sprach in seinem ehrenden Nachruf davon, dass Weiß ein Mann des Ausgleichs gewesen sei. Er habe viele Akzente zum Wohle der Allgemeinheit gesetzt und habe sich für Jugendarbeit und kulturelle Belange im Besonderen eingesetzt. Im Namen aller Bürger sowie des SPD-Ortsverbandes und der Partnerstädte sprach Erdmann der Familie die aufrichtige Anteilnahme aus: «Hans Weiß wird uns Vorbild bleiben.«

Landrat Herbert Eckstein sprach von Hans Weiß als einem Mann mit vielen Talenten. Sei offenes Wesen habe ihm viele Sympathien eingebracht, aber auch, dass er stets gelassen und auch bei schwierigen Diskussionen fair geblieben sei. «Hans Weiß hat sich nie in den Vordergrund gedrängt, war volksnah und hat sich mit ganzer Kraft seiner Arbeit gewidmet.« Politisch gesehen bezeichnete der den Verstorbenen als den «Inbegriff eines bodenständigen Sozialdemokraten.«

Für die Hilfsorganisationen Rotes Kreuz, Feuerwehr und THW sowie für die Sozialverbände sprach Hans Raithel. Weiß sei ein wertvoller Wegbegleiter gewesen, der sich von keiner Ideologie habe vereinnahmen lassen. Er sei Brückenbauer gewesen beim Zusammenschluss mit dem BRK Weißenburg-Gunzenhausen.

«Du wirst uns fehlen«, trauerte auch Karl Schnitzlein. Der Vorsitzende der Schlosshofspieler Roth, nahm Abschied von einem engagierten und mit hintergründiger Ironie ausgestattenen Schlosshofspieler, Regisseur und Ideengeber. Allen Vereinen sei Weiß stets eng verbunden gewesen, habe Rat und Tat eingebracht. «Weiß hinterlässt eine nicht zu schließende Lücke; die Vereinswelt hat ihm viel zu verdanken.« Für den RCV, dessen Senator Weiß war, sprach Helmut Mader. Weiß habe gut zuhören können und sei selbst ein guter Unterhalter gewesen. «Wir sind dankbar, ihn gekannt zu haben«.

-dg-