TV-Tipp: Film über Soldatenmord von Lebach

14.5.2020, 16:47 Uhr
TV-Tipp: Film über Soldatenmord von Lebach

© Roland Witschel, dpa

Im Juni 1970 – vor 50 Jahren begann in der Saarbrücker Kongresshalle der aufsehenerregende Strafprozess um den Soldatenmord von Lebach. Vor dem Landgericht standen drei Angeklagte. Ihnen wurde vorgeworfen, in der Nacht vom 19. auf 20. Januar 1969 das Munitions-Depot der Bundeswehr in Lebach überfallen zu haben.

Dabei wurden drei der fünf Wachsoldaten getötet. Ein weiterer Soldat – der 20-jährige Ewald Marx aus Petersgmünd – erlag kurze Zeit später im Universitätsklinikum Homburg seinen schweren Kopfverletzungen. Am 7. März 1969 wurde Ewald Marx auf dem Friedhof in Georgensgmünd unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zur letzten Ruhe gebettet. Der Musikzug des Heeresfliegerkorps 4 intonierte das Lied vom guten Kameraden.

Ein weiterer Soldat überlebte schwerverletzt. Ein Gewaltverbrechen, das in der Öffentlichkeit ungewöhnliches Aufsehen erregte. Über die Tat wurde national und international in der Presse berichtet. Die Ermittlungsbehörden gingen zunächst von einem politischen Hintergrund des Überfalls aus: es waren bewegte Zeiten, bedingt durch die Studentenunruhen und die öffentlichen Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg. Dann meldete sich angeblich die Mafia mit einem Erpresserschreiben.

TV-Sendung brachte die Wendung

Die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY … ungelöst" brachte im April 1969 die entscheidende Wende. 25 Millionen Zuschauer sahen damals den Filmfall des Soldatenmords von Lebach und wurden dadurch auf viele Details des Mordfalles hingewiesen. Die damals sehr prominente Wahrsagerin "Madame Buchela" meldete sich daraufhinund gab den Fahndern den entscheidenden Hinweis.

Der Dokumentarfilm rekonstruiert den Überfall als ein Ereignis, das bis heute tiefe Spuren in der Geschichte des Saarlandes hinterlassen hat. Betroffene, Freunde und Angehörige der Opfer sprechen darüber, wie dieses brutale Verbrechen ihr Leben veränderte.