Und über Geld spricht man doch!

ALLERSBERG - Anstatt zur traditionellen Vortragsreihe im September hatte die Unternehmervereinigung Wirtschaftsraum Allersberg dieses Mal zu einem Kabarettabend mit Gregor Schäfer eingeladen. Angekündigt wurde ein (Geld)-Kabarett mit dem Titel "Schein-Zeit".

Mehr als 130 Gäste füllten den neuen GilardiSaal. Die Vorstellung begann mit Liza Minelli und dem Lied "Money Goes The World Around" aus dem Musical "Cabaret", somit war für lockere Atmosphäre gesorgt.

Die UVWA freute sich, dass die Veranstaltung so großen Anklang fand Die Vorsitzende Elfriede von Lüdinghausen begrüßte die Gäste und brachte sie mit den Fragen "Für wie viel Prozent der Deutschen ist Geld ein absolutes Tabuthema?" und "Wie viel Prozent der Deutschen wissen nicht, was ihr Partner oder ihre Partnerin verdient?" zum Nachdenken. Da viele auswärtige Gäste im Publikum saßen, stellte von Lüdinghausen den Verein und seine Ziele vor.

Der Kabarettist und gelernte Bankkaufmann Gregor Schäfer deutete gleich zu Beginn an, wohin die Reise an dem Abend gehen würde. Er bot ein äußerst kurzweiliges, interaktives, fesselndes Kabarett, in das die Zuhörer immer wieder miteinbezogen wurden. Viele Sprichwörter, in denen es um das Wort "Geld" geht, ließ er vom Publikum lautstark ergänzen.

Von der Abschaffung des Bargeldes bis hin zu elektronischer Kollekte in der Kirche, von unmoralischen Angeboten für alle bis zum "armen Cristiano Ronaldo" und von großen und kleinen Steuerbetrügern war die Rede. Eine Pointe jagte die nächste – aber nie unter der Gürtellinie, sondern immer originell und geistreich vorgetragen.

Äußerste Konzentration war angesagt, denn Gregor Schäfer begnügte sich nicht damit, auf andere zu zeigen, sondern führte dem Publikum mit lebensnahen Beispielen auch immer wieder die Realität vor Augen. Mit einem amüsierten Lächeln fragte er unter anderem die Gäste, ob sie denn nicht auch kreativ Steuern sparen würden, wie das nun schon viele Großkonzerne tun – frei nach dem Motto: Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Einkommenssteuerbescheid.

Immer wieder musst er innehalten, da das Publikum ihn mit Szenenapplaus unterbrach. Sogar ein deutsch/holländisches Steuersparmodell wurde anschaulich mit Bildtafeln präsentiert, woraufhin in der Pause dann manche der Gäste tatsächlich ihren Steuerberater anriefen, und nachfragten, ob das Modell denn wirklich existiere.

Im zweiten Teil legt Schäfer die Ausmaße der letzten Finanzkrise temporeich und pointiert dar. Er zitierte dabei einen der erfolgreichsten Investoren aller Zeiten, Warren Buffett: "Kaufen Sie nur das, was Sie verstehen." Einer der Höhepunkte des Programms war die Bezugnahme auf Goethes "Faust", mit dem Georg Schäfer die gegenwärtige Geldpolitik der europäischen Zentralbank auf die Schippe nahm. Der Schlussapplaus war gewaltig. Von Lüdinghausen überreichte dem Künstler eine Flasche guten Rotweins und die UVWA-Tasse.

Sie betonte, dass die UVWA – im Sinne ihres Slogans "Wir für Allersberg" – für ihre Veranstaltungen keinen Eintritt verlangt, sondern immer um eine Spende für einen guten Zweck bittet.

An diesem Abend wurde für das sanierungsbedürftige Schwimmbad in Allersberg gesammelt, deshalb bat sie darum, den Geldbeutel doch weit zu öffnen.

Als kleinen zusätzlichen Anreiz, doch tief in die Tasche zu greifen, schenkte der Vorstand jedem Spender eine UVWA-Tasse, sobald er 30 Euro oder mehr in die Spenderbox steckte. Florian Brunner vom Feinkostladen "Il Siciliano", der die Bar betrieben hatte, gab seine Einnahmen in Höhe von 222 Euro in die Spendenbox. So kam es, dass am Ende die stolze Summe von 1502 Euro gezählt wurde.