Unterrödel sucht nach Alternativen für eine Ortsumgehung

21.1.2015, 17:39 Uhr
Unterrödel sucht nach Alternativen für eine Ortsumgehung

© Foto: Harry Rödel

In Kürze die Fakten zu den drei Varianten und deren Schwachpunkten, wie sie auch Bürgermeister Mahl schilderte. Die „kleine“, 1,8 Kilometer lange östliche Umgehung würde relativ viele landwirtschaftliche Flächen zerstückeln und ziemlich nahe (50 Meter) an einem Wohngebiet vorbeiführen; die größere östliche Variante wäre mit 2,7 Kilometern ziemlich lang und hätte massive Eingriffe in ein Sandabbaugebiet zur Folge, weswegen schon das Bergamt Nordbayern sein Veto gegen diese Planung eingelegt habe. Soll heißen: Diese Trasse wird definitiv nicht gebaut, betonte Mahl.

Bei der westlichen Variante (Länge: 2,3 Kilometer) könnte auf den Bau einer Spange zur Anbindung der Staatsstraße aus Thalmässing verzichtet werden, die täglich von rund 1500 Fahrzeugen frequentiert werde. Diese könnten über die Ortsdurchfahrt auf eine Westumgehung geführt werden. Nachteil: Die Trasse würde in den Talraum der Kleinen Roth und damit in ein Landschaftsschutzgebiet eingreifen. Sollte es tatsächlich zum Bau einer Umfahrung kommen, käme dafür mit Sicherheit nur die „kleine“ östliche Lösung in Frage, wenngleich hier landwirtschaftliche Flächen zerteilt werden. Zudem müsste man bei dieser Variante wegen der Nähe zum Wohngebiet Lärmschutzwände bauen.

Mit Nachdruck formulierte in der Bürgerversammlung Ortssprecher Hermann Schöll den Bedarf für eine Umgehung in Unterrödel. „Seit 25 Jahren wird in Unterrödel eine Umgehung angestrebt, die auch die Bürger stark befürworten“, sagte Schöll, „Wir sind jetzt so nahe dran. Wenn wir jetzt nicht bauen, wann dann?“, erklärte er und wies darauf hin, dass der Staat 80 Prozent Zuschuss gibt. Dafür müsste die Stadt Hilpoltstein allerdings die Vorfinanzierung übernehmen (Anm. d. Red.). Nachdem der Stadtrat einer Ortsumgehung für Unterrödel mehrheitlich nicht gewogen scheint, müssten die Befürworter über einen Bürgerentscheid selbst die Initiative ergreifen. Was nicht ganz einfach sein dürfte, wie Bürgermeister Mahl verdeutlichte. Denn bevor es überhaupt zum Bürgerentscheid käme, müssten die Befürworter in einem Bürgerbegehren 900 Unterschriften im gesamten Stadtgebiet sammeln.

Fahrbahnteiler als Lösung?

Angesichts dieser schwierigen Situation regte Mahl an, sich unabhängig von einer Umgehung Gedanken über eine Verkehrsberuhigung zu machen. In dieser Hinsicht sei die SPD-Fraktion in der jüngsten Sitzung des Hilpoltsteiner Stadtrats schon tätig geworden und habe einen entsprechenden Antrag gestellt. Wie Mahl mitteilte, bestünde die Möglichkeit, mit einem Fahrbahnteiler Rasern das Leben schwer zu machen. Zwar gelte nach wie vor die Weigerung des Staatlichen Bauamts Nürnberg, auf Staatsstraßen an Ortseinfahrten und -ausfahrten Fahrbahnteiler aufzustellen, doch in der Ortsmitte sei dies möglich. Zum Beispiel auf Höhe der Abzweigung der Staatsstraße nach Thalmässing.

Weiterhin könnte man über eine kommunale Verkehrsüberwachung den fließenden Verkehr regeln und so mit regelmäßigen Geschwindigkeitsmessungen Rasern einen Riegel vorschieben. Mit Flüsterasphalt als Straßenbelag könnte auch die Lärmbelästigung gemildert werden. Ob und in welcher Form der Verkehr in Unterrödel beruhigt werden könnte, werde in nächster Zeit in einem Gespräch mit dem Staatlichen Bauamt geklärt, sagte Mahl Über dessen Ergebnis würden die Unterrödeler Bürger umgehend informiert werden.

Der Bürgermeister erklärte aber auch mit Nachdruck, dass das Kapitel Umgehung in Unterrödel abgeschlossen sei, sollte das Staatliche Bauamt anderweitig auf Lärm und Raserei reagieren.

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