Verkehr an der Rother Lände: "Trompete" fürs Industriegebiet?

20.1.2020, 06:38 Uhr
Links geht's nach Roth, rechts nach Allersberg: So könnte die ampelfreie Kreuzung an der Lände mittels einer "Trompete" dereinst aussehen.

© Montagge: Stadt Roth Links geht's nach Roth, rechts nach Allersberg: So könnte die ampelfreie Kreuzung an der Lände mittels einer "Trompete" dereinst aussehen.

Rund 15.000 Fahrzeuge am Tag passieren die Kreuzung am Industriegebiet zur Lände. Der Rückstau sei, so der Rother Bauamtsleiter Wolfgang Baier, manchmal jetzt schon groß. Zwar halte die Kreuzung die Menge an Autos und Lkw "noch" aus. "Aber der Verkehr wird zunehmen", warnt der Stadtbaumeister. Spätestens mit dem Komplett-Umzug von Leoni würden die Ein- und Ausfahrten in das Gebiet deutlich mehr. Deshalb sieht er Handlungsbedarf. Den hat er beim Staatlichen Bauamt auch schon mal vorgetragen.

Natürlich könnte man an der T-Kreuzung einfach die Ampelschaltung optimieren oder zwei Ausfädelspuren aus dem Industriegebiet heraus bauen. Oder zwei Einfädelspuren ins und vom Industriegebiet. Aber vielleicht sei auch eine Lösung ganz ohne Ampel denkbar – dazu wäre ein "Overfly zwei" (Bürgermeister Ralph Edelhäußer) mit einer Schleife über die Staatsstraße nötig, die ihrer Form entsprechend dann "Trompete" heißt.

Eingriff in den Bannwald

Ob gleich so groß gedacht werden müsse, wollte der Bürgermeister vor dem Stadtplanungsausschuss noch nicht festzurren. Schließlich bedeute das auch einen Eingriff in den Bannwald. Weiter denken müsse man aber sehr wohl. Denn Zahl von 15.000 Fahrzeugen täglich ist auch nicht mehr aktuell, sie beruhe auf einer Zählung von 2017.

"Begeistert von der langfristigen Planung" zeigte sich Gerhard Grau (SPD), der zwar in dem komplett gefüllten Industriegebiet kein Wachstum mehr sieht, aber der Umzug von Leoni "wird uns dazu zwingen". "Warum kein Kreisverkehr?", wollten dagegen sowohl Richard Radle (Die Grünen) als auch Petra Hoefer (SPD) sofort wissen.

Kann der Nürnberger Hafen Vorbild sein?

Dafür sei "nur ein Ast" zu wenig, die Zahl der Fahrzeuge dagegen zu groß, berichtete der Bürgermeister von der Ablehnung dieses Vorstoßes beim Staatlichen Bauamt. Doch es gibt solche Beispiele, machte Max Eiber (Freie Wähler) anhand des Kreisverkehrs zwischen der Reichelsdorfer Vorjurastraße und Nürnberg-Hafen klar. Die Lösung mit jeweils einer autobahnähnlichen Einfädelspur würde Jochen Gürtler (CSU) favorisieren.

Auf jeden Fall sollten die Ideen mit neuen Zahlen untermauert werden, erklärte auch Wolfgang Baier. Mit dem Auftrag für eine Planung für rund 50 000 Euro erklärten sich alle Ausschussmitglieder einverstanden. Und: Es könnte schnell gehen. Nach der Planungszeit 2020 könnte, so Baier, im nächsten Jahr bereits mit dem Bauen begonnen werden.

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