Viele Einsätze im Seenland: Mann am Rothsee gesucht

11.8.2020, 09:56 Uhr
Viele Einsätze im Seenland: Mann am Rothsee gesucht

© Foto: Bernhard Bergauer (Archiv)

Die vollen Strände im Fränkischen Seenland fordern nicht nur die Polizei heraus, die wegen des Infektionsschutzes zusätzliche Einheiten bereitstellt. Auch Helfer von Wasserwacht, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk bekommen den Ansturm der Ausflügler zu spüren. Denn immer wieder kommt es zu Notfällen.

Die Bilanz des Wochenendes: Am Freitagnachmittag sank im Altmühlsee ein Tretboot – ein anderes Tretboot nahm die Schiffbrüchigen auf. Am Samstag suchte die Polizei am gleichen See mit Hubschraubern und Booten nach einer 36-Jährigen, die Wasserwacht Georgensgmünd und die DLRG waren ebenfalls mehrere Stunden im Einsatz, ebenso die Rettungshundestaffel. Ein Hund fand schließlich die Fährte der Frau, die vom See weg führte – Entwarnung.

Am Samstag dann wollten Zeugen im Igelsbachsee gesehen haben, wie ein Mädchen von einer Badeplattform gesprungen und nicht mehr aufgetaucht war. Auch hier waren Wasserwacht und DLRG wieder gefordert, Taucher von Ortsgruppen im weiteren Umkreis reisten an, auch der Hubschrauber der Polizei kreiste. Mit Lautsprecher-Durchsagen suchten Polizei und Wasserwacht an Land nach dem Mädchen – schließlich stellte sich heraus, dass es unbemerkt zurück an Land geschwommen war. Alles gut gegangen.

Am Sonntagabend wieder ein Einsatz für die Wasserwacht-Retter und die DLRG bei einer (erfolgreichen) Vermisstensuche am Altmühlsee. Und auch in Hilpoltstein schrillten die Sirenen: Ein in Nürnberg wohnender 42-Jähriger war gegen 19 Uhr mit dem Surfbrett auf den Rothsee hinaus gepaddelt. Zwei Stunden später machten sich die Freunden Sorgen, die Dunkelheit brach langsam herein. Rund 50 Retter von mehreren Feuerwehren und Ortsgruppen der Wasserwacht rückten zum Seezentrum Heuberg aus.

Premiere für THW–Sonar

Mit dabei war auch das Technische Hilfswerk Hilpoltstein. Dessen Boot ist seit Kurzem mit einem Sonar ausgerüstet. Erst vor rund acht Wochen konnten die Helfer die ersten Übungsfahrten mit neuen Gerät im Kanal unternehmen. "Man benötigt viel Erfahrung, um die dargestellten Bilder auf dem Monitor zu deuten", so Gruppenführer Thomas Hentschel damals.

Mit dem Sonar will das THW nicht Konkurrenz zu anderen Rettungsorganisationen treten, eine Schnelleinsatzgruppe der Wasserwacht in Georgensgmünd ist beispielsweise mit einem Sonar ausgerüstet. Aber zur Unterstützung anderer Organisationen kann das Gerät wertvolle Dienste leisten, wie sich nun gezeigt hat – auch wenn der Einsatz nicht mehr notwendig war.

Denn das THW fuhr zwar zum Rothsee, Wasserwacht, Polizeihubschrauber und die Feuerwehr hatten mit zwei Booten hatten aber schon mit der Suche begonnen. Die Feuerwehr fand den Mann auf dem Boot treibend auf dem See – recht überrascht, dass nach ihm gesucht wurde. Nach einer kurzen Untersuchung konnte er nach Hause gehen.

Die Einsätze am Wochenende haben die Rettungsorganisationen ordentlich in Atem gehalten. Auch wenn die Notfälle glücklicherweise glimpflich ausgingen, wird bei einem Alarm vom Schlimmsten ausgegangen. Die Polizei betont, dass die Badegäste im Falles des Mädchens am Igelsbachsee genau richtig gehandelt haben, als sie die Wasserrettung riefen. "Bei einer Vermisstensuche an Badeseen zählt jede Sekunde."

Positives Fazit der Polizei

Die Polizei zieht in Sachen Infektionsschutz ein positives Fazit. Bei zehntausenden Urlaubern im Seenland und am Happurger Stausee hielten sich laut Pressemitteilung der Polizei die Masse der Ausflügler an die Infektionsschutzbestimmungen. Lediglich auf den Badeplattformen gab es Gedränge, das versuchte die Polizei, mit Lautsprecherdurchsagen zu unterbinden.

Die Rettungswege blieben jedoch weitgehend frei – eine deutliche Verbesserung zu den vergangenen Wochenenden. Auf 450 Falschparker, davon 300 am Sonntag, kommt ein Bußgeld zu, es musste aber nur ein Fahrzeug abgeschleppt werden. Am kommenden Wochenende will die Polizei wieder verstärkt an den Seen präsent sein – auf die Rettungskräfte wird in der Urlaubszeit wohl weiterhin viel Arbeit zukommen.Ebenso wie auf die Müllabfuhren.

 

 

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