Visionär in Sachen Naturschutz: Allersberger erhält Preis

8.8.2019, 06:03 Uhr
Visionär in Sachen Naturschutz: Allersberger erhält Preis

© Foto: Robert Unterburger

Jedes Jahr vergibt die Sparkasse Mittelfranken-Süd in Kooperation mit dem Landkreis Roth, der Stadt Schwabach und dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen diesen Preis.

Daniela Heil, die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Mittelfranken-Süd, wies darauf hin, dass seit 2012 dieser Ehrenamtspreis verliehen wird an Menschen, die sich in besonderer Weise für ihren Ort oder ihre Mitmenschen einsetzen. Dafür werde jedes Jahr ein bestimmtes Motto in den Vordergrund gestellt. In diesem Jahr würde mit Kinzler ein Mensch gewürdigt, der sich für die Natur, Tiere und die Umwelt engagiere.

Altbürgermeister Bernhard Böckeler, der Kinzler für diesen Ehrenamtspreis vorgeschlagen hatte, würdigte als Laudator die Verdienste. "Menschen mit Tiefgang und Visionen sind für solche Auszeichnungen prädestiniert", sagte er, "Manfred Kinzler ist seit 1988 ehrenamtlich tätig." Er habe immer einen klaren Standpunkt bezogen, ohne sich verbiegen zu lassen.

Einsatz für den Naturschutz

Seit 1983 sei Kinzler Mitglied der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald", seit 1988 Mitglied des Naturschutzbeirates an der Unteren Naturschutzbehörde, seit 1995 Mitglied des Bund Naturschutzes und seit zwölf Jahren 1. Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Allersberg. Auch als Leiter des früheren Forstamtes Allersberg habe sich der Geehrte stark für den Naturschutz eingesetzt.

Seit 2002 sei er im Allersberger Marktrat – und da vor allem im Umweltausschuss – tätig, hob Böckeler hervor. Er habe unzählige Baumpflanzaktionen durchgeführt, wie zum Beispiel die Schaffung von Alleen in der freien Landschaft und im Kernort Allersberg.

Klimaresistente Wälder

Beigetragen habe Kinzler zum Aufbau klimaresistenter Wälder unter Beteiligung zahlreicher Kinder und Jugendlicher der örtlichen Schulen, Vereine und Verbände seit 1995 im Rahmen der jährlichen Waldpflanzaktion. Er habe zahlreiche Biotop-Anlagen- und Biotopverbesserungs-Maßnahmen mit dem Ziel der Schaffung eines Biotopverbundsystems initiiert, sprach Böckeler einen weiteren Bereich an: "Du hast Nahrungsbiotope für Amphibien und seltene Vogelarten geplant und geschaffen und hast dich für den Erhalt von Totholz und Höhlenbäumen eingesetzt."

"Von 1998 bis 2017 warst du ehrenamtlicher Leiter der kommunalen Baumschaukommission", berichtete der ehemalige Bürgermeister weiter, "du hast auch den Naturerlebnisweg ,An der kleinen Roth‘ angeregt, mit konzipiert und jahrelang betreut."

Würdigung des Landrats

Sichtbares Ergebnis seiner vielfältigen Aktivitäten sei die Schaffung beziehungsweise Verbesserung der Grundlagen für ein Biotopverbundsystem in der Marktgemeinde Allersberg. "Es soll auch weiterhin ein wacher Geist mit Überzeugungskraft gefordert sein – das betrifft auch das geplante Gewerbegebiet bei Altenfelden", schloss der Laudator.

"Was dich auszeichnet ist, dass du nie mit dem Zeitgeist gegangen bist", würdigte Landrat Herbert Eckstein, "du hast eine ruhige, besonnene Art, bist viel mit Schulklassen durch den Wald gegangen." Kinzler habe "den Wald so umgebaut, dass es passt", habe die Zusammenhänge gesehen, was Wälder für uns bedeuten.

Insgesamt neun Bewerber

"Du bist eine Bereicherung für die Marktgemeinde Allersberg", erklärte 3. Bürgermeister Oskar Schöll. "Bleib weiter so wie du bist, setz dich weiter für die Natur ein! Was du in die Wege gebracht hast, ist nicht verloren, bleib weiter gesund!"

Jurymitglied Silvia Schraudner vom Landratsamt Roth teilte mit, dass es neun Bewerbungen für den Ehrenamtspreis gegeben habe. Manfred Kinzler sei mit großer Einigkeit gewählt worden, weil er sich mit großem Engagement für den Naturschutz und die Umweltbildung einsetze.

"Ich war sehr überrascht, dass ich diesen Preis erhalte", bekannte der Geehrte in seinem Schlusswort, dankte seiner Familie und anderen Unterstützern und gab auch gleich bekannt, dass das Preisgeld auf drei Schultern verteilt werden soll: auf das Frauenhaus Schwabach (1000 Euro), auf den ökologischen Jagdverein (1000 Euro) und auf den BUND OV Allersberg (500 Euro).

Keine Kommentare