Volker Bauer: Auf den Spuren des eigenen Urgroßvaters

24.9.2018, 16:36 Uhr
Volker Bauer: Auf den Spuren des eigenen Urgroßvaters

© Foto: Robert Schmitt

Verfolgt man diese lange Liste politischer Mandate, trat der Landtagsabgeordnete des Kreises Roth, Volker Bauer, quasi in die Fußstapfen seines Uropas und will natürlich weiterhin auf dessen Spuren wandeln. Der 14. Oktober wird zeigen, wohin die Reise führt.

Wenn es nach dem zweifachen Familienvater geht, soll er auch in den nächsten fünf Jahren ein Büro im Landtag haben, wo er sich mittlerweile eingelebt und ein entsprechendes Netzwerk geschaffen habe, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Der 47-Jährige gibt sich cool, hemdsärmelig spricht er davon, wie es gelungen sei, "das komplette bayerische Kabinett in den Landkreis zu bringen". Und: "Markus Söder war in den vergangenen Wochen allein fünf Mal im Landkreis Roth. Jede Woche war im Landkreis Roth ein Minister zu Gast", erzählt er stolz.

Viel Energie investiert

Es sei ihm auch wichtig, dass die Anliegen der Bürger dort wahrgenommen werden, wo die Entscheidungen gefällt werden. "Sie sollen hören und sehen, wo hier der Schuh drückt." Zuletzt musste sich das Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in Thalmässing anhören. In den Wahlkampf habe er in den vergangenen Wochen sehr viel Energie und Zeit gesteckt. Nicht zuletzt, um zu dokumentieren, dass er in den vergangenen fünf Jahren "nicht nur auf Bleistiften herumgekaut" habe. "Ich habe mich dafür eingesetzt, die medizinische Versorgung im Landkreis weiter zu entwickeln und dass die Zuschüsse entsprechend fließen.

So soll es für den Teilneubau an der Rother Kreisklinik, einschließlich der Sanierung des Bestands, 85 bis 90 Millionen Euro Zuschuss vom Freistaat geben. In der letzten Sitzung des Kreisausschusses vor der Sommerpause, die traditionell vor der Rother Kirchweih stattfindet, wurden die Gesamtkosten für dieses Mega-Projekt auf "120 Millionen plus x" beziffert (wir berichteten). Und er werde natürlich prüfen, ob diese Zuschüsse auch angekommen sind, betonte er im Redaktionsgespräch. Dem Wahlkampf habe er nahezu alles untergeordnet. Selbst den Familienurlaub habe er deswegen auf eine Woche reduziert.

Die Schweiz als Vorbild

Volker Bauer kommt ursprünglich aus dem Handwerk. Er ist Elektromeister und erwarb über den zweiten Bildungsweg die Fachhochschulreife. Insofern ist es verständlich, wenn er sich weiterhin für "Handwerk und Mittelstand" einsetzen will. Vor allem vom Handwerk ist er ein "totaler Fan" und findet, dass das gesellschaftliche Feedback auf diesen Berufsstand hierzulande ungenügend sei. "In der Schweiz verdient ein Spengler schon jetzt mehr als ein Richter", nennt er die Alpenrepublik als Vorbild.

Auf die Landflucht will Volker Bauer mit dem Ausbau von DSL reagieren. "Ein schnelles Internet hält die jungen Generationen auch auf dem Land", meint er, der sich auch für den Ausbau von Staatsstraßen einsetzen will, für Lärmschutz an den Autobahnen A 9 und A 6 – unter anderem durch Verwendung von Flüsterasphalt. Er hat noch eine lange Liste abzuarbeiten, weswegen er natürlich hofft, dass die Wähler ihm und der CSU erneut das Vertrauen geben und warnt vor allem vor der Alternative für Deutschland (AfD). Eine Partei, die nur mit "billiger Angstmache" Stimmen sammeln will.

Warnung vor Ultra-Rechten

Der AfD-Kandidat Ferdinand Mang sei bis dato in der Öffentlichkeit nicht in Erscheinung getreten. Doch gerade die Anonymität dieses "Phantoms" sei es, die diese Partei so gefährlich mache. "Wehret den Anfängen!", warnt er vor den Ultrarechten. Damit die Gräueltaten des verbrecherischen Hitler-Regimes nicht in Vergessenheit geraten, veranstaltet er seit Jahren Zeitzeugen-Gespräche mit Menschen, die dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte miterlebt haben. Wenn er die Wahl hätte, wäre ihm eine stärkere SPD im Landtag lieber als die AfD.

Volker Bauer gibt sich kämpferisch. Ganz wie sein politischer Ziehvater Manfred Weiß, der es Anfang des neuen Jahrtausends zum bayerischen Justizminister brachte. Bauer ist nicht nur Weiß’ Nachfolger als Landtagsabgeordneter, er steht seit 2009 auch der Kreis-CSU vor und leitete in dieser Hinsicht auch die Verjüngung der CSU-Spitze ein. "Manfred hat mir in München sehr viele Türen aufgesperrt", schwärmt er von seinem politischen Vorbild Manfred Weiß. Nicht zuletzt, weil das Rother CSU-Urgestein in der Landeshauptstadt wichtige Kontakte zu Entscheidungsträgern hatte. Kontakte, die er natürlich nutze.

Büro als zweites Zuhause

Seine Arbeit in München macht dem Kammersteiner "Riesenspaß", erklärt der 47-Jährige. "Es macht einfach Freude, wenn man sieht, dass aus einer Idee Anträge werden, für deren Formulierung man Wochen und Monate gekämpft hat, um dann in den Ausschüssen eine Mehrheit zu finden." Das bestätige ihm, dass er als Berufspolitiker auf dem richtigen Weg sei. Ein Weg, der ihm vorgezeichnet schien, wenn man einen Blick auf die eingangs erwähnte hochpolitische Familie wirft. Und berücksichtigt, dass das Büro seines Großvaters, einst Bürgermeister in Kammerstein, quasi sein zweites Zuhause war, wie er gerne erzählt.

Lesen Sie hier ein Kurz-Portrait des Kandidaten Volker Bauer.

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