Wahlkampfauftakt nach der staden Zeit

29.12.2019, 16:15 Uhr
Das waren halt noch Zeiten! 2011 warfen gleich sechs Kandidaten den Hut in den Ring, als es um den Bürgermeister-Posten im Rother Rathaus ging. Peter Grimm ("Bürger für Roth"), Ralph Edelhäußer, Jutta Scheffler (Grüne), Sonja Möller (Freie Wähler), Michael Ruthard (FDP) und Hans Raithel (v. l.). In einer Stichwahl hatte schließlich Edelhäußer gegen Sonja Möller die Nase vorne und ist seitdem Rathaus-Chef.

© Foto: RHV–Archiv/Tobias Tschapka Das waren halt noch Zeiten! 2011 warfen gleich sechs Kandidaten den Hut in den Ring, als es um den Bürgermeister-Posten im Rother Rathaus ging. Peter Grimm ("Bürger für Roth"), Ralph Edelhäußer, Jutta Scheffler (Grüne), Sonja Möller (Freie Wähler), Michael Ruthard (FDP) und Hans Raithel (v. l.). In einer Stichwahl hatte schließlich Edelhäußer gegen Sonja Möller die Nase vorne und ist seitdem Rathaus-Chef.

Zeit für das Einreichen der Vorschlagslisten ist noch bis zum 23. Januar, aber in einigen Gemeinden können sich die Bürgermeister im Wahljahr 2020 schon jetzt relativ entspannt zurücklehnen: In Roth, Georgensgmünd und Allersberg wird "nur" der Stadt- beziehungsweise der Gemeinderat gewählt. Die Chefposten in diesen Rathäusern stehen nicht zur Neu- oder Wiederbesetzung an. In Roth wurde Ralph Edelhäußer (CSU) 2017 zum zweiten Mal gewählt. Der Georgensgmünder Bürgermeister Ben Schwarz (SPD) war ebenfalls 2017 wiedergewählt worden – nominiert auch von der CSU. Und in Allersberg hat 2017 in der Stichwahl mit Daniel Horndasch erstmals ein Freier Wähler gewonnen.

Entgegen den außerturnusmäßigen Wahlterminen wurde in Spalt beschlossen, die Wahl von Bürgermeister Udo Weingart an die des Stadtrates anzugleichen: Am 15. März entscheiden die Spalterinnen und Spalter also auch über den (bisher einzigen) Bürgermeisterkandidaten.

In Röttenbach, wo Bürgermeister Thomas Schneider nach seinem missglückten Wechselversuch in die Landespolitik Chef im Rathaus bleiben will, weht der Gegenwind von mehreren Seiten: Die SPD hat den Juristen Thomas Sonnauer nominiert, und für die CSU steht deren bisher jüngster Bürgermeisterkandidat parat: Christian Riedl zählt 31 Lenze.

Gegen den 46-jährigen Helmut Bauz (Freie Wähler), der seit 2003 als Bürgermeister in Büchenbach amtiert und den Posten auch 2020 verteidigen will, bringt sich der 43 Jahre alte CSU-Ortsvorsitzende Oliver Rabe in Stellung. Die SPD, die ursprünglich angekündigt hatte, einen eigenen Kandidaten gegen Bauz zu präsentieren, hat nun doch keinen gefunden. "Wir hatten zwei, aber beide haben abgesagt", bekennt der stellvertretende Ortsvorsitzende Robert Schuster. Bauz unterstützen – wie noch vor zwölf Jahren – wolle man nicht. Aber neutral bleiben wie im Jahr 2014, das sei auch in diesem Wahlkampf die Position der SPD. Schuster: "Die Sachpolitik ist am wichtigsten."

Weniger spannend werden die Bürgermeisterwahlen in Heideck und Thalmässing. Weder der Heidecker Rathaus-Chef Ralf Beyer, der 2014 den damaligen (CSU-)Bürgermeister Ottmar Brunner quasi als Nobody vom Thron stieß, noch der Thalmässinger Bürgermeister Georg Küttinger, der vor knapp sechs Jahren CSU-Bewerberin Sabine Ronge eine empfindliche Niederlage beibrachte, brauchen Konkurrenz zu fürchten.

Die Christsozialen in Heideck haben sich erst relativ spät entschieden, keinen Kandidaten ins Rennen zu schicken. In Thalmässing kam die Absage der CSU im September. Warum Geld und Personal verschwenden, wenn die Positionen nahezu aussichtslos sind? Mit Bürgermeister Georg Küttinger befindet sich die Thalmässinger Liste und mit ihr die Marktgemeinde seit 2008 auf Erfolgskurs.

In Greding leidet die CSU nach wie vor unter der Lerzer-Affäre, die den Schwarzen den Boden unter den Füßen wegzog. Seitdem haben die Freien Wähler das Sagen. So tritt Amtsinhaber Manfred Preischl bereits zum dritten Mal an. Sein Konkurrent heißt Thomas Schmidt (CSU), der 2014 noch in einer parteiinternen Kampfabstimmung um den Bürgermeister-Kandidaten übel Federn ließ.

Spannend kann es in Hilpoltstein werden, wo Amtsinhaber Markus Mahl (SPD) sich nach 2008 und 2014 erneut mit zwei Bewerbern herumschlagen muss: mit Christoph Raithel (CSU) und Stefanie Schmauser-Nutz (FW).

Für den obersten Stuhl im Landratsamt gilt übrigens: Landrat Herbert Eckstein wurde 2017 wieder gewählt; für dieses Amt steht die nächste Entscheidung erst 2023 wieder an.

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