Wallesau und Wernsbach: High-Speed mit Gottes Segen

5.7.2019, 11:45 Uhr
Wallesau und Wernsbach: High-Speed mit Gottes Segen

© Foto: Yevheniia Frömter

In den 2,5 Kilometer langen Weg entlang der Kreisstraße RH 7 investierten der Landkreis Roth, die Stadt Roth und die Gemeinde Georgensgmünd knapp 430 000 Euro. Der Freistaat Bayern packte darüber hinaus noch über eine halbe Million obendrauf.

Für Landrat Herbert Eckstein wurde richtig investiert: "Der Radweg ist eine tolle Sache." Schließlich könne er auch von Kindern, Eltern mit Kinderwagen oder von Personen mit Rollatoren genutzt werden. Ein im ganzen Landkreis flächendeckendes Netz mit gut ausgebauten Fahrradstrecken sei das Ziel: "Am Anfang wurden wir für diese Idee belächelt." Die Akzeptanz der Radfahrer an den bereits bestehenden Strecken habe aber bewiesen, dass die Hausaufgaben richtig gemacht wurden. "Der Landkreis Roth investiert gerne im Bereich Tiefbau – wir machen viel", bilanzierte Eckstein.

Vorhaben nicht so einfach

Bei anderen Gebietskörperschaften sehe das anders aus: "Viele trauen sich an solche Projekte nicht heran." Innerhalb eines Jahres wurden die Bauarbeiten erledigt. Ein solches Vorhaben sehe für Außenstehende "so einfach" aus – "ist es aber nicht", so Eckstein. Die Vergabe der Aufträge und vor allem die Grundstücksankäufe würden sich schon hinziehen können.

In diesem Zusammenhang dankte Eckstein insbesondere den Grundstücksbesitzern, die bereit waren, Teilstücke ihrer Anwesen für "nicht gerade viel Geld" herzugeben. Nur so sei es überhaupt möglich gewesen, das Projekt zu realisieren. Zur Einweihungsfeier erschien nicht nur Personal aus der Verwaltung beziehungsweise Politikprominenz. Auch viele Bewohner aus Wallesau und Wernsbach zeigten Präsenz: "Das beweist, dass ihr euch über die Strecke freut." Am Ende ist sich Eckstein sicher: "Wir werden noch mehr Radverkehr bekommen." Und dafür wolle man im Landkreis gerüstet sein.

Taufe als spannende Sache

Für Ben Schwarz ist die "Taufe" der neuen Radstrecke eine "spannende Sache". Der Georgensgmünder Bürgermeister weiß nur zu genau: "Die Bundesstraße 2 trennt Wernsbach in der Mitte. Die neue Umgehungsstraße wird das radikal ändern." Dann werde die Radstrecke noch mehr an Bedeutung gewinnen.

Hans Raithel, 2. Bürgermeister in Roth, zeigte sich ebenfalls angetan. Er betonte in erster Linie den Sicherheitsaspekt einer solchen Strecke. "Nicht nur in der Dunkelheit sind Fahrradfahrer dort sicherer." Und: "Wir brauchen ein solches Fahrradwegenetz für die Touristen, die zu uns kommen und natürlich kurze Verbindungen für die Einheimischen. Eine gute Kombination".

Geistlichen Segen gaben die Pfarrer Bernhard Nikitka und Christian Konecny mit auf den Weg. Nikitka – selbst leidenschaftlicher Fahrradfahrer – probierte die neue Strecke bereits aus: "Es handelt sich um einen High-Speed-Untergrund." Ein sicherer Belag des Weges sei für ihn besonders wichtig. Er selbst habe schon so manche Anekdoten mit dem Drahtesel erlebt, die ihn wegen eines schlechten Weges beinahe zum Stürzen gebracht hätten. Nikitka zitierte Psalm 143 für die Segnung: "Dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn."

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