Weihnachtsmärkte in Roth und Hilpoltstein: Kein Budenzauber

19.9.2020, 07:35 Uhr
Weihnachtsmärkte in Roth und Hilpoltstein: Kein Budenzauber

© Foto: HiZ-Archiv/Tobias Tschapka

Während die Nürnberger versuchen, den Christkindlesmarkt auch während der Corona-Pandemie am Leben zu halten, haben einige Kommunen im Landkreis Roth dieses Event in der Adventszeit bereits abgesagt.

So beispielsweise die Stadt Hilpoltstein. Weihnachtliche Atmosphäre auf dem Marktplatz mit vielen Besuchern auf engstem Raum? Geht überhaupt nicht, meint Bürgermeister Markus Mahl, weil das mit den aktuell geltenden Abstands- und Hygieneregeln nicht vereinbar sei. Deswegen sei die eineinhalbtägige Veranstaltung, die für 28., 29. November geplant war, auch frühzeitig abgesagt worden.

Ein Vergleich mit Nürnberg, so Mahl, hinke sowieso. In der Noris werde zurzeit ein Konzept für den weltberühmten Christkindlesmarkt ausgetüftelt. Als Versuchsballon dient ein Herbstmarkt, der seit Donnerstag auf dem Hauptmarkt stattfindet.

Diesem liege ein neues Hygienekonzept zu Grunde. "So etwas funktioniert nur, wenn man viel Platz hat", macht Mahl deutlich, dass ein derartiges Modell nicht auf kleine Kommunen übertragbar sei. Wie sollte man zum Beispiel zwischen Marktplatz und Residenz einspurige Besucherströme durchlotsen?

Selbst auf eine kleine Lösung zurückzugehen, sei nicht möglich. "Wer dürfte dann die drei oder vier Buden bestücken?", macht er klar, dass auch eine Schmalspur-Version des Marktes ihre Tücken hätte.

Alternativprogramme in Planung 

Ergo werde, ähnlich wie beim Burgfest, nichts anderes als eine Online-Version möglich sein, um den Hilpoltsteinern den Wunsch nach adventlicher Stimmung einigermaßen zu erfüllen, erklärt Mareike Ibinger vom städtischen Kultur- und Tourismusamt. Alternativprogramme im digitalen Bereich und das Weihnachtsschaufenster vor der Residenz seien nach Auskunft von Ibinger in Planung. "Wir hoffen auf das Verständnis der Vereine, die daran teilgenommen hätten, und vor allem der Besucher", sagt sie mit Blick auf die Absage.

Ein, zwei Buden auf dem Platz vor der Residenz könnte sich auch Bürgermeister Markus Mahl vorstellen. Vielleicht mit einer Modell-Eisenbahn bestückt, um wenigstens die Kleinen in vorweihnachtliche Stimmung zu versetzen.

Auch das Weihnachts-Postamt könnte am Samstag, 28., und am Sonntag, 29. November, seine Pforten öffnen. Verkauf hingegen finde definitiv nicht statt, so der Bürgermeister. Er kenne auch keine Kommune im Landkreis, die einen Weihnachtsmarkt zulasse.

Vorgaben schränken Möglichkeiten ein 

Die Stadt Roth hat sich ebenfalls entschlossen, den Christkindlesmarkt für heuer abzusagen. Denn der Markt, so Sprecherin Melanie Hanker, "lebt vom Lebkuchenduft, dem Herumstöbern und geselligen Verweilen unter Freunden auf dem Marktplatz mit einem Glühwein in der Hand".

Die Vorgaben wie Budenabstand und Beschränkung der Besucherzahlen jedoch "schränken die Durchführung so stark ein, dass eine Umsetzung nicht möglich ist". Auf ein Programm rund um Weihnachten wolle man trotzdem nicht verzichten: Derzeit laufen "Planungen für Ersatzveranstaltungen mit weihnachtlichem Charakter". Und Hanker verspricht: "Auch das Rother Christkind wird sich in diesem Jahr nicht verstecken."

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